Warum ich jetzt pro-ukrainisch bin

Liebe Ladies & Fellas

Wie Sie sicher schon bemerkt haben, bin ich Jüdin. Um genau zu sein, ich bin nicht irgendeine Jüdin, sondern eine russischsprachige Jüdin aus der ehemaligen Sowjetunion. Meine Vorfahren kommen aus Horodok (früher, auf Polnisch Grodek/ Ukraine), Odessa (Ukraine) & Sugdidi (Georgien) Moment mal, werden Sie jetzt denken, wieso schreibt dann so eine Person, das sie pro-ukrainisch ist??? Nun, natürlich bin ich dafür, das ich & andere Bewohner der Ex-Sowjetrepubliken unbürokratisch miteinander in Kontakt tretten & einander besuchen können. Sie sollen das aber nicht tun müssen, wenn sie nicht wollen & schon gar nicht, sollten sie das aus Angst vor einem Grössenwahnsinnigen im Kreml tun müssen. Ich bin dafür, das sich Georgier, Ukrainer & Co heute ihre Freunde selber aussuchen können, selbst wenn es die NATO ist. Die Ukraine hat seit dem Budapester Memorandum keine eigenen Atomwaffen mehr, dafür wurde ihr von Russland die Wahrung der Souveränität zugesichert. Was die Ukraine dafür bekommen, sieht man täglich in den Nachrichten. Russland wird weder von einem Staat mit 45 Millionen Einwohnern, ohne Atomwaffen, noch von einem Staat mit 4,5 Millionen Einwohnern, ohne Atomwaffen bedroht. Russland hat selber, obwohl die Einwohnerzahl abnimmt, immer noch 140 Millionen Einwohner & ein ABC-Waffen-Arsenal. Wenn man sich als Russe von der Ukraine bedroht fühlt, sollte man eventuell einen Psychiater aufsuchen.

Zudem, die Minderheitenpolitik Russlands ist nicht gerade ein Beispiel für Menschenfreundlichkeit & Liberalität. Wie es LGBT-People in Russland geht, sieht man ja & täglich fällt irgendeinem Deppen in der Duma noch eine Kleinigkeit ein, um die diese Leute zu schikanieren. Dafür ist in Russland Holocaust-Leugnung straffrei & in der Duma sitzen einige Holocaust-Leugner, wie zum Beispiel dieser „nette Herr“:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Wolfowitsch_SchirinowskiHinzu kommt noch, das Russland einem Schweizer Holocaust-Leugner „politisches Asyl“ gewährt hat:
http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Graf_%28Holocaustleugner%29

Also, ab hier sollte jedem klar sein, das Putins „Antifaschismus“ nur gespielt ist. Falls es ihm ernst wäre, könnte er ja zuerst den Faschismus & Antisemitismus im eigenen Land bekämpfen.  Ich sage nicht, das es in der Ukraine keinen Antisemitismus gibt, aber der ukrainische Antisemitismus ist aktuell nicht schlimmer als der russische Antisemitismus & aktuell keine Gefahr für die Juden der Ukraine. Ausserdem: Durch die West-Orientuerung der Ukraine & dem Ziel in die EU zu kommen, werden die Minderheitenrechte gestärkt & es wird darauf geachtet Presse- & Glaubensfreiheit zu garantieren. Wie zum Beispiel durch das neue Sprachgesetz: Dies besagt lediglich, dass die Amtssprache der Ukraine Ukrainisch ist, einzelne Regionen, zum Bsp. die Regionen an der polnischen oder ungarischen Grenze dürfen aber auch mehrere regionale Amtssprachen haben. Dies ist auch der Fall in der Gegend um Czernowitz, wo neuerdings Polnisch, Rumänisch & Ungarisch als Amtssprache gelten.

Jetzt zur konstant beleidigten Minderheit der Russischsprachigen in der Ukraine: Als mein Cousin im russischen Militär, von seinen Kameraden, dafür geschlagen & schikaniert wurde, das er Jude ist. Als sie ihm, bei einer Feldübung mit scharfer Munition, ins Knie schossen & liegen liessen.  Und es dann, nach dem er das alles überlebt hatte, zur Verhandlung kam, bei denen die Täter freigesprochen wurden, weil sie sich dadurch provoziert fühlten, das in ihrer Einheit ein Jude diente, sagte der Richter zu meinem Cousin: „Das hier ist Russland, dieses Land ist die Heimat der Russen & die Gesetze sind für Russen da, wenn es dir hier nicht passt, dann geh.“ Dies machte mein Cousin dann auch & das ist der Grund, warum er heute in Israel lebt. Wenn sich die russischsprachige Minderheit, trotz der Möglichkeit in Mariupol & Co Russisch zu sprechen, so schikaniert fühlt, wie mein Cousin in Russland, hat sie immer noch die Möglichkeit nach Russland auszuwandern. Alles andere ist Heuchlei.

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