Liebe Ladies & Fellas
Noch sind nicht alle Opfer der Anschläge von gestern verarztet oder bestattet worden, schon tauchen die ersten Freaks auf, die mit Ihrem Nonsense die Debatte entweder auf Nebenkriegsschauplätze führen, bzw. abwürgen wollen. Nicht mit mir!!! Deshalb liefere ich Ihnen fünf Anmerkungen zu den gestrigen Attentaten, damit wir uns wieder auf die Basics konzentrieren können. Also, yalla kadima:
- „Der Islamische Staat hat nichts mit dem Islam zu tun“.
Das ist aber interessant, könnten mir die Person, welche das behauptet, bitte die IS-Mitglieder zeigen, die für den IS kämpfen & gleichzeitig Kahanisten, Hindutva-Anhänger oder Mitglieder im Freidenker-Verein von Antwerpen sind. Gemeinhin gilt, das wenn ein Terrorist im Namen einer bestimmten Ideologie handelt, es mit besagter Ideologie zu tun hat. Das aber heisst nicht, das jeder Muslim ein Terrorist ist, genau so wenig, wie jeder Nord-Ire ein IRA-Anhänger ist. Aber es gibt ein Problem innerhalb der islamischen Community & dieses muss angegangen werden. - „Die Jugendlichen schliessen sich dem IS aus Verzweiflung/ Unterdrückung/ Whatever an…“.
Es ist ziemlich paternalistisch & rassistisch davon auszugehen, das Muslime keine anderen Mittel des Protests in demokratischen Staaten haben, als sich Terrororganisationen, wie dem IS anzuschliessen. Man mutet dem Moslem nicht den gleichen ethischen & zivilisatorischen Standard zu, den man anderen zumutet & das ist rassistisch. Des weiteren ignoriert dieser Satz die Tatsache, das es auch andere Minderheiten gibt, die unterdrückt und/ oder verzweifelt sind. Zum Bsp. Bahai. Oder wir Juden. Wer das nicht glaubt, dem empfehle ich die Lektüre von Simon Dubnows zehnbändigem Werk „Weltgeschichte des jüdischen Volkes“ & Bücher über den Antisemitismus nach der Schoah. Solche Dinge zur Kenntnis nehmen, öffnet den Horizont. - „Der Westen ist schuld an was auch immer, irgendwelche Muslime falsch machen“
Ya Sharmouta, Sie lernen es wohl nie: Wenn erwachsene Menschen schlimme Taten begehen, dann sind besagte erwachsene Menschen schuld & nicht XYZ. Der Islam ist zuallererst Mal eine expansive Gesetzesreligion, er vereint die Gesetzmässigkeit des Judentums & die expansiven Geist des Christentums in sich. Dazu kommt ein Rechtssystem, welches den männlichen Muslim an die Spitze des Rechtsstaates stellt & Juden & Christen sind Bürger zweiter Klasse. Wenn ein orthodoxer Muslim nun auf einen aufgeklärten Rechtsstaat stösst, in dem alle vor dem Gesetz gleichgestellt sind, mit gleichen Rechten & Pflichten, kann das schon zu einer psychologischen Kränkung führen. Diese Kränkung ist aber das Problem des Muslims & nicht unseres Rechtsstaates, für welchen man lange gekämpft, damit wir besagten Rechtsstaat in dieser Form haben. - „Um Radikalismus & Terrorismus zu bekämpfen, muss man jetzt mehr mit den bestehenden Islamverbänden arbeiten.“
*Miep* Ich würde sagen, da kommt es ganz auf den Verband an & was das angeht, sehe ich schwarz. Nehmen wir zum Beispiel Ayman Mazyek & seinen „Zentralrat der Muslime“ in Deutschland. Der Vater von Herr Mazyek war Muslimbruder & musste deshalb aus Syrien fliehen, dafür kann Mazyek junior so lange nichts, bis er selbst für die MB begann Lobbyarbeit zu machen & in einer Moschee, mit Verbindungen zur MB, zu beten. Notabene: Der deutsche Verfassungsschutz hat die Moschee, in der Mazyek junior beten geht, so lange beobachtete, bis Herr Mazyek begann sich mit der Kanzlerin zum Lunch zu treffen. Danach hat man aufgehört besagte Moschee zu beobachten. Nicht weil die Moschee die Verbindungen zur MB gekappt hätte, sondern weil es zu peinlich für die Politik wäre, mit jemandem Integrationspolitik zu machen, der vom Verfassungsschutz beobachtet wird. - „Die Flüchtlinge von Idomeni fliehen genau vor dem nach Europa“
Nicht unbedingt, die Flüchtlinge fliehen vor Krieg & Bomben & von der drastischen Auslegung des IS, was aber nicht heisst das besagte Flüchtlinge nicht auch noch zu einer Gefahr für die Gesellschaft hier werden können. Es gibt ja nicht nur den IS als islamistische Terrororganisation, sondern unzählige Vereine, die sich Terror im Namen des Islams auf die Kappe, pardon das Stirnband, geschrieben haben, von „Al-Qaeda im islamischen Maghreb“ über Hisbollah bis zu MILF („Moro Islamic Liberation Front“). Man sollte aufhören Flüchtlinge als homogene Gruppe zu begreifen & der Tatsache ins Auge sehen, das eine Flucht jemanden nicht unbedingt zu einem bessren Menschen macht. Stattdessen sollte man Menschen, die tatsächlich vom IS & anderen,in ihrer Heimat bedroht sind, wie zum Bsp. den Yesiden, bessere Hilfe zukommen lassen.