Offener Brief an Kulturrelativisten & Jihadismus-Apologeten

Liebe Ladies & Fellas

Alle Jahre wieder scheint es, muss ich gegen diese irrsinnigen Kulturrelativisten & Jihadismus-Apologeten anschreiben, ja anschreien… Es ist einerseits ermüdend & andererseits bitter notwendig, denn sie kriechen aus allen Löchern, aus denen man sie kriechen lässt.

Hier ist so ein Paradebeispiel für Kulturrelativismus, dieses Mal versucht ein tunesischer Politologe zu erklären, warum aus Tunesien so viele Jihadisten ausreisen, um sich entweder in Syrien oder dem Irak sich dem IS anzuschliessen, oder anderswo Menschen für den IS ermorden. Als Erklärung für die Anschläge von Berlin & Nizza, welche in beiden Fällen von kriminellen, tunesischen Schulabrechern verübt wurden, benutzt dieser Politologe die Jugendarbeitslosigkeit unter Akademikern in Tunesien: http://de.qantara.de/inhalt/interview-mit-dem-tunesischen-politologen-hamza-meddeb-tunesiens-generation-no-future-als

Ich persönlich finde das in höchstem Masse bizarr, unaufrichtig & unseriös. Dazu einige Fakten über die Jihadisten-Krise in der Ummah im Allgemeinen & in Tunesien im speziellen:

  • Jihadisten stammen aus allen Schichten, von einem reichen Osama Bin Laden, der aus einem der angesehensten Clans Saudi-Arabiens stammt, bis zu einem Schulabbrecher, wie Anis Amiri, ist alles dabei.
  • Tunesien hat die höchste Anzahl an Jihadisten weltweit, welche sich ausserhalb Tunesiens in die Dienste unterschiedlicher Terrorgruppen, wie dem IS stellen. Konservative Schätzungen gehen von 5000 bis 8000 tunesischen Jihadisten aus.
  • Der politische Islam ist ansich keine Moderscheinung, er flakerte immer wieder in der 1400 jährigen Geschichte des Islams auf & manifestierte sich mit der Gründung der Muslimbruderschaft 1928 zu einer greifbaren Organisation, welche seit dem ständig gewachsen ist & heute Vorbild für viele andere Organisationen (Hamas in Gaza) & Parteien (Ennahda in Tunesien) ist.
  • Den Aufstieg des politischen Islam ging einher mit der Islamischen Revolution im Iran einerseits & dem Versagen des Baathismus/ arabischen Nationalismus andererseits. Der politische Islam ist die fragile Brücke, welche die persischen Schiiten & die arabischen Sunniten, für einen kurzen Zeitraum, eine Illusion der Einigkeit geben konnte.

Das waren nun ein paar Fakten zu Jihadismus & Islamismus, kommen wir  nun zu den eigentlichen Gründen, warum ich es in höchstem Masse unaufrichtig & unseriös finde, wenn Kulturrelativisten & Jihadismus-Apologeten zum Bsp. die Jugendarbeitslosigkeit in Tunesien als Entschuldigung für tunesische Jihadisten innerhalb & ausserhalb von Tunesien, benutzen wollen. Zuallerst mal hat nicht nur Tunesien eine hohe Jugendarbeitslosigkeit unter Akademikern, sondern zum Bsp. auch Griechenland oder Spanien. Diese Staaten haben aber kein solches Jihadismusproblem, wie Tunesien. Nun könnten Jihadismus-Apologeten & Kulturrelativierer einwenden, das beide Staaten nicht erst seit gestern Demokratien sind & eine halbwegs funktionierende Zivilgesellschaft haben. Dazu möchte ich mein bestes Beispiel aufführen, ich bin, zu einem Viertel Georgierin, habe als Kind eine Zeit lang in Tiflis gelebt & weiss ein, zwei Dinge über dieses Land. Unteranderem, das Georgien über 600 Jahre okkupiert war, zuerst vom Persischen Reich, dann, nach dem Vertrag von Golestan, von Russland. 1991 wurde Georgien wieder unabhängig & hat seit dem zwei Kriege, zuerst einen Bürgerkrieg in den Neunzigern & dann, 2008, einen Krieg gegen Russland & eine demokratische Revolution überlebt. Trotzdem exportiert Georgien seine Probleme nicht & georgische Politiker & Wissenschaftler üben sich nicht in Apolgetentum, wenn sie auf die noch vorhandenen Probleme in Georgien angesprochen werden. Es erübrigt sich zu sagen, das Georgien, trotz all der oben genannter Fakten, im Gegensatz zu Tunesien, kein Jihadisten-Problem hat.

Summa summarum, meine ich, dass dieses Apologetentum in Bezug auf Jihadismus das Problem nur vergrössert & darum bin ich der Ansicht, das man aufhören soll Apologeten eine Stimme zu geben. Denn das eigentliche Problem bei Jihadismus ist nicht die Jugendarbeitslosigkeit unter Akademikern in Tunesien, wie der Fall Anis Amiri so schön zeigt, sondern der Jihadismus selber ist das Problem. Der Jihadimus, welcher die Essenz des politischen Islam ist, dessen Ziel es ist, einen weltweiten islamischen Staat zu erschaffen, in welchem nur die Scharia gilt & Nicht-Muslime entweder getötet oder als Dhimmi, als Menschen zweiter Klasse, leben müssen.