Das Leben und Sterben des Alexey Nawalny

Geehrte Leserinnen und Leser!

Nach dem Tod ist vor dem Tod, zumindest wenn man Oppositioneller in Russland ist und Alexey Nawalny heisst, denn jetzt sind seine Memoiren erschienen und der „New Yorker“ hat schon mal ein paar Seiten veröffentlicht, um die Leserschaft wieder auf den Geschmack zu bringen, für diese gescheiterte Figur.

Unter Anderem kann man darin lesen, dass Nawalny vor seinem Tod wusste, dass er nicht Präsident werden und höchstwahrscheinlich im Gefängnis sterben wird.

Dies ist für Leute, die sich nur oberflächlich mit Russland und Osteuropa befassen ein Schock, aber war für mich nun wahrlich keine Überraschung, denn ich wusste schon im Sommer 2020, dass Nawalny nie Präsident in Russland werden würde.

Ich wusste es, weil in Minsk, das ungefähr 2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner hat rund 200 000 Menschen gegen den, von Lukaschenko eingefädelten und vom Kreml abgesegneten, Wahlbetrug auf die Strasse gingen, während in Moskau, eine Stadt die über 16 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner hat, weniger als 130 000 Menschen auf die Strasse gingen, um für Nawalny zu protestieren, der damals vergiftet und dann im Charité behandelt wurde.

Sprich: In Minsk, der Hauptstadt des Landes in Europa, in dem immer noch die Todesstrafe vollstreckt wird, protestierten rund 10% der Gesamtbevölkerung, während in der Metropole von Moskau kaum 1 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner für Nawalny zu protestieren wagten, und das obwohl in Russland de jure die Todesstrafe, noch, mit einem Moratorium belegt ist.

Ich wusste deshalb, dass Nawalny nur ein Hype ist und wenn er nicht ein relativ attraktiver, blonder und blauäugiger Mann gewesen wäre, so hätten sich Medien weltweit für ihn nicht mehr interessiert, als sie sich für Mikola Statkevich in Belarus interessieren.

Nawalny glaubte seinem eigenen Hype bis zum Moment als Russland im Februar 2020 offiziell der Ukraine den Krieg erklärte, und die russische Opposition vom Kreml als Papiertiger enttarnt wurde, nachdem die russische Opposition es in den vergangenen zweieinhalb Jahren es nicht geschafft Putin und die Seinen zu stürzen.

Stattdessen ist Nawalny nun tot, die russische Opposition in alle Winde zerstreut und zerstritten, und die Einzigen, die sich effektiv dem Imperialismus des Kreml in den Weg stellen, sind die Streitkräfte der Ukraine.

Währenddessen versuchen Pseudo-Intellektuelle im Westen, das Erbe von Nawalny, das von versagen geprägt ist, zu vergolden, um seiner Witwe und seinen zwei Kindern einen guten Lebensabend im Westen zu bieten. Darum sind diese Memoiren nun veröffentlicht worden, denn die russische Opposition hat in den letzten Monaten nichts geleistet, das in irgendeiner Form Lob verdient.

Trotzdem werden die Memoiren dieses Versagers jetzt die Bestsellerlisten stürmen, während ukrainische Soldatinnen und Soldaten weiterhin die russische Barbarei in den Steppen und Feldern von Donezk, Luhansk und Cherson bekämpfen werden.

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Feudalismus und Imperialismus im 21. Jahrhundert

Geehrte Leserinnen und Leser!

Aufgrund des Mordes des gescheiterten russischen Nationalisten Alexey Nawalny beschäftigen wir uns jetzt mit dem Feudalismus, Imperialismus, Chauvinismus und Irredentismus von Staaten wie Russland und dem Iran.

Fangen wir an mit Nawalny, der nicht nur in seinem Grössenwahn extrem fahrlässig war, sondern obendrein auch noch im Tandem mit Putin die russische Opposition zerstört hat, weil er es nicht ertragen konnte, das moderat liberale Intellektuelle wie Grigory Yavlinsky in der russischen Opposition existierten. D.h. anstatt die Opposition zu vereinen und sie von rechten Hooligans zu säubern, hat er Menschen wie Grigory Yavlinsky, Valerya Novodvorskaya und Konstantin Borodin rausgeekelt.

Geblieben sind dann nur, was man im angelsächsischen Sprachraum „Tokens“ nennt, wie Garry Kasparow und Boris Nemzow, die versuchten, sich von ihrem Minderheitenstatus zu trennen und zu Veranstaltungen gingen, wie dem sogenannten „russischen Marsch“, wo sich Nazis und rechte Hooligans mit Nawalny trafen, gingen, um sich wie Schlangen aus ihrer alten zu Haut schälen, wenn sie eine neue haben.

Aber Menschen sind keine Schlangen und somit erinnert mich besonders Garry Kasparow an das berühmte Shakespeare-Zitat:

„Gott hat euch ein Gesicht gegeben und ihr macht euch ein anderes!“

Denn Garry Kasparow wurde als Sohn eines jüdischen Vaters und einer armenischen Mutter in Baku/Aserbaidschan geboren. Um nicht dem allumfassenden, sowjetischen Antisemitismus zum Opfer zu fallen, hat die Mutter von Kasparow den Nachnamen ihres Sohnes von Weinstein zu einer russifizierten Version ihres Mädchenamens, Kasparian, zu Kasparow geändert, ihn in der Armenisch-Apostolischen Kirche taufen lassen, und damit nicht genug, weil Garry Kasparow wusste, dass er als armenisch-apostolischer Christ keine Chance hatte, irgendetwas in Russland zu werden, konvertierte er als Erwachsener zur russischen Orthodoxie und marschierte wie ein Schosshund mit Nawalny zu den „russischen Märschen“, während dieser Grigory Yavlinsky als „Zhyd*“ beschimpfte und Georgien bombardieren wollte.

Nun ist Nawalny tot und es sieht danach aus, als gäbe es in der russischen Opposition keinen Nachfolger, der Putin entthronen könnte. Yavlinsky ist mittlerweile zu alt, und wahrscheinlich zu jüdisch, weil er, im Gegensatz zu Nemzow und Kasparow, nie konvertiert ist. Und mir ist es egal, wie viele Menschen zur Beerdigung von Alexey Nawalny angetanzt sind, denn diese Besucherinnen und Besucher werden keine Revolution durchziehen.

Das war schon 2020 klar, als in Minsk, einer Stadt mit ca. 2 Millionen Bürgerinnen und Bürgern, 200 000 für Svitlana Tsikanouskaya und gegen das Lukaschenko-Regime demonstriert haben, währenddessen in Moskau, einer Stadt mit ca. 16 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, nur etwa 100 000 gegen Putin und für Nawalny auf die Strasse gegangen sind, und das war, nachdem Nawalny im Berliner Charité um sein Leben kämpfen musste! Nach diesem Vorfall wusste ich, dass er keine Chancen hatte, Präsident, Minister oder was auch immer zu werden.

Ich wäre gerne in den ersten Wochen der vollständigen russischen Invasion der Ukraine eines besseren belehrt worden. Aber am Ende habe ich Recht behalten und nun sage ich, dass ich als jüdische Frau grössere Chancen habe, Ministerin oder Präsidentin in Georgien zu werden, da Georgien nun eine Frau als Staatsoberhaupt hat, und in den vergangenen 30 Jahren drei jüdische Minister hatte, nämlich Davit Kezerashvili als Verteidigungsminister, Temur Iakobashvili als Aussenminister und Zurab Zhvania als Premierminister,  als Yulia Nawalnya hat, in Russland irgendwas zu erreichen.

Zu guter Letzt in Bezug auf Nawalny: Es ist grotesk, dass seine Witwe nun das Gesicht der Opposition geworden ist, es sei denn, man habe die Aristokratie wieder eingeführt.

Aber sowohl Nawalny wie auch Putin sind nur Symptome eines Problems, nämlich des russischen Chauvinismus und der Tatsache, dass nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums grosse Teile der russischen Elektorats Staaten wie die Ukraine, Georgien und die Baltischen Staaten als Provisorien ansahen, die nach einer Weile ihren Fehler einsehen würden und sich dann, unter russischen Bedingungen, wieder dem Kreml anschliessen.

Da sich diese Ansicht als Hirngespinst entpuppt hat und die obengenannten Staaten sich mehr und mehr vom Kreml und seiner Ideologie entfernten, wuchs das Ressentiment gegenüber der Ukraine, Georgien etc. innerhalb der russischen Bevölkerung, und darum sind die Russinnen und Russen auch so schlecht damit, den Krieg zu beenden: Sie sehen den Krieg nicht als unmoralisch sondern als legitim an, um Russland wieder zu alter Grösse zu verhelfen.

Diesen Chauvinismus, Feudalismus und Irredentismus sehe ich auch in Teilen der iranischen Opposition, besonders innerhalb der Fraktion der Monarchisten und Pan-Iranisten, die denken, dass die Rückkehr eines Shahs auf den Pfauenthron helfen würde, das Persische Reich wieder auferstehen zu lassen.

Natürlich ist solcher Grössenwahn absurd, besonders wenn man sieht, von wievielen Problemen der Iran dieser Tage heimgesucht wird, die nicht von alleine gelöst werden, wenn das Regime auf dem Müllhaufen der Geschichte landet.

Und wie ich schon in vielen Beiträgen hier gesagt habe, so sind es dieser Chauvinismus und Irredentismus, die dem Regimechange im Wege stehen und Frieden und Fortschritt in der Region verhindern.

Dass der Irredentismus, der Imperialismus und der Chauvinismus von Staaten wie Russland, Iran aber auch China ignoriert und/oder schön geredet wird, ist mehr als bedenklich, hat aber damit zu tun, dass diese Staaten nicht als „westlich“ und damit nicht als an sich imperialistisch angesehen werden, trotz einer Historie, die einen eines besseren belehren kann. Zum Beispiel hat im Jahr 1921 der damalige Premierminister Georgiens, Noe Jordania, die Sowjets als „Imperialisten in Verkleidung von Revolutionären“ beschrieben, und das trotz der Tatsache, dass selbst Lenin das Russische Reich als „Gefängnis der Völker“ bezeichnet hat.

Dies änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass nach der Oktoberrevolution Lenin und Stalin dieses Imperium rot lackierten und dann wieder in ihre früheren Vasallenstaaten einmarschiert sind.

Summa summarum: Was unterscheidet russischen und persischen Chauvinismus voneinander? Russische Chauvinistinnen und Chauvinisten wollen dort einmarschieren, wo Russisch gesprochen wurde und gesprochen wird, und nach Finnland und Polen. Währenddessen wollen persische Chauvinistinnen und Chauvinisten dort einmarschieren, wo heute kein Mensch mehr Persisch spricht und wo noch nie eine Mehrheit Persisch gesprochen hat. D.h. beide Ideologien sind Gift für Fortschritt und müssen deshalb bekämpft werden.

*Zhyd – Wikipedia

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