Varou in Berlin

Diese Geschichte handelt nicht von einem Loup-Garou (dt: Werwolf), sondern von Yanis Varoufakis, also von einem Mann, dessen Ego, meiner Ansicht nach, grösser ist als sein Schwanz. Zur Erinnerung: Yanis Varoufakis, auch Varou genannt, ist der gescheiterte Ex-Finanzminister von Griechenland, der als Finanzminister eher mit Homestories in «Paris Match» und einer Art von bizarrer Krypto-Währung für Griechenland von sich reden machte. Das Letztere, die vom Euro abgekoppelte Krypto-Währung ist es auch, welche in Teufelsküche gebracht hat: Da in Griechenland bald Wahlen anstehen und es nicht sicher ist, ob SYRIZA wiedergewählt wird, droht Varou im Falle eines Sieges von «Nia Demokratia» eine parlamentarische Untersuchungskommission, welche seine Arbeit, inklusive der hellenischen Version des «Bitcoin» a`la Varou überprüfen würde. Diese parlamentarische Untersuchungskommission würde dann, höchstwahrscheinlich, zu anderen Untersuchungen gegen «Varou» führen und dies könnte ihn schlussendlich ins Gefängnis bringen, nämlich wegen Hochverrats und Umsturzversuchs. Denn diese Idee eines hellenistischen «Bitcoins» ist nicht in der griechischen Verfassung vorgesehen. Das wusste auch «Varou» und zwar schon dann, als er an dieser Idee, als griechischer Finanzminister gewerkelt hat und deshalb bei Alexis Tsipras, dem Premierminister, in Ungnade gefallen ist.

Nun versucht sich «Varou» mit der Wahl ins Europaparlament und der damit einhergehenden parlamentarischen Immunität vor dem drohenden Gefängnis oder einem Aufenthalt in einer Psychiatrie zu retten. Denn die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen langsam in Griechenland, aber sie mahlen. Um dies zu erreichen hat sich Varou ausgerechnet in Berlin, der Hauptstadt des Landes, in dem er ungefähr so beliebt wie Syphilis ist, zur Wahl aufstellen lassen. Der Ansicht eines guten Bekannten von mir, ist das Ego von «Varou» bestimmt grösser als sein Schwanz, aber beides, sowohl das Ego, wie sein Schwanz, sind seiner Meinung nach, grösser als «Varous» Gehirn. Anders kann man sich nämlich nicht erklären, warum man mit solch bizarren Ideen wie dem hellenischen «Bitcoin» und der Wahl ins Europaparlament von Berlin aus, hausieren geht. Das Einzige, das «Varou» noch retten könnte wäre wohl, wenn er, wegen geistiger Umnachtung irgendwohin eingewiesen werden würde. Bis dato werden wir weiterhin vom Twitter-Marxisten heimgesucht werden.

Was mich noch überrascht/ Eine Polemik

Liebe Ladies und Fellas

Entschuldigen Sie bitte vorab den Zynismus und die Bitterkeit, welche aus jeder der folgenden Zeilen triefen werden, aber ich muss mir etwas von der Seele schreiben. Nach der Echo-Verleihung an Farid Bang und Kollegah und die Attacke auf einen einundzwanzigjährigen Israeli, der durch seine Kippa als Jude erkennbar war, in Prenzlauer Berg, sind viele Leute empört, schockiert und überrascht. Ich bin es nicht, es war für mich, leider vorhersehbar, dass solche Dinge passieren würden und ich bin mir darüber im Klaren, dass so etwas wieder passieren wird. Denn im Deutschrap tummeln sich seit Jahren Rapper mit, gelinde gesagt, kruden Ansichten und im Zeitalter von «YouTube» und Streamingdiensten, ist es irrelevant, ob die CDs von besagten Rappern indiziert und somit nicht von den öffentlich-rechtlichen Sendern gespielt werden. Genau dies wird durch die Vergabe des Echo-Preise an Farid Bang und Kollegah demonstriert. Ich selber habe zu oft Antisemitismus, wortwörtlich, am eigenen Leib und am helllichten Tag erfahren, um darüber überrascht zu sein, dass ein junger Jude, der durch seine Kippa oder den Magen David, als solcher erkennbar ist, deshalb, auch am helllichten Tag, Gewalt erleiden muss.

Durch meine eigenen Erlebnisse, als Jüdin, in Mittel- und Osteuropa, ist mir vollkommen bewusst, dass zwei Dinge unendlich sind: Das Universum und die Vorstellungskraft von Antisemiten. Nur beim Universum bin ich mir sicher. Deshalb wäre ich auch nicht überrascht, wenn mir zum Beispiel ein Antisemit, der natürlich im 21. Jahrhundert keiner sein will, sagen würde, dass Mark Zuckerberg nicht-jüdische Kinder statt Truthahn an Thanksgiving essen würde. Genau deshalb lautet die Frage nicht, ob wieder sowas passieren könnte, sondern wann es wieder passiert und darum überrascht es mich viel mehr, wenn mündige, geschäftsfähige und wahlberechtigte Menschen zum Beispiel behaupten, dass die Erde flach ist. Denn im Gegensatz zu den tausendundeinen, irren, antisemitischen Verschwörungstheorien, hat diese Verschwörungstheorie, so viel ich weiss, nichts mit meinem Völkchen zu tun und genau deshalb ist sie für mich so bizarr und unerklärlich. Mir ist wohl bewusst, dass, wie oben erwähnt, die tausendundeinen, antisemitischen Verschwörungstheorien, grösstenteils einfach nur irre sind, aber an den antisemitischen Wahn habe ich mich, grösstenteils, gewöhnt und so verwundern mich nur noch Verschwörungstheorien und Vorurteile, so fern diese uns Juden nicht betreffen. Zu oft musste ich mir, mit meinen eigenen Ohren, antisemitischen Unsinn, von gebildeten Menschen anhören, wie die Ritualmordlegende, oder dass die damals achtjährige Miriam Monsonego, eines der Opfer von Mohammed Merah, eine Mitschuld an ihrem eigenen Tod habe, weil sie doch von den Vorurteilen gegenüber uns Juden hätte wissen und entsprechend reagieren und zum Beispiel ihren eigenen Mörder hätte umarmen müssen. Wegen genau solcher Vorfälle, waren die Ereignisse der letzten Woche keine Überraschung für mich, so zynisch dies auch klingen mag und so lange Antisemitismus nicht auf dem Müllhaufen der Geschichte landet, so lange werden sich solche Ereignisse wiederholen, manche werden davon überrascht sein und ich werde nur seufzen.