Worauf man heute in Tbilisi stolz sein kann!

Geehrte LeserInnen!

Heute habe ich gute Nachrichten zu verkünden! Die EU hat die Einreiseverbote, die wegen der Covid-19-Pandemie in Kraft getreten sind, für die meisten Schengenstaaten und noch ein paar andere Staaten wie Australien und Kanada aufgehoben. Sie hat allerdings auch das Einreiseverbot für georgische Bürger und Bürgerinnen aufgehoben. Das sind gute Nachrichten. Es zeigt, dass der georgische Weg mit der Pandemie umzugehen, im Grossen und Ganzen funktioniert hat. Heute sitzt das kleine Georgien nicht mehr am Katzentisch der Nationen, sondern wurde in den Kreis der zivilisierten Länder aufgenommen.

Eine kleine Ex-Sowjetrepublik, von deren Territorium 20% durch russische Proxies okkupiert sind, zeigt, dass man auch mit einem unterfinanzierten Gesundheitssystem und einer Regierung, die sonst damit beschäftigt ist, einem gewissen Oligarchen zu dienen, diese Pandemie erfolgreich in Schach halten kann, wenn man denn auf Experten wie Doktor Amiran Gamkrelidze hört. Herr Doktor Gamkrelidze ist der oberste Seuchenexperte Georgiens. Aufgrund der exzellenten Arbeiten von Doktor Gamkrelidze und seinen Kollegen und Kolleginnen hat Georgien bisher insgesamt nur 15 Tote zu beklagen, die an oder durch Covid-19 gestorben sind. Und ja, diese Zahlen sind verlässlich. Sonst dürften sich Georgier nicht ab August wieder frei im Schengenraum bewegen.

Es ist vernünftig auf tatsächliche Experten zu hören. Auf wen man meiner Meinung nach besser nicht hören sollte sind autokratische Regime und deren Apologeten. Das ist etwas, das Armenien auf die harte Tour lernen musste. Denn sowohl Georgien wie auch Armenien bekamen ihre Patienten mit Covid-19 von Menschen, die aus der Islamischen Republik Iran kamen. Die Reaktionen darauf unterschieden sich jedoch in Tbilisi und Jerewan. Während Tbilisi praktisch sofort eine Einreisesperre für den Iran verhängte, wartete man in Jerewan noch ab und hoffte, die ersten, unschönen Lockdown-Massnahmen inklusive Einreisesperre nach dem persischen Neujahr, am 21.März, verhängen und vorher ein bisschen Reibach mit iranischen Touristen machen, die in den südkaukasischen Ex-Sowjetrepubliken Urlaub machen, weil dort Alkoholkonsum und Glücksspiel legal sind, machen zu können. Das führte dazu, dass Armenien, das auch eine Ex-Sowjetrepublik mit ähnlich grosser Einwohnerzahlund einem ähnlich maroden Gesundheitssystem, über 400(!) Tote zu beklagen hat, während man in Georgien, wie erwähnt, glücklicherweise nur 15 Menschen aufgrund von Covid-19 bestatten musste.

Natürlich hat die armenische Regierung im Endeffekt allein gehandelt, doch zu dieser grob fahrlässigen Politik gegenüber der eigenen Bevölkerung wurde man in Jerewan durch die schönen Worte aus Teheran ermutigt, wonach das Regime der Islamischen Republik die Pandemie im Griff hätte. Dies entsprach schlicht nicht den Tatsachen und es ist gut, dass man sich in Tbilisi nicht auf schöne Worte alleine von gescheiterten Imperien verlässt, sondern genau auf die Taten und Ereignisse achtet. So ist es auch nicht weiter überraschend, wie Georgien reagiert hat.

Darum glaube ich, alles in allem, dass Georgien trotz einiger Rückschläge auf einem guten Weg ist, Teil der zivilisierten Welt zu werden. Auch Dank Menschen wie Doktor Amiran Gamkrelidze und Giga Bokeria. Letzterer sagte einst in Bezug auf die Okkupation durch die Proxies des Kreml, dass man in Georgien nicht konstant die Okkupation als Entschuldigung für Fehler und Unzulänglichkeiten nehmen dürfe. Wenn man Georgien wirklich fit für die Zukunft machen und den Sowjetmief abschütteln wollte, so müsse man ab einem gewissen Punkt die Okkupation ignorieren und sich mit den restlichen Problemen des Landes befassen. Nur so könne man mental und auch politisch mit der zivilisierten Welt mithalten.

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