Enissa Amani, Intifada und Moria

Geehrte LeserInnen!

Wie Ihnen sicher nicht entgangen ist, so bin ich nicht der grösste Fan der ehemaligen Schönheitskönigin und Prominenten Enissa Amani, die bürgerlich Sahar Enissa Amani Seyed* Abdi heisst. Meiner Ansicht nach sind Iranerinnen und Iraner wie sie einer der Gründe, warum das Regime in Teheran sein Tagwerk aus Mord und Folter munter weiter fortsetzen kann. Aber lassen Sie mich das etwas elaborieren. Anstatt etwas von ihrer Prominenz dafür einzusetzen, um den Menschen im Iran zu helfen, das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern, relativiert und propagiert sie Regression.

Des Weiteren gehört Frau Amani meiner Ansicht nach zu der Art von Leuten, die zwar austeilen, aber absolut nicht einstecken können. Das zeigen ihre geradezu weinerlichen Vorträge über vermeintliche Diskriminierung, die sie angeblich erdulden musste, und die Tatsache, dass sie ihre Follower einst aufwiegelte, um die Spiegel-Journalisten Anja Rützel zu belästigen.

Aber das ist nicht das einzige Problematische an Miss Seyed, deren einzige Qualifikationen sind, eben einmal an einer Miss-Wahl teilgenommen zu haben und ein abgebrochenes Studium. Diesen Sonntag, am 4.Oktober nahm Miss Seyed an einer Solidaritätsdemonstration für das abgebrannte Flüchtlingslager in Moria/Griechenland teil. Bei dieser Veranstaltung wurde dann, warum auch immer, «yallah, yallah Intifada» geschrien. D.h. ein Aufruf zum Mord an Juden, denn es ist nunmal Fakt, dass bei den beiden Intifadas mehrheitlich Jüdinnen und Juden durch radikalisierte Fanatiker ermordet wurden.

Für ein bisschen «Street-Credibilty», um sich bei ihrer Klientel anzubiedern, geht Enissa Amani, die nach eigenen Angaben einen gutbürgerlichen und demnach privilegierten Hintergrund hat (ihre Eltern sind in der Medizin respektive im Journalismus tätig) auf Demonstrationen, auf denen, warum auch immer, zum Judenmord aufgerufen wird. Flüchtlinge in Moria bekommen die Solidarität von Frau Amani. Juden, die in Deutschland und anderen europäischen Staaten hinter Panzerglas beten müssen, vor Synagogen mit Schaufeln angegriffen werden und deshalb Aliyah nach Israel machen, bekommen nichts.

Stattdessen inszeniert sich Miss Seyed, die keine Not leidet und keine Not kennt, auf Demonstrationen und redet von vermeintlicher Diskriminierung, die sie angeblich erdulden musste, obwohl sie, im Gegensatz zu uns Juden in Europa und anderswo, und zu den Bahai unter dem Regime der Islamischen Republik Iran keine echte Diskriminierung erfahren hat.

Dies wäre zum Lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre, denn mit ihrer Inszenierung ihres vermeintlichen Leids lenkt Miss Seyed von tatsächlichem Leid ab und macht die Situation nur schlimmer. Die Flüchtlinge in Moria brauchen echte, konkrete Hilfe nicht Proteste von Leuten, die fürs Berühmtsein berühmt sind und an Demonstrationen teilnehmen, an denen zum Judenmord aufgerufen wird. Auch wir Jüdinnen und Juden brauchen effektive Hilfe, denn das Problem des Antisemitismus betrifft uns alle, sprich die Gesellschaft als Ganzes und nicht nur uns Juden, anstelle von Aufrufen zum Mord an uns mitten in Frankfurt am Main, mitten in Europa. Was wir Jüdinnen und Juden effektiv nicht brauchen, sind Prominente, die sich auf Demonstrationen, bei denen zum Judenmord aufgerufen wird, sich selber inszenieren.

Es ist meiner Meinung nach eine Schande, dass ich diese Zeilen überhaupt schreiben musste. Denn Anstand sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Selbstverständlich ist hingegen die Tatsache, dass eine Frau aus gutbürgerlichem Haus sich als Revolutionärin und als eine der Elenden und Entrechteten stilisiert, um ihre Prominenz zu steigern und damit eventuell ein paar Aufträge als Model und Moderatorin für Online-Versandhäuser wie «About You» einzuheimsen. Das alles ist eben einfacher, als für die unterdrückten Menschen und ganz besonders die unterdrückten Minderheiten im Iran zu kämpfen.

 

*Seyed ist ein Ehrentitel innerhalb des schiitischen Islams für die Nachkommen Mohammeds, Fatimas und Alis.

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Ein offener Brief an Enissa Amani/ Warum wir über den Islam reden sollten.

Liebe Frau Amani

Gestern Abend hatten Sie die Möglichkeit in der Talksendung «Hart aber fair» mit Ihrer Ignoranz hausieren zu gehen. Ihnen war scheinbar nicht klar, warum in einer Sendung, in welcher der Islam das Thema des Abends war, über den Islam und nicht über Kuba oder das Judentum gesprochen wurde. Deshalb erkläre ich Ihnen hier und jetzt, warum und weshalb man über den Islam im Allgemeinen und der Präsenz des Islam in West- und Mitteleuropa reden muss.

Wie Cem Özdemir, auch ein Gast der gestrigen Episode von «Hart aber fair» richtig bemerkte, sind die meisten Staaten mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung autoritäre, tyrannische Systeme, aus denen Menschen, vollkommen zu Recht, flüchten. Des Weiteren hat man in Europa im Allgemeinen und in Deutschland im Besonderen grosse Integrationsprobleme mit Menschen aus dem islamischen Kulturkreis. Als Beispiel seien die beiden Rapper «Xatar» und «Milonair» genannt, welche beide, wegen des Iran-Irak-Krieges, mit ihren Familien nach Deutschland flüchten mussten, nach Ende des Krieges in Deutschland verblieben und schwer kriminell geworden sind. Grob gesagt hat man also entweder solche Integrationsprobleme oder die Menschen aus dem islamischen Kulturkreis radikalisieren sich immer mehr, werden vollkommen von der Ideologie des Jihad aufgesogen und schliessen sich am Ende gar Organisationen, wie dem «Islamischen Staat» an. Allem Respekt Ihnen und den Menschen aus dem islamischen Kulturkreis zum Trotz, aber solche Probleme, wie die von mir oben genannten, gibt es bei Deutsch-Griechen, Kontingentflüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion oder den sogenannten «Boatpeople» aus Vietnam nicht. Apropos Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion…

Wie gesagt: Von uns Juden geht in Deutschland im Besonderen und in Europa im Allgemeinen keine Gefahr aus. Ganz im Gegenteil: Wir Juden leben in Gefahr in Deutschland, in Europa, deshalb stehen ja auch rund um die Uhr in Deutschland, vor jüdischen Einrichtungen, von der Kindertagesstätte für die Kleinsten bis hin zur Synagoge, bewaffnete Polizisten und dies auch wegen radikalisierter Muslime, welche davon träumen, wie Mohamed Merah oder Amedy Coulibaly zu Enden.

Kommen wir jetzt zu nun total ausgelutschten Frage, ob der Islam nun zu Deutschland und/oder zu Europa gehört: Die Frage ist obsolet geworden, denn die Muslime, inklusive Moscheen mit oder ohne Minarett sind inzwischen da, in Europa, in Deutschland. Jetzt geht es darum die oben erwähnten Integrationsprobleme klar zu benennen und darüber eine offene Debatte zu führen, wie man das alles noch in den Griff kriegen will. Was derzeit absolut nicht hilft, ist es Nebenkriegsschauplätze zu beackern und islamistischen Attentätern, wider besseren Wissens, irgendwelche psychischen Krankheiten zu attestieren. Damit stigmatisiert man Menschen mit tatsächlichen psychischen Leiden, welchen es niemals in den Sinn kommen würde in einem koscheren Supermarkt ein Massaker zu veranstalten. Jihadisten sind, meistens, trotz ihrer Radikalisierung geistig gesund.

Zu guter Letzt ein wohlmeinender Ratschlag von meiner Wenigkeit an Sie: Lassen Sie das mit der Comedy und den politischen Talkshows, Sie haben nicht das intellektuelle Rüstzeug dazu und auch nicht die Reflektionsfähigkeit, um das alles noch zu lernen. Stattdessen empfehle ich Ihnen: Werden Sie «Glamourmodel», ziehen Sie sich für den «Playboy» und «GQ» aus, der Nosejob, welchen Sie hinter sich haben, ist wahrlich gelungen und auch sonst sehen Sie ausserordentlich gut aus. Ihre Schönheit ist Ihre Stärke, deshalb wurden Sie ja auch zur «Miss Tourism Iran» gewählt. Nutzen Sie die.

Gezeichnet

Anastasia Iosseliani