Gescheiterte Imperien des Ostens und Verantwortung

Geehrte Leserinnen und Leser!

Es ist mal wieder Zeit für einen Quickie von meiner Wenigkeit, inspiriert von der Tatsache, dass ich nach „Freiheit ist keine Metapher“ wieder etwas beim Querverlag veröffentlichen konnte, nämlich einen kleinen Text in „Siebter Oktober Dreiundzwanzig“.

In meinem heutigen Quickie geht es aber darum, wie gescheiterte Imperien des Ostens, sprich Russland, China und der Iran, die sich selber „Achse des Widerstands“ nennen, aber wie ihre Vorgänger Imperialismus und Expansionismus exportieren, und einer der Gründe, warum dem so ist, trotz der Tatsache, dass wir alle im 21. Jahrhundert leben und westlich-gesinnte Staaten sich den Leichen in ihrem Keller stellen, wie zum Beispiel Kanada mit dem, was den indigenen Kindern in den katholischen Schulen angetan wurde.

Im Gegensatz dazu, entschuldigen sowohl Iranerinnen und Iraner, Russinnen und Russen und Wohlgesinnte aus dem Westen ihre eigene Barbarei, indem sie anderen die Schuld geben und sich den eigenen Leichen im Keller partout nicht stellen wollen. Diese Beobachtung von mir gilt sowohl für Regime-Anhänger wie auch für Oppositionelle!

Die russische Seite gibt nun den Mongolen die Schuld an der Situation in Russland, und das, obwohl die Mongolei heute eine Insel der Demokratie in einem Meer von autokratischen Regimen ist, währenddessen Iranerinnen und Iraner bis heute den Arabern die Schuld an ihrer Misere geben. Trotz der Tatsache, dass die Mehrheit der Araberinnen und Araber heute Sunni-Islam praktizieren, im Gegensatz zum Schia-Islam, der heute in Teheran praktiziert und propagiert wird.

Fakt ist nun mal auch, dass der Hauptgrund ist, warum der Islam in Persien, im heutigen Iran, Fuss fassen konnte, im Gegensatz zu Ländern wie Armenien und Georgien, dass Dynastien wie die Safawiden, Afschariden und Zands, den Islam benutzt haben, um das Perserreich wieder auferstehen zu lassen, nachdem Zoroastrismus komplett gescheitert ist.

Aber sowohl Russinnen und Russen wie auch Iranerinnen und Iraner sehen in Imperialismus per se nichts Schlechtes, wenn es denn ihrer Seite dient, und durch diese kognitive Dissonanz, durch diese Denke, war es Regimen sowohl wie dem von Putin und den Seinen, als auch dem Regime der Islamischen Republik von Teheran möglich, an die Macht zu kommen und an der Macht zu bleiben!

Summa summarum: Diese Weigerung, für  die eigenen Leichen im Keller, Verantwortung zu übernehmen und stattdessen anderen die Schuld an der eigenen Misere in die Schuhe zu schieben, ist einer der Hauptgründe, warum diese Misere überhaupt erst entstehen und weiter gedeihen konnte. Und solange sich diese Denke nicht ändern wird, wird auch die kollektive Misere, die in Ländern wie Russland und dem Iran Urstände feiern kann, und in andere Staaten exportiert wird, weiterhin existieren.

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Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: 1953 und tausend weitere Entschuldigungen

Geehrte Leserinnen und Leser!

Dieser Tage jährt sich die Operation Ajax, die Entmachtung von Mossadegh und den Seinen mit Hilfe des CIA im Iran. Trotz der Tatsache, dass dies nunmehr vor siebzig Jahren geschehen ist, erregt es bis heute die Gemüter vieler Iranerinnen und Iraner.

War es ein Putsch? War es kein Putsch?

Ich bin keine Iranerin, Gott sei Dank! Trotzdem möchte ich meinen Senf zu dieser Debatte hinzufügen! Wie ich das schon anno dazumal, in „Freiheit ist keine Metapher“ getan habe.

Wenn Sie meinem Blog schon lange folgen, wissen Sie, dass ich Wurzeln in Osteuropa habe (Ukraine und Georgien), und in Osteuropa hat die Sowjetunion/Russland den ungarischen Reformkommunisten Imre Nagy gelyncht, den Prager Frühling mit Panzern zerstört und den tschechoslowakischen Reformkommunisten Alexander Dubcek entmachtet. Des Weiteren hat Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion den demokratisch gewählten Präsidenten Georgiens, Zviad Gamsakhurdia, ermorden lassen.

All das geschah zwischen 1956 und 1992, also nach Operation Ajax. Trotzdem stehen heute Staaten wie die Slowakei, die Tschechische Republik und Georgien besser da als der Iran.

In Bezug auf den Iran haben wir nunmehr den Gipfel der Ironie erreicht, da der Iran zwei Mal in seiner Geschichte Georgien okkupiert hat, nämlich in der Ära der Sassaniden und dann von 1555 bis hin zum Vertrag von Golestan im Jahr 1813, und nun sind Iranerinnen und Iraner die zweitgrösste Gruppe von Asylsuchenden in Georgien. Kein Witz! Dazu werde ich unten einen Link einfügen.

Meiner Ansicht nach als Georgierin ist deshalb die Debatte um 1953 ein absoluter Witz! Es ist nur ein weiterer Versuch, eine billige Entschuldigung zu finden und anderen die Schuld am eigenen Versagen zu geben, trotz der Tatsache, dass andere Staaten es wahrlich schlechter als der Iran hatten, und heute trotzdem besser dastehen als das gescheiterte Imperium, das sich immer noch als Grossmacht inszeniert.

Und anstatt das Regime, das in Teheran seinem Tagwerk aus Mord und Folter nachgeht, zu stürzen, konzentriert sich die antiklerikale Opposition lieber auf groteske Debatten, wie den Kult um 1953, und daran, anderen die Schuld an der eigenen Misere zu geben.

Letztens wurde mir zum Beispiel gesagt, dass der Mossad 1979 seine Finger im Spiel hatte und Khomeini zur Macht verholfen hätte, auch wurde mir gesagt, dass Khomeini eigentlich ein Jude aus Georgien gewesen sei, der von Stalin in den Iran geschickt wurde, um den Iran unter sowjetische Herrschaft zu bringen, d.h. die islamische Revolution sei deshalb meine Schuld, weil ich eine Jüdin aus Georgien bin.

Es ist grotesk, ich bin es leid und so kann es nicht weitergehen! Denn solange eine solche Denkweise unter Iranerinnen und Iranern Urstände feiern kann, solange wird sich das Regime an der Macht halten und die säkularen Iranerinnen und Iraner werden weiter in die Röhre gucken.

Denn diese Denkweise hat offensichtlich in den vergangenen siebzig Jahren nichts gebracht, ausser mehr Elend. Darum ist es Zeit für etwas anderes, andere Debatten, und keine billigen Entschuldigungen wären ein Anfang.

Asylum in Georgia, JAMnews (jam-news.net)

*Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

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