Bekenntnisse eines Vatanforoosh: Der König ist tot, es lebe der König!

Geehrte Leserinnen und Leser!

Wieder einmal darf ich meinen Senf zu Ereignissen geben, die das Land der Arier, den Iran betreffen, denn wie verschiedene Medien berichtet haben, hat seine königliche Hoheit, der Kronprinz Reza Pahlavi, das Handtuch geworfen, und ehrlich gesagt, überrascht mich das nicht im Geringsten. Für mich war das vorhersehbar. Seine königliche Hoheit, der iranische Kronprinz, ist nunmal kein Luarsab II oder Erekle II.

Aber zurück zur offensichtlichen Führungskrise innerhalb der antiklerikalen Opposition, die in den letzten Tagen durch das Ausscheiden von Reza Pahlavi nicht besser geworden ist. Die antiklerikale Opposition hat es versäumt, in den vergangen 42 Jahren Führungspersönlichkeiten aufzubauen, die eine echte Alternative zum Regime sein könnten und NICHT der Kronprinz sind.

Davon wiederum profitiert nur eine Gruppe: Das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten. Dies wiederum zeigt sich darin, dass das Regime nun bald seit mehr als 42 Jahren mit eiserner Hand über den Iran herrscht und man nun darüber debattiert, welcher Regime-Zweig das Duo Khameini-Rohani beerben wird: Entweder der «Blutrichter» Ebrahim Raissi, der in den Achtzigern dafür berühmt-berüchtigt wurde, linke Aktivisten in Schauprozessen zum Tode zu verurteilen, und der Revolutionsgardist Mohammad Bagher-Ghalibaf, oder es ist sogar möglich, dass Khameini Junior, der jüngere Sohn von Khameini Senior, Mojtaba und Mahmud Ahmadinedschad, der verrückte Holocaust-Leugner, gemeinsam versuchen werden, die Macht an sich zu reissen.

Keiner der genannten Herren ist auch nur im Geringsten den «Moderaten» oder sogenannten «Reformisten» zuzuordnen. All diese Männer sind Hardliner, schamlose Mörder mit dem Blut Unschuldiger an ihren Händen. Und sollte Mahmud Ahmadinedschad mit Mojtaba Khameini gewinnen, so wäre der Iran, nach Assads Syrien und dem Nordkorea des degenerierten Kim-Clans, das dritte Land der Erde, das eine Erbdiktatur wäre, indem der Spross des jetzigen Diktators, nach dem Tod des alten Diktators, mit eiserner Faust über dieses Land herrschen dürfte.

Summa summarum: Die iranische Tragödie geht weiter, wie bisher.

Präsidentschaftswahlen in der Islamischen Republik Iran

Geehrte Leserinnnen und Leser!

Aufgrund der Tatsache, dass die antiklerikale Opposition die Trump-Jahre nicht genutzt hat für einen Regimechange und stattdessen im Grössenwahn geschwelgt hat, sieht es danach aus, dass das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten noch eine Weile über den Iran herrschen wird.

Damit einher gehen Präsidentschaftswahlen, denn Rouhani, der Präsident der Islamischen Republik von Khameinis Gnaden, kann nicht mehr antreten. Ausserdem ist die Bewegung der sogenannten «Reformer» tot, Wiederbelebung unmöglich und auch nicht gewollt, denn Khameini, der oberste Führer des Iran, will einen «revolutionären Präsidenten», sprich einen sogenannten «Hardliner».

Es sieht danach aus, als ob der nächste Präsident der Islamischen Republik Iran ein Pasdar, ein Revolutionsgardist, werden wird, denn zu den Favoriten gehören sowohl Saeed Mohammad wie auch Mohammad Bagher-Ghalibaf, die beide Revolutionsgardisten sind. Auch ist es möglich, dass ein alter Bekannter, nämlich Mahmud Achmadinejad, ja, genau der berühmt-berüchtigte Holocaust-Leugner, bei den Präsidentschaftswahlen, die am 18.Juni stattfinden werden, teilnehmen wird. Alles in allem sieht es danach aus, dass das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten ihr «Guter Bulle-Böser-Bulle»-Spiel aufgegeben hat und stattdessen mit grösstenteils offenen Karten spielt, und dabei mit weiterem Terror droht und der berühmt-berüchtigten Geiselnehmerdiplomatie, die es schon seit 1979 praktiziert.

Das alles sind weitere Anzeichen dafür, dass die Tragödie des Iran vor unser aller Augen weitergehen wird, und das ist nur deshalb möglich, weil die iranische, antiklerikale Opposition weder willens noch fähig ist, eine passable Alternative zum jetzigen Regime anzubieten und Teile eben jener Opposition immer noch im Grössenwahn von der Auferstehung der Perserreiche schwelgen, anstatt im Hier und Heute das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern. Solange aber ein imperialistischer Anspruch zur iranischen Identität gehört, wird der Iran, meiner Ansicht nach, den Anschluss an zivilisierte Staaten nicht schaffen.