Unter den Meldungen, die in den letzten Wochen nur Juden und Menschen, die sich für Menschenrechte in Südostasien einsetzen, gekümmert haben, war auch der Besuch des berühmt-berüchtigten Antisemiten und Premierministers von Malaysia im Vereinigten Königreich. Viele werden sich jetzt fragen sich, warum ich überhaupt über den Besuch des Premierministers eines Schwellenlandes in Grossbritannien schreibe und die Antwort darauf sind kommenden Zeilen.
Denn Mahathir Mohamad ist nicht nur der Premierminister des Schwellenlandes Malaysia, sondern auch ein offensichtlicher Antisemit, welcher Juden als «hakennasig» beschreibt und auch sonst gerne mit seiner kruden Sicht auf die Welt hausieren geht. Während weiterhin das Mantra wiederholt wird, dass die beiden Staaten Malaysia und Indonesien einen «liberalen Islam» vorleben, trotz der Tatsache, das im indonesischen Bundesstaat Aceh die Scharia, inklusive Züchtigungsstrafen gilt und in Malaysia der oben genannte Antisemit Mahathir Mohamad in einer, im Grossen und Ganzen, freien und fairen Wahl zum Premierminister gewählt wurde. Eben diesem Premierminister gab man, zuerst bei der UN-Vollversammlung und dann, bei seinem anschliessenden Besuch in Grossbritannien die Möglichkeit Agitation für seine antisemitische Sicht der Dinge zu betreiben. Der dreiundneunzigjährige Premierminister Malaysiens, Mahathir Mohamad, welcher schon in seinem Buch «The Malay Dilemma» aus den Siebzigern, uns Juden nicht nur als «hakennasig» beschrieben hat, sondern auch schrieb, dass wir Juden «Geld instinktiv verstehen» würden und den Holocaust geleugnet hat, unterstützt natürlich auch die sogenannten Palästinenser. Seinen Auftritt bei der UN-Vollversammlung nutzte der malaysische Premierminister demzufolge auch, um Propaganda für die Palästinenser zu machen und Israel zu beschuldigen, für alles Übel im Nahen und Mittleren Osten verantwortlich zu sein. Für zivilisierte Menschen wäre ein solcher Auftritt eigentlich ein Grund gewesen jeglichen Kontakt zum Premierminister von Malaysia abzubrechen, doch leider werden wir derzeit von der Plage des Rassismus der tieferen Erwartungen heimgesucht und so kam es, dass Mahathir Mohamad, nach seiner Rede bei der UN-Vollversammlung in New York, Grossbritannien besuchen durfte. Während seiner Reise ins Vereinigte Königreich, wo er während seines Aufenthalts eine Rede am Zentrum für Islamwissenschaften der Universität von Oxford hielt, nämlich über die Herausforderungen von «guter Regierungsarbeit innerhalb der Islamischen Welt», ausserdem traf er mit dem Milliardär Sir James Dyson am Imperialen College von London und hielt eine weitere Rede im prestigeträchtigen Denkfabrik «Chatham House», in besagter Rede ging es um die «Zukunft der Demokratie in Asien». Wie der «Daily Mail» und verschiedene jüdische Organisationen berichteten, wurde der antisemitische Premierminister von Malaysien zu keinem Zeitpunkt für seine Ansichten von irgendwem in irgendeiner Form zur Rede gestellt. Stattdessen veröffentlicht der Pressesprecher von «Chatham House» folgende Erklärung: «Chatham House bietet eine neutrale, zusammenkommende Umgebung. (Die) Teilnahme eines (bestimmten) Sprechers impliziert keine Billigung (von Chatham House)». Des Weiteren sagte der Sprecher von «Chatham House» folgendes: «Die wichtigste Vorrausetzung, für jeden der hier (D.h. in Chatham House) spricht, ist das sich dieser Sprecher einer Frage und Antwort-Runde stellt. Bei einer solchen Runde, können die vom Sprecher ausgedrückten Ansichten einer strengen Prüfung unterzogen werden und von den anwesenden Medienvertreten, die eingeladen sind Fragen zu stellen, zur Rechenschaft gezogen werden.» Diese nichtsagende Erklärung ist, meiner Ansicht nach, beschämend und heuchlerisch. Denn wie oben schon erwähnt, wurde der Premierminister während seines Besuchs in Grossbritannien zu keinem Zeitpunkt, weder in Oxford, noch in «Chatham House» von irgendjemandem zur Rede gestellt und kritisiert für seine antisemitischen Aussagen kritisiert.
Wie schon oft geschrieben: Es ist generell eine zeitgenössische Unsitte jedem Anhänger von antisemitischen und anderen regressiven Ansichten eine Plattform für seine Aussonderungen zu geben, denn es macht sehr wohl einen Unterschied, ob Mahathir Mohamad, welcher immer noch Premierminister eines Schwellenlandes ist und nichts weiter Twitter, eine Obstkiste im Park als Plattform für seine Agitation nutzen muss. Oder eben die Möglichkeit kriegt Institutionen heimzusuchen, wie die UN-Vollversammlung, das Zentrum für Islamwissenschaften der Universität von Oxford oder eine solche prestigeträchtigen Denkfabrik, wie «Chatham House», um dort mit seinen bizarren Ansichten hausieren zu gehen und so dieser krude Versuch der Agitation zur Normalität erhoben wird.