Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: 46 Jahre Versagen der iranischen Opposition

Liebe Leserinnen und Leser!

Unsereiner ist zurück aus dem Winterschlaf und vom Krankenbett! Wenn das nicht ein Grund zum Feiern ist!

Kein Grund zum Feiern ist hingegen die Tatsache, dass die iranische Republik Iran dieser Tage ein 46. Jubiläum zelebrieren kann. Und darüber werde ich nun schreiben, was mir trotz meinem Sarkasmus, nun wahrlich keine Freude bereitet.

Zu viele Menschen im Iran und ausserhalb davon sind schon gestorben wegen der imperialen Eskapaden der Herrschaften in Teheran, und der Inkompetenz und Impotenz der iranischen Opposition, die das Regime im Iran am Leben erhält.

Denn wie ich schon im Januar 2024 und immer mal wieder im letzten Jahr geschrieben habe, so ist der Hauptgrund, warum das Regime der Islamischen Republik mit den Revolutionsgarden seinem Tagwerk aus Mord und Folter nachgehen kann, das Versagen der Opposition.

Und im Jahr 2025 bin ich noch derselben Meinung. Damit befinde ich mich auf Kriegsfuss nicht nur mit dem Regime in Teheran selber, sondern auch mit Teilen der iranischen Opposition, die wiederum in mir den Hauptgrund für das weitere Bestehen des Regimes sehen.

Kein Witz! Manche Iranerinnen und Iraner geben mir die Schuld für jeden persischen Toten seit dem Fall der Sassaniden. Andere geben mir „nur“ die Schuld am Tod von Reza Pahlavi, dem letzten König des Iran, nicht des Kronprinzen.

Und damit sind wir schon bei den Beispielen, wie die Opposition durch Inkompetenz das Regime am Leben erhalten wird: Der Tatsache, dass Teile der iranischen Opposition in Verschwörungstheorien schwelgen und 1001 Sündenböcken die Schuld am eigenen Elend geben.

Wie oben schon geschrieben, so beschuldigen mich Teile der Opposition am „Mord“ von Reza Pahlavi beteiligt gewesen zu sein, der eigentlich an Krebs, 11 Jahre vor meiner Geburt, gestorben ist. Denn deren Ansicht nach bin ich, wie alle Georgierinnen und Georgier, ein Dämon, der von Ahriman, dem Antagonisten der zoroastrischen Religion, erschaffen wurde, um den Iran zu zerstören. Und darum habe ich angeblich den letzten Shah des Iran ermordet, 11 Jahre bevor ich geboren wurde, und zwar mit Hexerei!

Und der Beweis dafür ist die Tatsache, dass ich kein Persisch sprechen kann, denn Persisch ist die heilige Sprache des Awesta und des Zoroastrismus, und somit kann, jemand, der so böse wie ich ist, diese Sprache nicht sprechen, da die Heiligkeit dieser Sprache sich meiner Dämonenzunge verweigert.

Aber das sind nicht die einzigen Verschwörungstheorien, die von Iranerinnen und Iranern geglaubt und verbreitet werden!

Eine andere Verschwörungstheorie besagt, dass Stalin und Khomeini Juden und Brüder aus Georgien waren, und das Stalin Khomeini in den Iran geschickt hat, um den Iran unter Sowjet-Herrschaft zu bringen und Judeo-Bolschewismus zu verbreiten.

Wenn solche Verschwörungstheorien geglaubt und verbreitet werden, ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass „Aktivisten“ wie der Holocaust-Leugner Kiumars Kiani glauben, dass der Mossad die Revolutionsgarden erschaffen hat. Dazu werde ich, wie immer, unten einen Link auf Englisch anfügen.

Aber das Elend der iranischen Opposition ist auch einer Krise der Führungsriege der Opposition geschuldet.

Einer Führungsriege, die seit Jahrzehnten von einer Niederlage zur nächsten humpelt, und dafür allen erdenklichen Sündenböcken die Schuld dafür gibt.

Ein Paradebeispiel ist Reza Pahlavi, der Scion der gescheiterten Pahlavi-Dynastie, nicht der letzte Shah, der 1980 gestorben ist.

Reza Pahlavi hat kein Königreich, keinen Staat und keine Regierung, aber er hat sich mit seinen „Beratern“ einen Hofstaat errichtet, der Louis den 14. neidisch machen würde.

Was diese „Berater“ angeht, so werden diese ironischer- oder tragischerweise. konstant schlechter. Angefangen hat das alles mit Amir Taheri, der immerhin die Aura eines konservativen, monarchistischen Gelehrten hatte, dann kam Amir Fakhravar.

Fakhravar ist ein Aktivist, der irgendwo zwischen gescheitertem Actionheld, Verschwörungstheoretiker und Marktschreier anzusiedeln ist, aber er ist nicht der Schlimmste oder der Letzte in dieser Polonaise des Elends.

Der Schlimmste ist, meiner Ansicht nach zumindest, der Pan-Iranist Hojjat Kalashy, der das Perserreich wieder auferstehen lassen will, indem sich der Iran die südkaukasische Republiken, Armenien, Aserbaidschan und Georgien, einverleibt, während der Iran selber nicht nur von einem menschenverachtenden Regime beherrscht würde, sondern auch durch die noch immer ungelöste Wasserkrise unbewohnbar werden könnte.

Was die Wasserkrise angeht, so gibt es dazu noch eine Verschwörungstheorie, wonach Stalin während der anglo-sowjetischen Invasion des Iran, persisches Wasser gestohlen habe und wir Georgierinnen und Georgier nun dieses Wasser als Geisel halten und somit die Wasserkrise, die den Iran unbewohnbar machen könnte, verursachen.

Offengestanden, ist es für mich ein Wunder, dass sich Iranerinnen und Iraner noch nicht gegenseitig umgebracht haben, da solche groteske Verschwörungstheorien innerhalb der iranischen Gesellschaft Urstände feiern können.

Aber vielleicht haben sich die Iranerinnen und Iraner noch nicht gegenseitig ermordet, weil sie anderen die Schuld an ihrem Elend geben?

Wie dem auch sei, so ist meiner Meinung nach diese Kombination aus Verschwörungstheorien und Grössenwahn, einer der Gründe, warum der Regimechange im Iran noch immer nicht geglückt ist.

Und einen Regimechange wird es auch weiterhin nicht geben, solange es keinen Mentalitätswandel innerhalb der iranischen Diaspora, der iranischen Opposition und der iranischen Gesellschaft geben wird.

Natürlich wird es Aufstände geben, wie den Aban-Aufstand im November 2019 oder den Mahsa-Aufstand, der 2022 angefangen hat. Aber auch diese Aufstände wurden niedergeschlagen und so wird es auch weiterhin sein, solange die iranische Opposition sich nicht zusammenreisst und aufhört, in Verschwörungstheorien zu schwelgen und gescheiterte Strategien und politische Akteure, die nichts als Niederlagen beschert haben, zu recyclen. Und solange dem so ist, so lange werde ich weiter Material für neue Polemiken zu diesem Thema haben.

Landsman’s GOP Challenger Touted Holocaust Denier’s Endorsement, Now Renounces – Cincy Jewfolk

* Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner und Iranerinnen, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern und Iranerinnen, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

Sofern Ihnen die Schreibe auf meinem Blog gefällt, empfehle ich Ihnen, diesen Blog auf «Steady» zu unterstützen. Und sollte Ihnen mein Blog nicht gefallen, empfehle ich Ihnen auch, den Blog auf «Steady» zu unterstützen, eventuell werden Sie mich so schneller los, weil ich dann auf eine kleine Datsche am Schwarzen Meer ziehen kann. Der Link dafür ist unten angefügt:

PinkKosherNostra

Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: Es ist der Feudalismus, Dummchen

Geehrte Leserinnen und Leser!

Diese Woche hat die iranische Opposition wieder ein Eigengoal geschossen und darum werden wir uns wieder auf meinem Blog mit dem Land der Arier befassen, denn so kann es nicht mehr weitergehen! Die Einzigen, die von der Arroganz, Inkompetenz und Ignoranz profitieren, sind das Regime im Iran selber und jene, die dem Regime nahestehen.

Aber der Reihe nach. Nachdem ein Teil der Opposition, sogenannte Pan-Iranisten, die denken, dass sobald ihr Shah im Iran gekrönt wird, das persische Reich auferstehen wird, haben zuerst die Schauspielerin und Demokratie-Aktivistin Nazanin Boniadi weggemobbt und nun das Gleiche bei Hamed Esmaelion erreicht. Dieser Mann hat seine Frau und Tochter verloren, weil das Regime ein ukrainisches Flugzeug abgeschossen hat, in dem sie sassen. Sowohl Boniadi wie auch Esmaelion wurden gemobbt, weil sie den Anhängerinnen und Anhängern eines grosspersischen Reiches nicht radikal genug waren.

Leider, so muss ich sagen, überrascht mich das nicht im Geringsten. Was eine Tragödie sondergleichen ist, denn wenn persischer Chauvinismus and Expansionismus einer Aniran (dt: Nicht-Arierin/Fremden), wie meiner Wenigkeit auffallen, wie schlimm muss die Situation für die Minderheiten des Iran sein?!

Wenn aber Iranerinnen und Iraner, besonders die, die der persischen Ethnie angehören, einen Regimechange wollen und oben darauf hoffen, nicht wie Russland nach dem Fall der Sowjetunion enden zu wollen, dann muss dieses Verhalten aufhören. Denn als Georgierin kann ich sagen, die Rhetorik gewisser antiklerikaler Oppositioneller erinnert mich schon jetzt an die Rhetorik russischer Chauvinisten nach dem Fall der Sowjetunion, insbesondere in Bezug auf die Grenzen, die territoriale Integrität und die Unabhängigkeit der südkaukasischen Republiken, nämlich Armenien, Aserbaidschan und, meines Heimatlandes, Georgien.

Ich habe aber auch schon iranische Oppositionelle erlebt, die darüber debattiert haben, ob die Kaviani oder die ShirOKhorshid-Flagge über einer iranisch-okkupierten Krim wehen wird. Offenbar war einigen persischen Nationalisten die ShirOKhorshid-Flagge zu „islamisch“, aus welchem Grund auch immer.

Denke ich deshalb, dass Reza Pahlavi ein gestörter Pan-Iranist ist, der, wie viele Iraner mich mit dem gleichen Strick erhängen will, den man schon bei Khameini benutzt hat, weil mir als Georgierin kein eigener Strick zusteht, und dann meinen Leichnamen an Hunde verfüttern will? Nein, denn Reza Pahlavi ist liberaler und progressiver als viele seiner gestörten Anhängerinnen und Anhänger. Das Problem ist einfach, dass er nicht fähig ist diesen Mob zu kontrollieren.

So radikalisiert sich dieser Mob weiterhin, bis es zur Eruption kommt, und Iranerinnen und Iraner können Gott, Ahura Mazda oder Grogu dankbar sein dafür, dass die Kurdinnen und Kurden und verschiedene andere Minderheiten vom Tribalismus zerfressen sind und keine Anführerinnen und Anführer wie Merab Kostava und Zviad Gamsakhurdia haben, die der territorialen Integrität des Iran gefährlich werden können. Es ist trotzdem eine groteske und zugleich tragische Situation, denn wie ich oben schon geschrieben habe, so profitiert nur das Regime von dieser Situation und ist deshalb immer noch an der Macht, trotz der Charme-Offensive des Reza Pahlavi und der Masih Alinejad.

Währenddessen geben sich genug Oppositionelle dem Grössenwahn hin und denken, dass nach der Rückkehr des Reza Pahlavi in den Iran, die Verträge von Golestan und Turkmanchay ungültig gemacht werden und diese Oppositionellen zu den Vali, den Statthaltern des Schahs im Kaukasus und auf der Krim erklärt werden. In dieser Zeit kann das Regime weiterhin seinem Tagwerk aus Mord und Unterdrückung nachgehen, und das wird auch weiterhin so sein, bis die Opposition sich wandelt und willens ist, von den eigenen Fehlern und den Fehlern, die Russland nach dem Fall der Sowjetunion begangen hat, zu lernen. Bis dahin werden Sie auch weiterhin meine Kritik hier lesen können.

*Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of Patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

Sofern Ihnen die Schreibe auf meinem Blog gefällt, empfehle ich Ihnen diesen Blog auf «Steady» zu unterstützen. Und sollte Ihnen mein Blog nicht gefallen, empfehle ich Ihnen auch, den Blog auf «Steady» zu unterstützen, eventuell werden Sie mich so schneller los, weil ich dann auf eine kleine Datsche am Schwarzen Meer ziehen kann. Der Link dafür ist unten angefügt:

PinkKosherNostra (steadyhq.com)