Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: Ein Imperium auf dem Silbertablett.

Geehrte Leserinnen und Leserinnen!

Im Quickie dieser Woche geht es wieder um das Land der Arier, den Iran, und zwar beantworte ich die Frage, ob die Wahl Trumps zum Präsidenten zum Regimechange im Iran führt.

Kurz gesagt: Nein!

Und ich darf daran erinnern, dass die erste Trump-Präsidentschaft auch nicht zu einem Regimechange geführt hat, stattdessen war der Aban-Aufstand ein Desaster, und die Opposition hat bis heute nichts daraus gelernt.

Stattdessen wiederholt man manisch immer die gleichen Fehler, repetiert die gleichen gescheiterten Strategien und gibt sich dem Grössenwahn der Auferstehung eines gescheiterten Imperiums auf dem Silbertablett hin.

Hinzu kommt noch dieser Messianismus, bei dem man gewissen Individuen Fähigkeiten zuschreibt, über die diese Individuen ganz klar nicht verfügen!

Das sind, meiner bescheidenen Meinung nach, immer noch die Hauptprobleme der iranischen Opposition, die einen Regimechange verhindern, und so lange besagte Probleme nicht gelöst werden, ist es egal, ob Trump oder sonst wer im Weissen Haus sitzt, einen Regimechange wird es nicht geben, weil die Opposition weder willens noch fähig ist, diesen herbeizuführen.

Und wenn mir dann noch Iranerinnen und Iraner sagen, dass ich diesen Regimechange herbeiführen soll, anstatt die Opposition zu kritisieren, so muss ich sagen, dass der Iran weder mein Heimatland ist, dem ich zu Loyalität verpflichtet bin, noch geht die Islamische Revolution auf meine Kappe, da ich weder Muslima bin noch 1979 auf der Welt war, da ich erst 1991 geboren wurde.

Stattdessen sind gerade diese Forderungen der exil-iranischen Community, die mich in meiner Ansicht bestärken, dass es das konstante, kollektive Versagen eben dieser Gemeinschaft ist, die das Regime seit bald 46(!) Jahre am Leben hält, und so werde ich auch weiterhin meine kleinen Polemiken zu diesem Thema schreiben, aus Gründen.

* Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner und Iranerinnen, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern und Iranerinnen, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

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Bekenntnisse eines Vatanforoosh*:Der Tod des Jamshid Sharmahd

Geehrte Leserinnen und Leser!

Diese Woche war ich bis zuletzt nicht ganz sicher, worüber ich in diesem Blog schreiben werde, habe mich aber nun dafür entscheiden, wieder über die Opposition aus dem Land der Arier, sprich dem Iran zu schreiben.

Denn verglichen damit, was im Iran selber und innerhalb der iranischen Opposition in der Diaspora abgeht, ist die Lage in Georgien nicht so dramatisch.

Ja, es wird Proteste und höchstwahrscheinlich Neuwahlen geben, aber Georgien hat auch eine starke Zivilgesellschaft, eine Präsidentin auf der Seite des Volkes und der Demokratie, und die Todesstrafe wurde auch vor fast zwei Jahrzehnten abgeschafft, sprich niemand riskiert beim Protestieren gegen die Wahlfälschungen Leib und Leben.

Ganz anders im Iran! Dort bricht das Regime neue Rekorde und hat im Jahr 2023, nach Angaben von „Iran International“, ganze 853 Menschen hingerichtet. Den Link dazu werde ich, wie immer, unten einfügen.

Jetzt hat das Regime in Teheran den deutsch-iranischen Doppelbürger Jamshid Sharmahd ermordet, nachdem es ihn aus den Vereinigten Arabischen Emiraten entführt hat.

Währenddessen fantasieren Teile der iranischen Opposition immer noch von einer Wiederauferstehung der Perserreiche! Und ich weiss effektiv nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll.

Denn mir tut es auch leid um die unschuldigen Opfer des Regimes, wie Jamshid Sharmahd, und die Tatsache, dass jeden Tag, den es das Regime in Teheran gibt, dieses seinem Tagwerk aus Mord und Folter nachgeht, und so zu einem Hindernis für Frieden und Fortschritt in der Region ist.

Allerdings muss auch gesagt werden, dass die irredentischen Bestrebungen von Teilen der Opposition einfach nur noch grotesk sind, gerade deshalb, weil die Situation im Iran so schlimm ist!

Man beachte bitte dieses Bild hier rechts unten, das ein Screenshot ist, in dem ein Pan-Iranist ein grosspersisches, grossiranisches Reich gepostet hat, in dem Georgien Teil des Iran ist und dieses Hirngespinst über 500 Likes und keinerlei Kritik bekommen hat.

Es ist ein Teufelskreis aus impotenter Wut und Grössenwahn, welcher das Regime am Leben hält, und die Opposition ist dabei mitschuldig. Meiner Meinung nach hätte der Mord des Regimes an Jamshid Sharmahd verhindert werden können, wenn die iranische Opposition in der Diaspora in den vergangenen Monaten hinter die Bücher gegangen wäre, um nachhaltige Strategien zu entwickeln, damit man das Regime stürzen kann.

Stattdessen musste ich ansehen, dass Teile der iranischen Opposition mein Heimatland Georgien immer noch als persisch-iranisches Terra irredenta ansehen, und lieber Georgierinnen und Georgier bedrohen und beschimpfen, anstatt das Regime zu stürzen.

Was ja auch, in Teilen, verständlich ist. Besteht doch die Gefahr, wenn man sich einem Pasdar/Revolutionsgardisten oder Basij/Basiji-Miliz-Mitglied direkt in den Weg stellt, man Leib und Leben riskiert, währenddessen hat es keinerlei Konsequenzen, wenn man „Marg bar Gorjestan, gendeh“ in mein Gesicht schreit.

Und so lange sich da nichts ändert, so lange wird das Regime der Islamischen Republik Iran auch weiterhin an der Macht bleiben, und ich werde weiterhin meinen Senf, in Form von Polemiken, dazu geben.

UN expert highlights Iran human rights challenges, urges action | Iran International

* Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner und Iranerinnen, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern und Iranerinnen, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

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