Meine two-cents zum Ramadan

Liebe Ladies und Fellas

Seit der Ramadan dieses Jahr angefangen hat, wurden einige Beiträge bei CNN und, unteranderem, in der «Zeit» darüber publiziert, wie Nicht-Muslime sich während des Ramadan gegenüber Muslimen verhalten sollten. Der Beitrag in der Zeit, geschrieben von Esra Ayari, hat besonders Eindruck bei mir hinterlassen und das nicht in einem positiven Sinne. Denn besagter Beitrag lässt mich mit Fragen und Zweifeln zurück, unteranderen frage ich mich, wie Menschen, welche harte, körperliche Arbeit verrichten müssen, wie Pflegekräfte und Bauarbeiter, dies an Ramadan durchhalten. Esra Ayari, welche neben ihrer Tätigkeit als Journalistin, studiert, sagt in ihrem Beitrag selbst, dass sie in den Vorlesungen (!) während des Ramadan völlig fertig ist. Ich, als Jüdin welche an Yom Kippur faste, kann mir nicht vorstellen, dass Menschen, die eine körperlich anspruchsvolle Arbeit haben, diese Tätigkeit während des Ramadan wie gewohnt ausführen können, wenn eine Studentin in den Vorlesungen schon schwächelt.

Alles in allem, stiess mir der Artikel von Frau Ayari sauer auf. Auch deshalb, weil sich Frau Ayari darüber echauffiert, dass der Ramadan in Deutschland und anderen Staaten ausserhalb der Ummah, als etwas Exotisches angesehen wird. Etwas, dass ich nur zu gut kenne, wenn ich jüdische Bräuche und Feste erkläre oder mir, für den oben erwähnten Yom Kippur, frei nehme. Dieses Erklären-Müssen hat damit zu tun, dass wir Juden und Muslime in Europa Minderheiten sind und deshalb als exotisch und «anders» angesehen werden, sich da zu echauffieren hilft nicht, dass kann können Sie mir glauben. Ein echter Dialog und der Wille alles genau zu erklären schon eher. Denn mich interessiert es zum Beispiel ernsthaft, wie in aller Welt körperlich hart arbeitende Menschen den Ramadan durchhalten, wenn ich daran denke, wie der Ayalon, die meistbefahrene Strasse Israels, an Yom Kippur aussieht…