Präsidentschaftswahlen in der Islamischen Republik Iran

Geehrte Leserinnnen und Leser!

Aufgrund der Tatsache, dass die antiklerikale Opposition die Trump-Jahre nicht genutzt hat für einen Regimechange und stattdessen im Grössenwahn geschwelgt hat, sieht es danach aus, dass das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten noch eine Weile über den Iran herrschen wird.

Damit einher gehen Präsidentschaftswahlen, denn Rouhani, der Präsident der Islamischen Republik von Khameinis Gnaden, kann nicht mehr antreten. Ausserdem ist die Bewegung der sogenannten «Reformer» tot, Wiederbelebung unmöglich und auch nicht gewollt, denn Khameini, der oberste Führer des Iran, will einen «revolutionären Präsidenten», sprich einen sogenannten «Hardliner».

Es sieht danach aus, als ob der nächste Präsident der Islamischen Republik Iran ein Pasdar, ein Revolutionsgardist, werden wird, denn zu den Favoriten gehören sowohl Saeed Mohammad wie auch Mohammad Bagher-Ghalibaf, die beide Revolutionsgardisten sind. Auch ist es möglich, dass ein alter Bekannter, nämlich Mahmud Achmadinejad, ja, genau der berühmt-berüchtigte Holocaust-Leugner, bei den Präsidentschaftswahlen, die am 18.Juni stattfinden werden, teilnehmen wird. Alles in allem sieht es danach aus, dass das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten ihr «Guter Bulle-Böser-Bulle»-Spiel aufgegeben hat und stattdessen mit grösstenteils offenen Karten spielt, und dabei mit weiterem Terror droht und der berühmt-berüchtigten Geiselnehmerdiplomatie, die es schon seit 1979 praktiziert.

Das alles sind weitere Anzeichen dafür, dass die Tragödie des Iran vor unser aller Augen weitergehen wird, und das ist nur deshalb möglich, weil die iranische, antiklerikale Opposition weder willens noch fähig ist, eine passable Alternative zum jetzigen Regime anzubieten und Teile eben jener Opposition immer noch im Grössenwahn von der Auferstehung der Perserreiche schwelgen, anstatt im Hier und Heute das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern. Solange aber ein imperialistischer Anspruch zur iranischen Identität gehört, wird der Iran, meiner Ansicht nach, den Anschluss an zivilisierte Staaten nicht schaffen.

Im Iran nichts Neues

Liebe Ladies & Fellas

Nachdem sich die Wogen bei den deutschsprachigen Korrespondenten, Jounalisten & anderen, sogenannten Experten nach der Wahl im Iran geglättet haben & Rouhani wieder zum Präsidenten wurde, werfen wir doch mal einen Blick auf die Wahlen & die Person Rouhani.

  • Zuallererst: Die Wahlen im Iran sind nicht frei. Die Kandidaten für diese Präsidentschaftswahl wurden von einem Expertenkomitee ausgewählt. Besagtes Expertenkomitee besteht praktisch nur aus schiitischen Geistlichen & verweigerte nicht nur dieses Mal iranischen Frauen & Mitgliedern von religiösen Minderheiten die Ausübung des passiven Wahlrechts. D.h. zur Wahl zugelassen waren nur schiitische Männer. Am Ende hatten die iranischen Wähler gar nur noch die Wahl zwischen zwei Männern, welche beide das Blut unschuldiger Menschen an ihren Händen kleben haben. Ebrahim Raissi, der Kandidat, der gegen Rouhani verloren hat, sass in Expertenkomitees, welche gegen Ende des Iran-Irak-Krieges Massenexekutionen an Kommunisten & Volksmujjahedin befahlen. Rouhani hingegen sass im Expertenkomitee, welches das Attentat auf das AMIA-Gemeindehaus in Buenos Aires finanzierte & befahl. Ganz richtig, geehrter Leser, geehrte Leserin, der jetztige iranische Präsident sass Anfang der Neunziger Jahre, in einem Expertenkomitee mit anderen Geistlichen & Revolutionsgardisten, welche das grösste Massaker an jüdischen Zivilisten nach dem zweiten Weltkrieg zu verantworten haben. Dies führt uns zum meinem Punkt:
  • Ich muss Leuten Recht geben, die sagen, dass Rouhani kein Populist ist, denn er ist primär ein Terrorist & Mörder. Rouhani als Populisten zu beschimpfen, würde ihm & dem Regime, welches er repräsentiert, nicht gerecht werden. Immerhin finanzieren Rouhani & die Islamische Republik nicht nur die Hisbollah, sondern auch die Houthi-Terroristen im Jemen & auch, immer mal wieder, die Muslimbruderschaft (Zuletzt finanzierte die Islamische Republik den Wahlkampf von Mohammed Moursi) & sind somit, mitverantwortlich für die aktuelle Instabiltät in der MENA-Region.
  • Die Wahnvorstellung, dass ein Massenmörder & Terrorhelfer irgendwie „pro-westlich“ sein könnte, ist absurd, & wer das immer noch glaubt, sollte von der Tatsache, dass das Regime britische Staatsbürger (Nazanin & Gabriella Ratcliffe) als Geiseln hält, eines Besseres belehrt werden. Darüber täuscht auch der sogenannte „Iran-Deal“, nicht hinweg, welcher noch nicht mal in trockenen Tüchern ist, aber von allen in der Islamischen Republik relevanten Personen (Revolutionsgardisten & der Mehrheit des schiitischen Klerus) jetzt schon ignoriert oder lächerlich gemacht wird.
  • Kommen wir jetzt zur Innenpolitik unter Rouhani, welche auch nur Entäuschungen & Regression bereit hält, denn unter Rouhani wurden mehr Menschen zum Tode verurteilt & hingerichtet als unter dem irren Ach-Mahdi-Jihad, unter anderem sitzen 49 Minderjährige in der Todeszelle. Mädchen können schon ab dem Alter von neun Jahren zum Tode verurteilt oder verheiratet werden. Insgesamt hat die Islamische Republik (knapp 80 Millionen Einwohner), unter Rouhani, die Volksrepublik China (über eine Milliarde Einwohner) überholt, was das Vollstrecken von Todesurteilen angeht. Freie Gewerkschaften sind ebenso wie volle Bürgerrechte für ethnische & sexuelle Minderheiten sowie Frauen inexistent.

Summa summarum lässt sich sagen, dass diese Wahl eine Wahl zwischen Pest & Cholera war & irgendeine Reform nur in den Köpfen von sogenannten „nützlichen Idioten“ stattgefunden hat. Stattdessen kriechen Menschen, die sich selber für intelligent halten, dem „Good-Cop-Bad-Cop-Schauspiel“ des Regimes zu Teheran auf den Leim. Denn zwar ist Rouhani ein Mörder & das freundliche Gesicht des Terrors, für den man gerne Statuen abdeckt, aber die eigentliche Macht in der Islamischen Republik geht vom obersten Religionsführer, Ayatollah Ali Khameini, aus.