Bodo Ramelow und das Jammerlied der Ostdeutschen

Als ich vorhin die «Zeit» las, traf mich fast der Schlag. Denn die Zeit berichtete von einem Interview, welches Bodo Ramelow der «Funke-Mediengruppe» gab. In besagtem Interview forderte Bodo Ramelow mehr Respekt für Ostdeutsche. Er gab das alte Jammerlied der Ostdeutschen zum Besten, in dem er zum Beispiel sagte, dass die Menschen im Osten «nahezu täglich Verletzungen» erleben würden. Was die Verletzungen angeht: Von wem kommen besagte Verletzungen? Die meisten Gegenden Ostdeutschlands haben einen Migrantenanteil von unter 2% Prozent und viele Ost-Deutsche zieht es in den Westen, nicht umgekehrt.

Meiner Ansicht nach war das Interview eine absolute Farce. Als georgischstämmige Zürcherin, kann ich diese Jammer-Ossis nicht ertragen! Georgien durchlebte 2 Kriege in den letzten 25 Jahren, hat deshalb 300 000 Binnenflüchtlinge, fast 10 Prozent der Gesamtbevölkerung, aus Abchasien und der Zchinwali-Region und hat im Gegensatz zu diesen Demokratie-Versagern von niemandem irgendeinen „Soli“ bekommen. Während die meisten Menschen, die heute im Osten leben, haben nun die Mehrheit ihres Lebens in Freiheit, Wohlstand etc. in der wiedervereinigten Bundesrepublik, als EU- und NATO-Mitglied verbracht und trotzdem totalitäre Parteien, wie die SED-Nachfolger gewählt. Von mir gibt es deshalb keinen Respekt, sondern Häme.