Liebe Ladies und Fellas,
zu dieser kleinen Polemik zu später Stunde wurde ich durch die Schreibe von Sama Maani im „Standard“ inspiriert. Ich weiss, Sama Maani meint es nur gut, aber ich könnte meinen Blog nur mit Sachen füllen, die Sama Maani falsch formuliert. Auch frage ich mich, ob er seine eigene Schreibe nicht Korrektur liest und ob der „Standard“ am Lektor spart.
Zum Beispiel die Tatsache hier, dass er Davidsterne, welche bis heute immer noch im Gebrauch sind, mit Judensternen verwechselt. Zum Mitschreiben: Judensterne sind die Flicken, welche den Juden von den Nazis und ihren Kollaborateuren aufgezwungen wurden, sichtbar auf der Kleidung zu tragen. Davidsterne, auf Hebräisch „Magen David“ (dt: „Schild Davids“), wurden und werden von Leuten als Ausdruck ihrer Zugehörigkeit zum Judentum, als Schmuckstück oder in einer sonstigen Form der Zierde getragen. Auch ist der Davidstern auf der israelischen Flagge zu sehen.
Was mich auch stört, ist, dass er August Bebels These vom Antisemitismus als Sozialismus des dummen Kerls wiederkäut. Nein, antisemitische Ressentiments sind nicht per se verkappte oder verkürzte Kapitalismuskritik. Antisemitismus kann sich in Form von verkürzter Kapitalismuskritik äußern, aber Antisemitismus per se als verkürzte Kapitalismuskritik zu sehen ist falsch und schädlich, weil es der Sache nicht gerecht wird. Antisemitismus zeigt sich in vielen Facetten. Juden sind vor allem ein bequemer Sündenbock, d.h, es ist bequem Juden zu hassen und Ressentiments gegenüber Juden zu pflegen, weil die meisten Menschen kaum in ihrem Leben bewusst einem Juden begegnen werden. Ein aktuelles Beispiel sind die Popen der russisch-orthodoxen Kirche, welche die Ritualmordlegende verbreiten, indem sie erzählen, dass die Zarenfamilie in einem kabbalistisch-satanistischen Ritual umgebracht wurde.
Summa summarum: Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.