Neue Widerlichkeiten der unheiligen Dreifaltigkeit Moskaus, Teherans and Ankaras (Teil II)

Geehrte Leserinnen und Leser!

Es ist mir wieder eine Ehre, über die unheilige Allianz von Moskau, Teheran und Ankara zu schreiben. Zuallererst können wir uns wieder damit befassen, dass in Staaten wie der Islamischen Republik Iran, die nur dem Namen nach eine Republik ist, allerhand Minderheiten unterdrückt werden und dazu gibt es Neuigkeiten, denn wie verschiedene Medien berichtet haben, dürfen laut einer neuen Anordnung in Teheran verschiedene Unternehmen wie Läden und Cafés nur noch persische Namen haben und keinen Namen einer anderen Sprache, weder einer ausländischen noch einer Sprache, die von Minderheiten im Iran gesprochen werden wie Kurdisch, Türkisch oder Baluchi.

Zuwiderhandlungen werden im Stil des Regimes der Islamischen Republik bestraft werden. Hinzu kommt noch, dass es noch Berichte gibt, wonach Eltern in den türkischsprachigen Gebieten des Iran verweigert wurde, ihren Kindern türkische Namen zu geben, stattdessen mussten die Eltern ihren Kindern einen Namen aus einem zugelassenen Katalog aussuchen.

Wie ich schon letzte Woche geschrieben habe, so steuert die Islamische Republik auch offiziell auf eine Ideologie zu, die aus einer Synthese aus schiitischem Nationalismus und persischem Chauvinismus besteht, denn, wie ich richtig bemerkte, spricht man dieser Tage nunmehr von «Iranophobie» anstelle von «Islamophobie». Weil:

«Nachdem die Revolutionsgarden und andere Proxys Teherans sich durch Syrien gemordet haben und nunmehr auch im Jemen daran beteiligt sind, einen der schlimmsten Konflikte im Nahen Osten weiter zu erhalten und somit andere Muslime zu ermorden, ist es schwer zu behaupten, dass andere «islamophob» sind, wenn Teheran buchstäblich so viele muslimische Leichen im Keller hat. Nun verwenden eben Regime-Anhänger und andere regressive Iranerinnen und Iraner den Begriff «Iranophobie», um notwendige Kritik an der imperialistischen und desaströsen Aussenpolitik Teherans dieser Tage im Keim zu ersticken. Und das sind nur ein paar der Widerlichkeiten, welche die Regime und ihre Anhängerschaft sich erlauben, weil viele naive Menschen sich nicht vorstellen können, dass auch Staaten östlich des Bugs imperialistisch und irredentistisch sein können, und dies dazu führt, dass gemeingefährliche Regime gewissermassen Narrenfreiheit haben.»

Dies wiederum führt dazu, dass solche Regime sich erdreisten, auch an der Aussengrenze der Europäischen Union zu Mitteln des Staatsterrorismus zu greifen, wie es dieser Tage der Statthalter des Kremls in Belarus, der Kolchose-Diktator Alexander Lukaschenko, tut, der zuerst ein Flugzeug entführen liess und nun Migranten als Schachfiguren in seinem Disput mit zivilisierten Staaten einsetzt. Dies kann Lukaschenko tun, weil er mit Putin unter einer Decke steckt. Dies wird durch die folgende Anekdote bewiesen: Als Lukaschenko bei einem Interview nach den beiden Nationalpoeten von Belarus gefragt wurde, nannte der vermeintliche «Präsident» von Belarus als mit Puschkin, den Nationalpoeten Russlands. D.h. Belarus verkommt unter dem alten Luka immer mehr zu einer Proxy Russlands.

Die beiden Nationalpoeten wären übrigens Jakub Kolas und Janka Kupala, und das weiss ich, trotz der Tatsache, dass ich nicht aus Belarus komme und erst recht nicht die Präsidentin dieses Staates bin.

Aber das sind nur einige Beispiele aus Belarus, kommen wir nun zu Russland selber, wo die älteste Menschenrechtsorganisation des Landes «Memorial», die von keinem Geringeren als Andrei Sacharow mitgegründet wurde, nunmehr wahrscheinlich verboten wird. Hinzu kommt, dass Russland, das immer noch 20% des georgischen Territoriums okkupiert und deshalb dafür verantwortlich, dass an die 300 000 georgische Bürgerinnen und Bürger Binnenflüchtlinge sind, die Gespräche mit der georgischen Seite, die in Genf stattfinden und den Konflikt zwischen Georgien und Russland zu lösen versuchen, sabotiert, weil es die Wiederansiedlung von georgischen Binnenflüchtlingen in derzeit von russischen Proxys kontrollierten Gebieten verhindern will. Währenddessen bedroht der Kreml weiterhin die Ukraine. All das, während es ganz offensichtlich in Russland keine Friedensbewegung gibt, die dagegen protestiert, dass Russland seine Nachbarstaaten schikaniert und terrorisiert und dass man sich nicht mal an Verträge hält, die der Kreml selber unterzeichnet hat. Wie etwa das Budapester Memorandum, bei dem sich Russland verpflichtet hat, die territoriale Integrität der Ukraine anzuerkennen, im Gegenzug für alle Atomwaffen, die nach dem Ende der Sowjetunion auf ukrainischem Boden waren, oder der Vertrag von Moskau (1920), bei dem Sowjet-Russland vorgab, die territoriale Integrität der Demokratischen Republik von Georgien zu achten und zu wahren, und dann in 1921 in das Land einmarschiert ist.

Und genau das ist das Problem: Solange Teile der Bevölkerung von Staaten wie Russland und dem Iran und auch deren Diaspora nicht einsehen, dass solcherlei imperialistische Feudalherrenpolitik nichts im 21. Jahrhundert verloren hat, werden diese Staaten weiterhin eine Gefahr für Frieden und Stabilität in der Region bleiben. Genau darum ist so von enormer Wichtigkeit, demokratische Nachbarstaaten in der Region zu stärken, damit sich wenigstens diese weiterhin zum Positiven entwickeln können. Ungeachtet von gescheiterten Imperien in der Region.

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Warum Tao-Klarjeti wieder offiziell zu Georgien gehören sollte

Geehrte Leser!

Mein letzter Beitrag «Erdogan der Heuchler» hat bei einigen türkischen Chauvinisten in der deutschsprachigen Welt für Aufregung gesorgt. Das freut mich! Das gefällt mir. Darum habe ich beschlossen nachzutreten, weil ich es mir wert bin.

Zuallererst: Ich bin schweizerisch-georgische Doppelbürgerin, mein verstorbener Vater war Schweizer, meine Mutter ist ukrainisch-jüdischer und georgischer Abstammung. Das einzig griechische an mir ist mein Vorname, der auf Griechisch «Jene, die auferstehen wird» bedeutet. Ja, ich bin Jüdin und bekennende Zionistin. Wenn man mich also beleidigen will, soll man es gefälligst richtig tun!

Aber zurück zum Hauptthema dieses Artikels: Tao-Klarjeti, die verlorene Wiege der georgischen Zivilisation, die heute, aufgrund des Vertrags von Moskau, zur Türkei gehört und dort so verkommt, wie die politische Führung der Türkei unter dem Teekessel-Diktator vom Bosporus. Dieses Tao-Klarjeti, das bis 1921 Teil der ersten Demokratischen Republik Georgiens war, einem unabhängigen Rechtsstaat, der 1921 von der Sowjetunion einverleibt wurde, soll wieder georgisch werden. Warum? Ganz einfach, weil Tao-Klarjeti von der untergegangen Sowjetunion an die Türkei geschenkt wurde, ohne Einverständnis des georgischen Volkes. Wenn alles mit rechten Dingen zugegangen wäre, hätte Tao-Klarjeti nie Teil der Türkei werden dürfen. Aber dass Georgien von der Sowjetunion und der Türkei fragmentiert wurde, zeigt den Hang zum Chauvinismus und Imperialismus dieser gescheiterten Imperien. Und da Erdogan und seine Anhänger auch Chauvinisten mit einem Hang zum Revisionismus sind und gerne den Vertrag von Lausanne in Frage stellen, bin ich dafür, dass man zuerst den Vertrag von Moskau von 1921 überarbeitet und Tao-Klarjeti Georgien zurückgibt.

Sollte der Teekessel-Diktator, der sich gerne griechische Inseln einverleiben würde, deswegen toben, könnte man ihm sagen, dass er mit gutem Beispiel vorangehen solle, bevor er etwas einfordert. Besonders wenn man bedenkt, wie schlecht es um die Rechtsstaatlichkeit allgemein und die Rechte von Minderheiten in der Türkei steht und wie die offizielle Türkei aGebäude, wie Kirchen und Klöster, die nicht in Moscheen umgewandelt werden konnten, in Tao-Klarjeti verrotten lässt, um dann das nicht türkische, vor-islamische, kulturelle Erbe dieser Region verleugnen zu können.

Aber im Fall von Tao-Klarjeti geht es nicht nur um die vielen Unzulänglichkeiten der Türkischen Republik: Es geht um Gerechtigkeit gegenüber Georgien, gegenüber den Bürgern Georgiens, die in den letzten 100 Jahren miterleben mussten, wie ihre Heimat immer wieder okkupiert und fragmentiert wurde. Die heutige Georgische Republik ist nur noch 69 700 Quadratkilometer gross, im Vergleich dazu war die erste Demokratische Republik Georgiens 107 600 Quadratkilometer gross. Hinzu kommt, dass fast 10% der georgischen Bevölkerung heute Binnenflüchtlinge sind als Folge, des Augustkrieges 2008. D.h. Georgien braucht dieses Land, um den Binnenflüchtlingen aus der Zchinwali-Region (international bekannt unter dem Namen «Süd-Ossetien») und Abchasien menschenwürdig unterzubringen. Auf dass die Fünf-Kreuz-Flagge in Zukunft wieder über Tao-Klarjeti und ja, auch über Suchumi und Zchinwali wehen soll.

PS: Für die Erdogan-Anhänger, die bisher mit Schaum vor dem Mund diesen Beitrag gelesen haben: Nefretenizde bogulun!