Essay über die Mohammed-Karikaturen

Liebe Ladies & Fellas

In diesem Text möchte ich darlegen, warum mich die Pariser Anschläge nicht wirklich überrascht haben. Ich bin selber immer noch schockiert & traurig, dass dies in Europa möglich ist, aber wundern tut es mich nicht mehr.

Zuallerst möchte ich dem Leser, der mir Islamophobie oder Ähnliches vorwerfen will, etwas sagen: Es ist okay, wenn Muslime wegen der Karikaturen in „Charlie Hebdo“ oder ähnlichen Medien beleidigt sind. Das ist ihr gutes Recht, als Bürger eines Rechtsstaates. Auch ich bin wegen gewisser Dinge sauer, die andere nicht verstehen. Aber die Wahl der Mittel um der Wut ausdruck zu verleihen, die stelle ich in Frage. Der moderne Rechtsstaat bietet dafür zahlreiche Mittel. Muslime, die sich von solchen Karikaturen beleidigt fühlen, können:

  • Ihre Wut in Lesebriefen darstellen.
  • Proteste wegen der Karikaturen organisieren.
  • Einen Blog wie diesen hier betreiben & dort die Wut kundtun.
  • Selber Karikaturen anfertigen.
  • Sie können selbstverständlich auch Zeitungen verklagen.

Wie gesagt, dies alles ist möglich & damit habe ich auch keinerlei Probleme. Der moderne Rechtsstaat bietet genug Möglichkeiten, damit fast jeder seinem Unmut Luft verschaffen kann. Das zeigt zum Beispiel die Tatsache, das eine jüdische NGO mal „Charlie Hebdo“ verklagte & Recht bekam. Die Judikative ist mit einem guten Juristen in solch einer Auseinandersetzung eine gute Wahl. Aber das ist natürlich nur eine Möglichkeit, die der moderne Rechtsstaat bietet: So wie Medien das Recht haben, solche Karikaturen zu veröffentlichen, so hat auch jeder Muslim, jede Muslime das Recht beleidigt zu sein & dem Unmut darüber Luft zu machen. Die Presse- & Meinungsfreiheit ist in Europa kein exklusives Recht.

Jetzt zum eigentlichen Thema meines Blogeintrags: Warum ich nicht gänzlich verwundert bin über die Pariser Anschläge, lässt sich hier grod skzzieren & erklären.  Man hat dem ganzen nicht früh genug Grenzen gesetzt. Als es 2006 gewalttätige Demonstrationen gegen die Mohammed-Karikaturen in verschiedenen islamischen Ländern gab, bei denen Menschen getötet & gestorben sind, hat man sich wegen der Veröffentlichung besagter Karikaturen bei verschiedenen moslemischen Staaten entschuldigt, wie hier berrichtet wird:
„Am 3. Februar stürmten 150 Demonstranten das Gelände der dänischen Botschaft in Jakarta. Unter anderem riefen sie: „Wir sind keine Terroristen, wir sind keine Anarchisten, aber wir sind gegen Leute, die den Islam beleidigen“. Zugleich war auf den mitgeführten Plakaten zu lesen: „Wir sind bereit für den Dschihad“ und „Lasst uns den dänischen Botschafter abschlachten“. Der dänische Botschafter konnte die Demonstranten beruhigen, indem er ihnen die Entschuldigung der Zeitung und die Haltung der Regierung erklärte.

Am gleichen Tag strahlte al-Dschasira eine Predigt des Hamas-Führers Khaled Mash’al in der großen Moschee von Damaskus aus, in der er die Europäer zu einer Entschuldigung aufforderte. Es gebe kein Gesetz über dem Allahs. „Unsere Nation wird nicht vergeben … Morgen schon werden wir auf dem Weltenthron sitzen … entschuldigt Euch heute, bevor es zu spät ist … Bevor Israel stirbt, wird es erniedrigt werden …“ Die Besucher der Moschee antworteten: „Tod Israel, Tod Amerika“
Am 4. Februar wurden die dänische und norwegische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus von Demonstranten in Brand gesteckt. Dabei gingen auch die schwedische und chilenische Botschaft, die sich im selben Gebäude wie die dänische Botschaft befinden, in Fla mmen auf. In Gaza wurde das deutsche Kulturzentrum angegriffen und die deutsche Nationalflagge verbrannt.
Dänische und norwegische Staatsbürger wurden von ihren Regierungen aufgefordert, Syrien zu verlassen. Die USA warfen Syrien vor, die Angriffe auf die dänische Botschaft geduldet zu haben.[21]Der Iran kündigte Wirtschaftssanktionen gegen europäische Staaten an, in denen die Karikaturen erschienen sind.Am 5. Februar wurde die dänische Botschaft in Beirut von Demonstranten in Brand gesetzt, nachdem es Sicherheitskräften nicht gelungen war, die demonstrierende Menge zu zerstreuen. Einige der Demonstranten waren mit der Brandstiftung jedoch nicht einverstanden und versuchten, friedlich zu demonstrieren. Der libanesische Innenminister Hassan al-Sabaa trat daraufhin zurück.In Trabzon in der Türkei erschoss der 16-jährige Oğuzhan Akdin den katholischen Priester Andrea Santoro.[22] Als Motiv nannte der Täter die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in verschiedenen europäischen Ländern.[23] Am 10. Oktober 2006 wurde der Jugendliche Akdin von der Großen Strafkammer in Trabzon unter anderem wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren zehn Monaten und 20 Tagen sowie zu einer gerichtlichen Geldstrafe in Höhe von 250 YTL verurteilt. Der türkische Kassationshof bestätigte das Urteil.Die iranische Regierung kündigte an, ihren Botschafter aus Dänemark abziehen zu wollen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed-Karikaturen#Internationale_Proteste_mit_Toten

Aber das war nicht alles, auch danach gab es Angriffe in islamischen Staaten & von Muslimen in der Diaspora auf Medien, wie „Charlie Hebdo“, & Zeichner, wie Kurt Westergaard:
„Am Neujahrstag 2010 vereitelte die dänische Polizei einen Anschlag auf Westergaard. Ein somalischer Asylbewerber schlug eine Fensterscheibe ein und drang mit Messer und Axt bewaffnet in das Haus des Zeichners ein, wo sich Westergaard mit seiner fünfjährigen Enkelin befand. Westergaard gelang es rechtzeitig in das zum Schutzraum umgebaute Bad zu flüchten, zu dem sich der Attentäter keinen Zutritt verschaffen konnte. Der Angreifer bedrohte auch die nur zwei Minuten nach Auslösung des Alarms eintreffenden Polizisten, wurde von ihnen angeschossen und überwältigt. Nach Angaben des dänischen Geheimdienstes PET hatte der Mann enge Verbindungen zu führenden Mitgliedern al-Qaidas in Ostafrika.[5][8] Anfang Februar 2011 wurde der Täter zu neun Jahren Gefängnis mit anschließender Ausweisung aus Dänemark verurteilt. Der Verteidiger legte Berufung gegen das Urteil ein.[9] Am 22. Juni 2011 wurde der Schuldspruch vom Vestre Landsret (Oberster Gerichtshof für das westliche Dänemark) bestätigt und die Strafe auf 10 Jahre mit anschließender Ausweisung erhöht.[10] Die Verurteilung erfolgte in beiden Instanzen aufgrund des Terrorismusparagraphen des dänischen Strafgesetzbuches,[10] was in der Presse als Zeichen gegen den islamistischen Terror begrüßt wurde.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Westergaard#Mohammed-Karikaturen
Trotz Entschuldigungen von verschiedenen westlichen Staatschefs & Organisationen, gingen die Attacken nicht zurück, sondern wurden intensiver, häufiger & brutaler. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sich irgendein verwirrter, beleidigter Muslim sagte, das wenn ein Muslim in Indonesien zu Gewalt greifen könne, um seiner Wut über die Karikaturen Luft zu  machen, dies einem Muslim in Frankreich, oder sonstwo, nicht verwehrt werden könne. Doch anstaat dem Ganzen von Anfang an Grenzen zu setzen, hat man hier im Westen lieber vor islamistischen Staaten & Organisation gekuscht. Dies ist das Ergebnis. Solche Attacken kommen nicht aus dem Nichts, sondern sind ein Anzeichen dafür, das radikale Kräfte unsere Grenzen austesten. & wenn wir diesen radikalen Kräften grenzenlose Freiheit schenken, werden sie diese Freiheit gerne annehmen & unsere Freiheit wegnehmen. Wenn wir jetzt unsere Freiheit nicht verteidigen, werden wir verlieren. Europa hat zu lange den Naivling gespielt & Attentate gegen die USA & Israel als selbstverschuldet gebrandmarkt. Dies sollte man sich heute nicht mehr leisten.

Warum ich jetzt pro-ukrainisch bin

Liebe Ladies & Fellas

Wie Sie sicher schon bemerkt haben, bin ich Jüdin. Um genau zu sein, ich bin nicht irgendeine Jüdin, sondern eine russischsprachige Jüdin aus der ehemaligen Sowjetunion. Meine Vorfahren kommen aus Horodok (früher, auf Polnisch Grodek/ Ukraine), Odessa (Ukraine) & Sugdidi (Georgien) Moment mal, werden Sie jetzt denken, wieso schreibt dann so eine Person, das sie pro-ukrainisch ist??? Nun, natürlich bin ich dafür, das ich & andere Bewohner der Ex-Sowjetrepubliken unbürokratisch miteinander in Kontakt tretten & einander besuchen können. Sie sollen das aber nicht tun müssen, wenn sie nicht wollen & schon gar nicht, sollten sie das aus Angst vor einem Grössenwahnsinnigen im Kreml tun müssen. Ich bin dafür, das sich Georgier, Ukrainer & Co heute ihre Freunde selber aussuchen können, selbst wenn es die NATO ist. Die Ukraine hat seit dem Budapester Memorandum keine eigenen Atomwaffen mehr, dafür wurde ihr von Russland die Wahrung der Souveränität zugesichert. Was die Ukraine dafür bekommen, sieht man täglich in den Nachrichten. Russland wird weder von einem Staat mit 45 Millionen Einwohnern, ohne Atomwaffen, noch von einem Staat mit 4,5 Millionen Einwohnern, ohne Atomwaffen bedroht. Russland hat selber, obwohl die Einwohnerzahl abnimmt, immer noch 140 Millionen Einwohner & ein ABC-Waffen-Arsenal. Wenn man sich als Russe von der Ukraine bedroht fühlt, sollte man eventuell einen Psychiater aufsuchen.

Zudem, die Minderheitenpolitik Russlands ist nicht gerade ein Beispiel für Menschenfreundlichkeit & Liberalität. Wie es LGBT-People in Russland geht, sieht man ja & täglich fällt irgendeinem Deppen in der Duma noch eine Kleinigkeit ein, um die diese Leute zu schikanieren. Dafür ist in Russland Holocaust-Leugnung straffrei & in der Duma sitzen einige Holocaust-Leugner, wie zum Beispiel dieser „nette Herr“:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Wolfowitsch_SchirinowskiHinzu kommt noch, das Russland einem Schweizer Holocaust-Leugner „politisches Asyl“ gewährt hat:
http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Graf_%28Holocaustleugner%29

Also, ab hier sollte jedem klar sein, das Putins „Antifaschismus“ nur gespielt ist. Falls es ihm ernst wäre, könnte er ja zuerst den Faschismus & Antisemitismus im eigenen Land bekämpfen.  Ich sage nicht, das es in der Ukraine keinen Antisemitismus gibt, aber der ukrainische Antisemitismus ist aktuell nicht schlimmer als der russische Antisemitismus & aktuell keine Gefahr für die Juden der Ukraine. Ausserdem: Durch die West-Orientuerung der Ukraine & dem Ziel in die EU zu kommen, werden die Minderheitenrechte gestärkt & es wird darauf geachtet Presse- & Glaubensfreiheit zu garantieren. Wie zum Beispiel durch das neue Sprachgesetz: Dies besagt lediglich, dass die Amtssprache der Ukraine Ukrainisch ist, einzelne Regionen, zum Bsp. die Regionen an der polnischen oder ungarischen Grenze dürfen aber auch mehrere regionale Amtssprachen haben. Dies ist auch der Fall in der Gegend um Czernowitz, wo neuerdings Polnisch, Rumänisch & Ungarisch als Amtssprache gelten.

Jetzt zur konstant beleidigten Minderheit der Russischsprachigen in der Ukraine: Als mein Cousin im russischen Militär, von seinen Kameraden, dafür geschlagen & schikaniert wurde, das er Jude ist. Als sie ihm, bei einer Feldübung mit scharfer Munition, ins Knie schossen & liegen liessen.  Und es dann, nach dem er das alles überlebt hatte, zur Verhandlung kam, bei denen die Täter freigesprochen wurden, weil sie sich dadurch provoziert fühlten, das in ihrer Einheit ein Jude diente, sagte der Richter zu meinem Cousin: „Das hier ist Russland, dieses Land ist die Heimat der Russen & die Gesetze sind für Russen da, wenn es dir hier nicht passt, dann geh.“ Dies machte mein Cousin dann auch & das ist der Grund, warum er heute in Israel lebt. Wenn sich die russischsprachige Minderheit, trotz der Möglichkeit in Mariupol & Co Russisch zu sprechen, so schikaniert fühlt, wie mein Cousin in Russland, hat sie immer noch die Möglichkeit nach Russland auszuwandern. Alles andere ist Heuchlei.