Entschuldigung

Liebe Ladies & Fellas

Vorhin las ich in der Bild-Zeitung das man im Iran wieder Holocaust-Karikaturen veröffentlichen will:
http://www.bild.de/politik/ausland/iran/mullahs-wollen-wettbewerb-fuer-holocaust-leugner-cartoons-39593250.bild.html

Dies ist dramatisch, denn wieder könnte ein jüdischer Mob durch die Strassen von Antwerpen, Brooklyn/ NYC & Jerusalem ziehen & “ Tod dem Iran- Tod den Muslimen“ schreien. Wieder könnten Botschaften des Iran, von Indonesien & des Libanon von jungen, wütenden Zionisten gestrürmt & verwüstet werden. Wieder könnten Karikaturisten mit den Tod bedroht werden & wieder könnten junge, verwirrte Juden versuchen Menschen zu ermorden, wegen ein paar Karikaturen. Wieder werden in den Jeschiwot weltweit Aufrufe zur Gewalt vorbereitet & wieder müssen moslemische Politiker, wegen ein paar Karikaturen, bei einem Mob entschuldigen, weil dieser sonst vollkommen durchdreht. Schon, als die ersten Karikaturen im Iran veröffentlich wurden, brannte die Welt danach tagelang & Bibi Netanyahu sagte, dass diese Karikaturen von Islamisten gezeichnet wurden, die deshalb den Tod verdienen.

Für all dies & noch schlimmeres, was jetzt bestimmt kommen wird, möchte ich mich in aller Form, als Jüdin & Zionistin entschuldigen.

Nein ernsthaft: Wer die Ironie in diesem Text findet, darf sie behalten… Für alle anderen gilt: Bunkern Sie besser vor dem jüdischen Mob ein.

Europa & die Juden

Liebe Ladies & Fellas

Diesen Text will ich eigentlich schon länger, mal mehr, mal weniger schreiben. & ich hoffe, dass ich diesen Text zu Aufregung, in einem möglichst sachlichen Ton schreiben kann. Für Unangebrachtes, möchte ich mich also schon im Vorraus entschuldigen.

Nun, wie im Titel klar hervorgeht, schreibe ich hier über das nicht ganz einfache, europäisch-jüdische Verhältnis & was die Europäer, denn jetzt ist an Ihnen, meine Damen & Herren, tun können, um das Verhältnis zu verbessern, damit Juden in Europa weiterhin eine Zukunft haben. Denn, meine Damen & Herren, ich mag Cafe au lait, Palacinky, französisches Parfum & die europäische Kultur. Auf den Antisemitismus kann ich allerdings gerne verzichten. Man sollte immer daran denken, dass Antissemitismus wie Krebs ist: Brandgefährlich, wenn man ihn nicht früh genug oder falsch behandelt & absolut tödlich, wenn man ignoriert. Also, was können Sie gegen  Antisemitismus konkret tun??? Hier meine Gebote im Umgang mit Antisemitismus für den Europäer von Welt:

  1. Ignorieren oder relativieren Sie Antisemitismus in Ihrem Umfeld nicht. Vergessen Sie nicht, was ich gesagt habe: Antisemitismus ist wie Krebs; brandgefährlich wenn man ihn nicht oder falsch behandelt & absolut tödlich, wenn man ihn nicht behandelt. Ignoranz ist kein Segen & fungiert auch schlecht als Schutzschild, wenn man den englischen Ausdruck „good german“ kennt.
  2. Relativieren Sie Antisemitismus nicht damit, dass es anderswo viel schlimmer sein könnte. In Papau-Neuguinea gibt es Kannibalen-Stämme, die ihre Nachbarstämme als Feinde verspeisen. Deshalb ist es Ihnen noch lange nicht erlaubt Ihren Nachbarn zu verspeisen. Wenn Sie zivilisiert sein wollen, dann seien Sie überall zivilisiert.
  3. Relativieren Sie Antisemitismus nicht mit Dingen, die Juden angeblich gemacht haben. Denken Sie daran: In Europa hat man den Juden viel mehr schreckliche Dinge angetan, unteranderem die Inqusition, diese Pogrome & jene Porome & natürlich die Schoah. Eigentlich hätten wir Juden allen grund, uns Ihnen gegenüber unzivilisiert zu verhalten, wir schaffen es aber uns akzeptabel zu verhalten. Also, lernen Sie das im Umgang mit uns gefälligst auch!!!
  4. Nutzen Sie uns nicht als billige Sündenböcke für die schlechte Wirtshaftslage in Ihrem Heimatland, die Korruption bei den Politikern & Ihr lausiges Sexleben. Wir waren schon damals bei der Pest nicht für diese verantwortlich & sind auch heute nicht für die Fehler der Welt verantwortlich. Wenn Sie Politiker sind, dann gilt das erst Recht für Sie: Der neue griechische Verteidigungsminister sollte Ihr neues Anti-Vorbild an diesem Punkt sein.
  5. Schrauben Sie Ihre Forderungen an uns zurück. Nach all den Jahren sind Sie einfach nicht in der Position Forderungen an uns zu stellen. Wenn Sie klingen wie die Kommentatoren dieses Artikels, machen Sie etwas falsch im Umgang mit uns Juden:
    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-11/zentralrat-der-juden-josef-schuster
    Nein, wir Juden müssen nicht wie fleissige Elfen, überall wo es Ihnen beliebt koschere Restaurants & Falafel-Imbisse eröffnen & wir sind auch nicht für Ihr Entertainment da, ausser wir arbeiten in Hollywood oder sonstwo im Show-Business. Nehmen Sie die Juden, wie wir sind. Es gibt keine Anderen (mehr).
  6. Sie dürfen vieles Fragen, bitte beachten Sie aber Zeit & Ort, wenn Sie zur Bar-Mitzwa-Feier Ihres Bekannten eingeladen werden, müssen Sie diesen Leuten nicht angetrunken erzählen wie Ihr Grossvater, der in der Waffen-SS war, zu Karneval seine alte Uniform hervorkrammte. Das wäre auch für einen Juden ein zuviel an Chuzpe.

Das war es eigentlich auch schon, wie Sie sehen habe ich weniger Gebote für Sie im Gepäck, als Moshe damals auf dem Sinai. Also versuchen Sie sich doch mal ausnahmsweise daran zu halten. & wenn nicht??? Dann denken Sie an das erste Gebot, das Ihnen Ihre gespielte Ignoranz nichts nützen wird. 😉