Zana Ramadani Goes Rogue

Liebe Ladies und Fellas

Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde es bewundernswert, was Zana Ramadani, welche nun wirklich die besten Startbedienungen gehabt hat, aus ihrem Leben gemacht hat. Aber irgendwo hat meine Bewunderung Grenzen und diese Grenzen sind erreicht, wenn man, nur um ein Buch zu verkaufen, einem (Ex-)Bundespräsidenten sexistisches Verhalten vorwirft, weil dieser einen flotten Spruch macht und Frau Ramadani, für ein Gruppenfoto, an der Hüfte berührt. Mit solch einem Verhalten verhält sich Frau Ramadani nicht anders, als all die religiösen Fanatiker, welche sie, seit ihrer Zeit bei «FEMEN» so häufig und dies mit Recht kritisiert hat. Wenn man anfängt einfachste soziale Interaktionen zwischen den Geschlechtern zu Sexismus hochzustilisieren, hilft man tatsächlichen Opfern von Sexismus nicht und macht nur den Graben zwischen Männern und Frauen grösser, gleichzeitig spielt man so den Fanatikern, welche eine puritanische Sexualität propagieren, in die Hände.

 

Dies alles sollte Zana Ramadani eigentlich bewusst sein. Aber mir scheint dies wird von ihr ignoriert, um weiterhin einem Opfer-Feminismus zu frönen und somit ein paar Exemplare ihres Buches zu verkaufen. Anders kann ich mir nämlich nicht erklären, warum sie zur Veröffentlichung ihres Werkes ausgerechnet jene Anekdote über (Ex-)Bundespräsident Gauck erzählt hat, in welcher Herr Gauck sie bei einem Gruppenfoto an der Hüfte berührt hat und davor einen flotten Spruch gesagt haben soll. Sollte Frau Ramadani hingegen von diesem Vorfall dagegen so belastet sein, das sie sich deshalb ernsthaft als Opfer von Sexismus wahrnimmt, würde ich ihr empfehlen professionelle Hilfe zu suchen und nicht wegen Petitessen Bücher über Sexismus zu schreiben, welche, meiner Meinung mehr schaden als nützen und zwar echten Opfern von Sexismus.

Relativierung und Willkür

Liebe Ladies und Fellas

Nach dem sich die Massenhysterie im Zuge der Flüchtlingskrise etwas gelegt, möchte ich auch nun meinen Senf dazu geben und über zwei Dinge schreiben, welche mir besonders sauer aufstossen in der Debatte um die Flüchtlingskrise. Das Erste wäre die unglaublichen Relativierungen im Zusammenhang mit Problemen mit der Flüchtlingskrise und ihren Folgen. Mir war von Anfang klar, dass nicht nur Heilige, Facharbeiter und künftige Nobelpreisträger kommen würden und deshalb bin ich auch nicht wirklich überrascht wegen der Ereignisse in Freiburg (Der Mord an der Studentin Maria L.), Berlin (Das Attentat von Anis Amiri) und Pinneberg (Die Affäre um Ahmad A.) Was mich aber, bis heute, neben der Schlampigkeit der Behörden, anwidert und schockiert, ist die Bereitwilligkeit von Wohlmeinenden, jeglichen Regress von Menschen aus einem bestimmten Kulturkreis zu relativieren. Da wird so lange mit Traumata, Tradition und Kultur argumentiert, bis der Arzt kommt, egal ob es sich um Terrorismus, sexualisierte Gewalt gegen Frauen oder Ähnliches handelt. Dabei werden Errungenschaften der Aufklärung auf dem Altar der Gleichgültigkeit geopfert.

Ich weiss nicht, ob das den Reportern schon aufgefallen ist, aber wie nennt man in (halbwegs) zivilisierten Gesellschaften einen sechsundzwanzig jährigen Mann, der Dreizehnjährige schwängert?!? Ja, ich rede hier von der Affäre um den geflüchteten Bigamisten Ahmad A., welcher, nach eigener Aussage, zweiunddreissig Jahre alt ist und mit sechsundzwanzig Jahren, die damals dreizehnjährige Lina, seine Zweitfrau, geehelicht hat. Bei dieser Affäre geht es, zumindest für mich, nicht darum erwachsenen Menschen vorzuschreiben, mit wem sie zu leben und zu schlafen haben, sondern künftige Kinderbräute zu verhindern.

Der andere wunde Punkt für mich ist folgender: Willkür. Lange Jahre haben verschiedene linke Parteien, anstatt für die Anerkennung von echten Schutzsuchenden und für die Anerkennung von Abschlüssen der Schutzsuchenden und anderer Migranten zu streiten, lieber Hausbesuche zum Fastenbrechen bei islamistischen Organisationen und Moscheen gemacht. Ich weiss, von was ich spreche: Ich habe selber einen Migrationshintergrund und mir sind einige Menschen aus der Ex-Sowjetunion und dem Iran bekannt, welche tolle Diplome aus ihren Herkunftsstaaten mitgebracht haben, nur leider sind besagte Diplome hier so viel wert, wie benutztes Toilettenpapier. Ein Beispiel: Mir ist ein Pharmazeut aus Tblissi bekannt, welcher auch an der Universität von Tblissi seinen Abschluss gemacht hat und später, in Israel, bei «Teva Pharmaceuticals» gearbeitet hat. Hier in der Schweiz ist er Hausmann, weil nur das israelische Diplom seiner Frau anerkannt wird. Nun plötzlich, nach der Flüchtlingskrise, ist irgendwas erwacht und man will ad hoc Abschlüsse von syrischen Universitäten anerkennen, was man in den letzten dreissig Jahren nicht bei Diplomen aus Kiew, Tblissi, Teheran und Isfahan vermochte. Das, meine Damen und Herren, nenne ich Willkür und genau das kann, alteingesessene Migranten vor den Kopf stossen, denn sie sind es, welche in den letzten Jahren Arbeiten ausführten, für die sie überqualifiziert waren, es bis heute teilweise tun und nun das. Kritiker mögen mir hier eine Neiddebatte vorwerfen, aber meine lieben Leser und Leserinnen, ich mache mir effektive Sorgen um den Rechtsstaat, denn ein Rechtsstaat ist das Gegenteil eines Willkürstaates und es ist willkürlich, nur um den Versuch zu wagen, Geflüchtete aus Syrien in Lohn und Brot zu bringen, ad hoc deren Abschlüsse anzuerkennen, was man, wie schon gesagt, bei anderen Geflüchteten und Migranten, nicht vermocht hat.

Eines will ich noch gesagt haben zu dieser Debatte: Wenn wir uns dieser Debatte nicht ernsthaft stellen, ohne Relativierungen und ohne Willkür, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die extreme Rechte davon profitiert, denn die meisten Menschen gehören nicht irgendeiner Minderheit an und denen ist es oftmals egal, wenn es dann ALLEN Minderheiten an den Kragen geht.