Pedarsag Pourmokhtar und anti-iranische Umtriebe

Heute ist wieder einmal das Henkerregime zu Teheran Thema auf diesem exquisiten Blog, denn seien wir ehrlich: Iran, das Land aus «1001 Nacht», bietet durch das Regime konstant Futter für gute Schreibe. Im Englischen würde man dazu sagen: A gift that keeps on giving Dieses Mal geht es um sogenannte anti-iranische Umtriebe, denn: Ein Mitglied des Rechtsausschusses des Scheinparlaments des Regimes der Islamischen Republik hat angekündigt, dass das Regime der Islamischen Republik plane, Hollywood zu verklagen. Mohammad Ali Pourmokhtar, denn wir ab jetzt nur noch Pedarsag Pourmokhtar nennen werden, verlangte, dass die Zensurmechanismen, die derzeit im Iran angewendet werden, nun auch in Hollywood Anwendung finden sollten, da Hollywood angeblich Krieg führen würde gegen den Iran und falsche Bilder über den Iran und das Regime verbreiten würde. Als Beispiel nannte Pedarsag Pourmokhtar die Comicverfilmung «300», die auf der historischen Begebenheit nämlich auf der Schlacht bei den Thermopylen während der griechisch-persischen Kriege in der Antike basiert. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass «300» überzeichnet und bombastisch ist, aber es handelt sich ja auch, wie gesagt, um eine Comicverfilmung, nicht um eine historische Dokumentation und selbst dafür, dass «300» ein Spielfilm und keine Dokumentation ist, so ist der Film doch relativ solide gemacht und beruht im Grossen und Ganzen auf Fakten, wie Historiker wie Tom Holland gerne bestätigen können.

Lieblings-Szene der Autorin aus dem anti-iranischen Film „300: Rise of an Empire“

Aber führen wir einmal das Gedankenexperiment zu Ende und stellen uns vor, dass alles verboten wird, dass Iraner potentiell beleidigen könnte, und ich rede hier explizit vom Iran und nicht vom Islam, denn «300» hat nichts mit dem Islam zu tun, weil der Iran anno dazumal zoroastrisch geprägt war. Da ich, die Schreiberin, dieses Blogs georgischer Herkunft und demzufolge, nach Ansicht einiger Iraner, von Natur aus ein «Aniran*» bin, bieten sich da eigene Beispiele an.

Fangen wir mal an mit dem Schulcurriculum Georgiens. In Georgien gelten die Märtyrer jener, die am Bakhtrioni-Aufstand beteiligt waren, bis heute als Helden und wurden eben für ihren Kampf gegen die Safawiden von der georgisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen. Poeten und Autoren, wie Ilia Chavchavadze und Vasha-Pshavela setzten den Kämpfern literarische Denkmäler, die bis heute Teil des Curriculums an georgischen Schulen sind.  Aber nicht nur jene Kämpfer, die für die georgische Sache während des Bakhtrioni-Aufstands gekämpft haben, wurden posthum von der georgisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen und ihr Opfer von Literaten in den höchsten Tönen gelobt. Auch die «Samasi Aragveli», die 300 Kämpfer aus dem Aragvi-Tal, die nichts mit den 300 Spartanern zu haben, ausser dass sie auch gegen die Perser gekämpft und in der Schlacht von Krtsanisi ihren Tod fanden, wurden posthum in Musik und Literatur verewigt. Ein sehr berühmtes Lied, mit dem in Georgien praktisch jedes Kind aufwächst, heisst sogar «Samasi Aragveli» (dt: 300 Aragvier) und Autoren, wie die schon oben genannten Ilia Chavchavadze und Vasha-Pshavela setzen auch diesen Männern literarisch ein Denkmal, das ebenfalls zum Curriculum der Schulen in Georgien gehört.  All diese Werke, die beschreiben, wie sich einige wenige wagten, gegen die persischen Okkupanten zu erheben, sind wohl nach Ansicht von persischen Chauvinisten, wie Pedarsag Pourmokhtar, auch anti-iranisch, und was das bedeutet, sollte jedem klar sein. Chauvinisten, die nicht damit klarkommen, wenn ihr Land nicht in den höchsten Tönen gelobt wird, würden dies wahrscheinlich gerne verbieten, so wie sie wahrscheinlich auch die Denkmäler für die «300 Spartaner» und den Bakhtrioni-Aufstand verbieten würden wollen und die Leichenberge der Persischen Reiche endgültig unter den (Perser-)Teppich kehren.

Dies wird nicht passieren, zeigt aber die Mentalität einiger Iraner, nicht nur von Regime-Anhängern, die immer noch von ihren eigenen Ressentiments geplagt werden und Geiseln ihres ureigenen Grössenwahns sind. Dieser Wahn produziert dann auch solche Ideen,
wie die Idee, Hollywood zu verklagen wegen Filmen, wie «300». Deshalb lautet zum Schluss mein Ratschlag, an alle Iraner, egal ob Regime-Anhänger, oder Oppositionelle: Wenn dein Grössenwahn grösser ist als der Arsch** deiner Frau/ Geliebten/ Freundin, empfehle ich dringend professionelle Hilfe in Form von Psychiatern und Psychologen.

*Ein «Aniran» ist ein Nicht-Arier, Nicht-Iraner, Nicht-Perser, quasi die ewige Nemesis des Iran, von Geburt aus ein Feind des Iran und der iranischen Bevölkerung und vielen Fällen jemand der «Devs», zu Deutsch, Dämonen anbetet.

**Wenn Sie Iraner und heterosexueller Mann sind, wissen Sie was ich meine.

Das Henkerregime zu Teheran droht (mal) wieder

Nichts Neues im Mittleren Osten. Am 09. Mai 2019 berichtete die in London ansässige exil-iranische Nachrichtenseite «Iran International», dass der stellvertretende Aussenminister des Henkerregimes, Abbas Araghchi, alles andere als zurückhaltend damit gedroht hat, dass die sogenannte Islamische Republik die afghanischen Immigranten/ Flüchtlinge ausweisen wird, wenn die amerikanische Regierung die Sanktionen gegen das Regime nicht aufhebet. Über 800 000 afghanische Staatsbürger wurden vom Regime schon herausgeekelt.

Da Afghanistan ein von Bürgerkrieg, islamistischem Terrorismus und Tribalismus zerrissenes Land ist und die Zentralregierung in Kabul nicht über die militärische Kontrolle über alle Landesteile verfügt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass betroffenen Afghanen nach Afghanistan zurückkehren werden. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie sich der afghanischen Diaspora in Westeuropa und in Nordamerika anschliessen werden. Was verständlich ist, denn in Afghanistan würde auch ich nicht leben wollen. Die Migration von Afghanen könnte zu einem wirtschaftlichen und sozialen Problem werden, da viele von ihnen, bestenfalls, nur mit dem persisch-arabische Alphabet alphabetisiert sind und über wenig bis gar keine Schulbildung verfügen. Diese Menschen quasi in einem Crashkurs für die Wirtschaft 4.0 auszubilden ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Da der Iran von einem verbrecherischen Regime regiert wird, das gewöhnlichen Wegelagerern die Schamesröte ins Gesicht treiben würde, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die derzeitige Regierung die Misere ihres Nachbarlandes, Afghanistan, kaltblütig ausnutzt, um damit die Welt zu erpressen. Angesichts der Sanktionen der amerikanischen Regierung, die dem Regime von Teheran den Ölhahn und damit den Geldhahn zudreht, greift das Regime zu bewährten Mitteln, die in halbwegs zivilisierten Staaten eher im Bereich der organisierten Kriminalität zu verorten wären, nämlich Erpressung, Drohung, Drogenhandel und (versuchtem) Mord.

Letzteres zeigt der Fall um den mörderischen «Diplomaten» Assadollah Assadi, der an einer Autobahnraststätte in Deutschland verhaftet wurde, weil er versucht hatte einen Mordanschlag auf Exiliraner in Villepinte, bei Paris, zu organisieren. Der Versuch scheiterte, und nun sitzt Assadollah Assadi in Untersuchungshaft, weil er angeklagt wurde wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit und Verabredung zum Mord. Das sind keine Kleinigkeiten!

Auch der Bombenanschlag auf das AMIA-Gebäude 1994, das schlimmste Attentat in der Geschichte Argentiniens und dem grössten Massenmord an Juden nach dem zweiten Weltkrieg, war keine Kleinigkeit. Trotzdem gab man damals dem Regime einen Freipass und ermunterte es damit zum Weitermachen beim Export der «Islamischen Revolution», d.h. Terror gegen Exiliraner, Juden und andere, vermeintlich, westliche Ziele, wie beim Anschlag von Burgas in Bulgarien, bei dem neben den Attentätern, fünf israelische Touristen und der bulgarischen Busfahrer sterben mussten.

Der Versuch eines «kritischen Dialogs» von Seiten europäischer Diplomaten, fruchtet beim Henkerregime zu Teheran nicht, da es nur eine Sprache versteht: die der harten Hand. Der «Wandel durch Annäherung» funktioniert bei Despoten, wie den Mullahs nicht, die jegliche Diplomatie und Dialoge als Schwäche des Westens wahrnehmen und dementsprechend handeln. Denn nicht nur drohen die Mullahs mit einer afghanischen Migrationswelle, sondern auch damit den sogenannten «Iran-Deal» zu kündigen. Der, offen gesagt schon von vornherein eine Totgeburt war. An dieser Totgeburt hat man aber jahrelang festgehalten und nun kündigt das Regime den «Iran-Deal» schamlos. Gerade auch dieses Vorgehen zeigt mir, dass man nur mit Sanktionen und Härte arbeiten kann, da das Regime inzwischen nicht nur die eigenen Staatsbürger als Geiseln genommen hat, und nicht davor zurückschreckt, Ausländer als Geiseln zu nehmen, sondern wie oben bereits erwähnt seinen Terror über die Grenzen, in den Nahen- und Mittleren Osten, aber auch nach Süd-Amerika und Europa exportiert und so eine tatsächliche Drohung für jüdisches Leben in Israel und in der Diaspora schafft.

Dies ist deshalb auch möglich, weil die iranische, antiklerikale Opposition daran scheitert eine tatsächliche Alternative zum Regime zu sein. Dieses Versagen der Opposition hat sich in einer nunmehr vierzigjährigen Terrorherrschaft manifestiert. Das Regime dagegen, das aus Imperialisten unter der Maske von Revolutionären besteht, die ihre chauvinistische Ideologie auch exportieren können, ist eine echte Gefahr für die Sicherheit der Welt.