Mein Senf zu Carlos Ghosn

Geehrte LeserInnen!

Normalerweise befasse ich mich nicht mit vermeintlichen Kriminellen, die sich in Bananenrepubliken wie den Libanon absetzen, um Verfahren in Rechtsstaaten, wie Japan, aus dem Weg zu gehen. Aber es ist bitter nötig über Carlos Ghosn zu reden. Carlos Ghosn, der, wie man munkelt,  entweder als Geisha verkleidet oder in einem Kontrabasskoffer aus Japan herausgeschmuggelt wurde, sieht als notwendig an, das Justizsystems Japans in den Dreck zu ziehen, weil er sich nicht einem Verfahren stellen will.

Schlimmer noch, seine Fans, regressive Linke, die sonst zu Recht dafür sind, dass sogenannte Wirtschaftsverbrecher härter angefasst werden, wittern Rassismus oder schlimmer noch, Islamophobie, und hausieren so mit ihrer Ignoranz, in dem sie das Verfahren gegen Ghosn an sich in Frage stellen und japanischen Ermittlungsbehörden grundlos unterstellen aufgrund von Vorurteilen gegen Carlos Ghosn ermittelt und ihn unter Hausarrest gestellt zu haben. Diese Vorwürfe sind geradezu absurd, besonders da Carlos Ghosn nicht einmal Muslim sondern maronitischer Christ ist. Hier ein wie immer geartetes anti-muslimisches Ressentiment zu wittern, ist nur noch bizarr und zeugt von einer Paranoia gegenüber funktionierenden Rechtsstaaten, die meiner Ansicht professioneller Hilfe bedarf.

Es ist echtem Progress nicht dienlich, pauschal einen Libanesen, der sich der japanischen Justiz entzieht, als Opfer von jener zu stilisieren. Ganz im Gegenteil: Es ist oberpeinlich. Carlos Ghosn ist keiner der Elenden der Welt, sondern war Zeit seines Lebens Mitglied der Mittel- und Oberschicht, der die Möglichkeit hatte, in verschiedenen Staaten der Welt, im Libanon, in Brasilien und Frankreich ein priviligiertes Leben zu führen. Wenn er sich nun nicht seinem Prozess in Japan stellen will, dann hat es NICHTS damit zu tun, dass die japanische Justiz angeblich Nicht-Japanern und Nicht-Eurpoäern gegenüber so grausam sei, wie die amerikanische Justiz während der Rassentrennung in den Südstaaten, sondern mit der Tatsache, das er weiss, dass er etwas verbrochen hat und ihm Gefängnis, aber keine Hinrichtung droht.

Denn seien wir ehrlich: Die japanische Justiz ist nicht perfekt, aber es ist die Justiz eines funktionierenden Rechtsstaates, im Gegensatz zu der Justiz von Carlos Ghosns Geburtsland, dem Libanon. Der Libanon ist die Geisel der Hisbollah und das wird dadurch offenkundig, dass der Terrorist Hassan Nasrallah ein freier Mann ist. In jedem Land mit funktionierendem Rechtsstaat würde Nasrallah wegen Landesverrrats im Gefängnis verrotten. Und trotzdem hat Carlos Ghosn gerade den Libanon und nicht Frankreich oder Brasilien, Staaten von denen er auch die Staatsbürgerschaft besitzt, als seine neue Zuflucht ausgewählt. Und genau das sollte uns zu denken geben.

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