Warum Massen-Abschiebungen keine Lösung sind

Liebe Ladies und Fellas

Eines vorweg: Ich bin keine Anhängerin von «No Nations, no borders», bin aber auch alles andere als eine hardcore Nationalistin, egal um welches Land es geht. Deshalb sehe ich auch die Idee kritisch Personen, welche sich beim IZRS herumtreiben, oder beim Al-Quds-Tag für die Zerstörung des Judenstaates demonstrieren, per se abzuschieben. ….  Primär sehe ich die Idee deshalb kritisch, weil Abschiebungen in einem funktionierenden Rechtsstaat die Ultima Ratio sind, um mit ausländischen Delinquenten fertig zu werden, aber auch weil viele Islamisten, Salafisten und sonstige Feinde des liberalen Rechtsstaates Einheimische, wie Nicolas Blancho, Qaseem Illi und Jürgen Grassmann, sind, die im Gegensatz zu, zum Beispiel mir, null Migrationshintergrund haben und deshalb, und das sage ich nicht gerne, gar mehr Legitimität haben in West-Europa zu leben als ich, die «nur» einen Schweizer Vater hatte.  Hier stellt sich auch die Frage, wohin man solche Leute abschieben will und somit beisst sich die Schlange in den Schwanz, denn statt ein Problem zu lösen, indem man Feinde des liberalen Rechtsstaates abschiebt, schafft man ein Neues indem man händeringend irgendein Land sucht, welches besagte Feinde aufnehmen will. Dann noch von Massen-Abschiebungen zu reden, halte ich für falschen Populismus und Symbolpolitik. Denn jetzt sollte man eine Migrationspolitik mit dem Sieb und nicht mit der Dampfwalze machen, d.h. man sollte die Leute abschieben, die tatsächlich keinerlei Legitimität haben hier zu sein und eine Gefahr für den liberalen Rechtsstaat darstellen, aber per se können Massen-Abschiebungen nicht alle Probleme lösen.

Was tatsächlich mehr helfen würde, anstatt a`la Fremdenpolizei bei jedem Demoteilnehmer und dergleichen den Aufenthaltstitel zu überprüfen, wäre, wenn man regressiven Islamverbänden, wie DITIB, IZH etc. die Mittel ersatzlos streichen und Staatsverträge kündigen würde. Wenn solche Verbände gegen den Judenstaat und ähnliches hetzen wollen, sollen sie unter ihren Gemeindemitgliedern Spenden sammeln und sich nicht von Steuergeldern aushalten lassen. Des Weiteren wäre es unserem Rechtsstaat auch dienlich, wenn Richter bei Delikten gegen Leib und Leben endlich anfangen würden Höchststrafen zu verhängen. Denn und das jetzt für alle Berufsrelativierer zum Mitschreiben: Der liberale Rechtsstaat bestraft aus drei Gründen:

  1. Zur Abschreckung, hier kann aber auch, vor allem bei Minderjährigen die Resozialisierung im Vordergrund stehen.
  2. Um die Allgemeinheit vor gemeingefährlichen Subjekten zu schützen.
  3. Um Rechtsgleichheit herzustellen, d.h. um das Leid des Opfers und/oder seiner Angehörigen anzuerkennen.

Weder Kollegah noch Farid Bang sind das Problem

Liebe Ladies und Fellas

Jetzt, nach der Echo-Verleihung, überschlagen sich, überschlagen sich empörte Berichte, über die deutsche Rap-Szene im Allgemeinen und über Kollegah und Farid Bang im Besonderen. Ich frage mich allerdings wo das Feuilleton die ganzen letzten Jahre über war. Schon 2008 rappte Farid Bang auf dem Lied «Der Araber», von seinem Debutalbum «Asphalt Massaka», das Folgende: «Rap muss atemberaubend, wie `ne Gaskammer sein.» Damals gab es keine Empörung und so ist es nicht verwunderlich, dass jemand wie Farid Bang weiter auf dieser Schiene fährt, welche ihm offensichtlich Geld einbringt. Ergo bedeutet es, dass Kollegah und Farid Bang nicht das Problem sind, sondern viel mehr das Symptom eines viel tiefergehenden Problems Es betrifft die Integration, und wurde bisher geflissentlich vom Feuilleton ignoriert so lange es zu keinem Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt kam, oder jetzt der Echo-Verleihung an Kollegah und Farid Bang. Besagten Echo haben die beiden Herrn übrigens deshalb bekommen, weil sie konstant und konsequent diese Art des Battle-Rap machen und dieser Rap sich momentan sehr gut verkauft. Diese Tatsache, dass im Deutschrap heute antijüdische Ressentiments kapitalisiert werden, wurde bis zur Echo-Verleihung mutwillig ignoriert.

Diese Indifferenz und Ignoranz rächen sich jetzt. Es nützt nichts irgendwelche, in unproduktiver Empörung verfasste Boykottaufrufe, Polemiken und dergleichen herumzureichen und sich dafür auf die Schulter zu klopfen. Das löst die eigentlichen Probleme nicht. Stattdessen sollte man sich fragen, wie es so weit kommen konnte, dass entweder Imame wie Ferid Heider und Abdul Adhim Kamouss oder Rapper, wie die oben erwähnten, Farid Bang und Kollegah, grössere Autoritätspersonen und Vorbilder, für Jugendliche mit Migrationshintergrund sind, als zum Beispiel Lehrer, Chemielaboranten und Feuerwehrleute und was man jetzt noch tun kann, um das Ruder rumzureissen?

Experten, wie Ahmad Mansour, haben schon oft und zu Recht, gesagt, dass die Schulsysteme in Deutschland, in Europa, daran scheitern einen Ahmed, einen Abdul und einen Kianoush dort abzuholen, wo diese Jugendlichen stehen und ihnen befriedigende Antworten auf ihre Fragen zu geben. Auf Experten, wie Ahmad Mansour gilt es nun zu hören und mit besagten Experten Konzepte zu erarbeiten, welche das, auf dem Feld der Integration, retten können, was noch zu retten ist. Symptombekämpfung dagegen, ist in den meisten Fällen und auch diesem Fall nicht zielführend und man sollte es vermeiden, sich zu sehr mit Kollegah und Farid Bang zu beschäftigen, denn der Tabubruch ist schon lange vor den beiden passiert und nun kann man die Uhr nicht mehr zurückdrehen. Stattdessen sollte man ein Augenmerk auf die richten, welche entweder zu den Konzerten von Farid Bang und Kollegah gehen, oder die Predigten eines Imams, wie Ferid Heider besuchen. Was wir uns stattdessen, in dieser Situation, nicht erlauben können, ist und entweder in den besagten Tabubruch festzubeissen oder weiterhin total indifferent gegenüber offensichtlichen Problem im Bereich der Integration zu sein. Diese Indifferenz hat uns nämlich an diesen Punkt gebracht, an dem wir, als Gesellschaft nun stehen und hier müssen wir endlich, am besten mit Experten vom Kaliber eines Ahmad Mansour, effektive Lösungen erarbeiten, bevor es noch zum gesellschaftlichen GAU kommt.

Deshalb und weil dieser Tabubruch, zumindest für mich, absolut vorhersehbar war, denn wir Juden müssen unsere Eichrichtungen nicht erst seit Kollegahs und Farid Bangs Debutalben, mit Panzerglas schützen, weigere ich mich über die Beiden, mehr als nötig zu echauffieren und ihnen so Aufmerksamkeit zu schenken. Stattdessen warte ich darauf, dass die Flutwelle aus unproduktiver Empörung abebbt und an Stelle davon etwas Konstruktives zum Vorschein kommt. Eine Anmerkung sei mir noch gestattet: Sowohl Kollegah, wie auch Farid Bang sind bekennende Muslime und haben den Song «Ave Maria» veröffentlicht, welcher sehr vulgär ist. Das «Ave Maria» ist eines der wichtigsten Gebete der katholischen und orthodoxen Christenheit. Nun frage ich mich, wie sich Kollegah und Farid Bang, als bekennende Muslime fühlen würden, sollte ein bekennender Christ einen sehr vulgären Track veröffentlichen und diesen Track «Al-Fatiha», nach der ersten Sure des Korans nennen?