Warum mich die jetztige antisemitische Welle in Europa nicht überrascht

Liebe Ladies und Fellas

Nach der Ankündigung von Donald Trump die amerikanische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen und somit die Realität zu akzeptieren, das Jerusalem die Hauptstadt Israels ist, kam es in vielen europäischen Städten zu antisemitischen Versammlungen und Attacken gegen jüdische Einrichtungen.  Auf die Gefahr zynisch zu klingen: Dieses Aufflammen von Antisemitismus hat mich nicht im Geringsten überrascht. Durch meine persönliche Erfahrung, als Jüdin in Europa, und durch die Beobachtung verschiedener Medien und der Mehrheitsgesellschaft, war für mich klar, das es vielen, sehr vielen Menschen, absolut nicht klar ist, zu was für einem grossen Problem Antisemitismus geworden ist und das, wer heute, als Nicht-Jude, Antisemitismus ignoriert, Morgen selber Opfer werden könnte.

So lange Journalisten, wie Annika Joeres, welche als Frankreich-Korrespondentin der „Zeit“ die Anschläge von Toulouse konstant ignoriert, antisemitischen Terror entweder ignorieren, relativieren oder gar legitimieren, wird antisemitischer Terror hier in Europa eine sichere Zuflucht finden. So lange wird antisemitischer Terror gedeihen können und sich irgenwann andere Ziele aussuchen.

So lange Islam- und Migrantenverbände, einerseits, an einem Opfernarrativ werkeln, das hinten und vorne nicht stimmt und andererseits antisemitische, homophobe, frauenfeindliche und islamistische Propaganda verbreiten, welche die Integration von Migranten mit islamischen Hintergrund stört, wird es weiterhin Antisemitimus und Terror in Europa geben.

So lange die Mehrheitsgesellschaft Antisemitismus, Homophobie, Frauenfeindlichkeit etc. aus bestimmten Kreisen ignoriert, aus Ignoranz, Indifferenz oder womöglich gar eigener, tiefsitzender Ressentiments, werden weiterhin Flaggen mit dem Davidstern auf Europas Strassen brennen, werden jüdische Einrichtungen, wie Schulen, Synagogen und dergleichen, weiterhin Polizeischutz benötigen.

So lange, wohlmeinende Individuen,  nach der Veröffentlichung eines Teils meiner Biographie auf diesem Blog und in der „Jüdischen Rundschau“, mir schreiben, das ich „unnachgiebig“ und „herzlos“ sei, weil ich mich geweigert habe für den Ausgang der Schlacht von Kerbala zu entschuldigen und somit den „Konflikt zu entschärfen“, weil „der Klügere bekanntlich nachgibt“, wundert mich in Bezug auf Antisemitismus wenig.