Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: Von Zauberern und Dämonenkönigen

Geehrte Leserinnen und Leser

Während der letzten Hitzewelle war ich ein bisschen verschwunden, aber jetzt ist die Hitze weg und unsereiner wieder da, weil ich von einem Artikel von „IranWire“, den ich unten verlinken werde, inspiriert wurde.

Es geht um Okkultismus im iranischen Fussball und die Tatsache, dass iranische Fussballtrainer und Schiedsrichter Zauberer engagieren, und wie damit innerhalb der iranischen Medien und der Gesellschaft umgegangen wird.

Im Artikel von Payam Younesipour wird beschrieben, dass diese übernatürlichen, okkulten Vorfälle einem westlichen Publikum seltsam erscheinen können, aber offen gestanden überraschen mich solcherlei Überzeugungen und Verschwörungstheorien nicht mehr, nach all dem, was ich selbst gesehen und erlebt habe.

In der Schreibe von Payam Younesipour steht, wie Cluboffizelle im Iran den Urin von Kindern hinter Fussballtoren verschütten, die Fussballspieler mit Elfenbein einreiben und Beschwörungen per Lautsprecher, wie „Abrakadabra“ und „Aji maji latraji“ skandiert werden.

Währenddessen haben mich Iranerinnen und Iraner schon beschuldigt, Zahhak, ein Dämonenkönig aus der persischen Literatur, zu sein, Reza Pahlavi, den letzten Shah des Iran, mit Hexerei ermordet zu haben und generell ein Dämon zu sein, der von Ahriman, das ist der Antagonist in der zoroastrischen Religion, erschaffen zu sein.

Auch habe ich andere komplett verrückte, antisemitische Verschwörungstheorien gehört und gelesen, wonach der Mossad die Pasdaran, das sind die Revolutionsgarden, geschaffen hat, um den Iran zu schwächen, und wir Jüdinnen und Juden Zarathustra und den Jesus, der parthischer Prinz gewesen ist und eine Renaissance des Zoroastrismus einläuten wollte, ermordet hätten, um zu verhindern, dass Zoroastrianismus eine Weltreligion wie das Judentum, Christentum und der Islam werde.

Mir ist schon bewusst, dass Menschen, die keiner organisierten Religion  angehören und sich als säkular geben, nicht automatisch aufhören, grotesken Unsinn zu glauben, aber die Tatsache, dass viele Iranerinnen und Iraner automatisch denken, dass sie immun gegenüber irrationalen Ideen sind, nur weil sie aufgehört haben, an den Islam zu glauben, während sie aktiv bizarre Verschwörungstheorien verbreiten, ist immer noch ein Problem.

Denn wie der Artikel von Payam Younesipour und meine persönlichen Erfahrungen beweisen, so sind Verschwörungsglaube und anderer, irrationaler Nonsens noch immer integraler Teil der iranischen Gesellschaft und demzufolge ein Hindernis für einen Regimechange, was wiederum ein Hindernis für Frieden und Fortschritt in der Region ist.

Wizards in Iran’s Football: The Shadow Players Behind the Beautiful Game

* Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner und Iranerinnen, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern und Iranerinnen, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

Sofern Ihnen die Schreibe auf meinem Blog gefällt, empfehle ich Ihnen, diesen Blog auf «Steady» zu unterstützen. Und sollte Ihnen mein Blog nicht gefallen, empfehle ich Ihnen auch, den Blog auf «Steady» zu unterstützen, eventuell werden Sie mich so schneller los, weil ich dann auf eine kleine Datsche am Schwarzen Meer ziehen kann. Der Link dafür ist unten angefügt:

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Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: Undank ist der Welten Lohn in 2025

Geehrte Leserinnen und Leser!

Es ist immer noch viel zu heiss, man will immer noch nichts machen dieser Tage, ausser irgendwo rumzuliegen und Eiskaffee zu konsumieren, und das bedeutet, Sie dürfen immer noch nichts von mir erwarten.

Weniger als nichts können Sie von der iranischen Opposition erwarten, die, wie ich auf diesem Blog prophezeit habe, ein Imperium auf dem Silbertablett will, und genau deshalb gab es nun keinen Regimechange, trotz der Tatsache, dass die IDF wortwörtlich das Tor des Evin-Gefängnisses in die Luft gesprengt hat.

Das liegt meiner Ansicht nach primär daran, dass die iranische Gesellschaft sehr autoritär und feudalistisch geprägt ist und der Sicherheitsapparat, und da gehören die regulären Streitkräfte, Artesh, wie auch die reguläre Polizei dazu und Schlägertypen, die man in Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien „Siloviki“ (vom russischen Wort „Sila“= Stärke) nennt, zu den jetzigen Machthabern halten, weil die jetzigen Herrscher die Macht haben und der Sicherheitsapparat einem Pahlavi nicht zutraut, dass dieser sich nicht auch, wie sein Vater, aus dem Staub machen wird.

Wie gesagt, autoritär denkende Menschen ziehen autoritär denkende Menschen an, und diese Autoritären haben einem Reptil ähnlich einen Instinkt, um sich untereinander zu finden.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass jemand wie Reza Pahlavi, der das vergangene Jahrzehnt damit verbracht hat, sich Rechtsaussen-Elendsgestalten wie Patrick Bet-David und Hojjat Kalashy anzubiedern, da schlicht nicht mithalten kann, trotz seiner nichtsnutzigen Anhängerinnen und Anhänger.

Was die Anhängerinnen und Anhänger angeht, so entgeht mir die Ironie nicht, dass iranische Monarchistinnen und Monarchisten erwarten, dass man Pahlavi unterstützen soll, weil der Iran über 5000 Jahre lang von Schahs regiert wurde und das wiederum bedeutet, dass man dem Scion einer gescheiterten Dynastie, die sich keine 100 Jahre auf dem Thron halten konnte, zu Macht und Würden verhelfen muss.

Es ist dieser persische Chauvinismus in Kombination mit der Mentalität von Feudalherren aus vergangenen Zeit, die jeglichen Regimechange im Keim ersticken, und solange sich iranische Oppositionelle nicht von diesem Verhalten befreien, wird es auch in Zukunft keinen Regimechange geben und der Iran wird weiterhin ein Hindernis für Frieden und Fortschritt in der Region bleiben, wie ich hier schon oft geschrieben habe.

Ausserdem möchte ich noch anmerken, wie sehr viele iranische Aktivistinnen und Aktivisten jetzt, schon wieder, über Israel herziehen, weil sie denken, dass Israel nicht genug getan hat, um den Iran zu befreien. Genau das war zu befürchten und zu erwarten, wegen der Feudalherrenmentalität und dem oben beschriebenen persischen Chauvinismus.

Und selbst wenn es jetzt keinen Regimechange gab, so möchte ich noch anmerken, dass zumindest verhindert wurde, dass der Iran unantastbar wird wie Russland und Pakistan, was meiner Ansicht nach, zumindest ein kleiner Sieg ist.

Zu guter Letzt möchte ich allerdings noch meine Plattform dazu nutzen, iranische Oppositionelle zu unterstützen, die nicht dem persischen Chauvinismus und anderen verqueren Ideologien anhängen.  Sollten sie also ein bisschen Geld haben, so empfehle ich es hier zu spenden oder generell das Iranian Justice Collective zu unterstützen:

Iranian Justice Collective

* Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner und Iranerinnen, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern und Iranerinnen, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

Sofern Ihnen die Schreibe auf meinem Blog gefällt, empfehle ich Ihnen, diesen Blog auf «Steady» zu unterstützen. Und sollte Ihnen mein Blog nicht gefallen, empfehle ich Ihnen auch, den Blog auf «Steady» zu unterstützen, eventuell werden Sie mich so schneller los, weil ich dann auf eine kleine Datsche am Schwarzen Meer ziehen kann. Der Link dafür ist unten angefügt:

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