Diaspora-Iraner, das nichtbeachtete Rückgrat des Henkerregimes

Geehrte Leser!

Man möge mir verzeihen, dass ich schon wieder über das leidige Thema «Iran» schreibe, aber derzeit ist dieses Thema ein Fass ohne Boden. Auch Dank Journalisten im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die sich wie Lobbisten für das Mullahregime benehmen. Darum beleuchte ich in diesem Beitrag, wie gewisse Diaspora-Iraner, durch Gleichgültigkeit und Apologetik, das Henkerregime in Teheran am Leben erhalten.

Zuerst einmal sollten wir alle uns bewusst machen, dass nicht jeder Mensch, der aus einer Diktatur, wie zum Beispiel der Islamischen Republik Iran zuwandert, ein Flüchtling ist. Denn selbst in einer Diktatur sind nicht alle Einwohner entweder Täter, die für das Regime foltern und morden, oder unschuldige Oppositionelle – nein, es gibt auch genug opportunistische Mitläufer, die das System durch ihre Gleichgültigkeit am Leben erhalten.

Viele Diaspora-Iraner sind keine Flüchtlinge, sondern Menschen mit Migrationshintergrund und, teilweise, doppelter Staatsbürgschaft, die sich darum ihre Apologetik leisten können, weil sie wissen, dass notfalls ein Rechtsstaat sie aus den Klauen des Mullahregimes rausboxen wird. Ausserdem gibt es noch die Fraktion der Iraner, die behaupten, dass das Regime schlimm sei, aber die Amerikaner/Saudis/ Israelis etc. seien noch viel schlimmer und ohne sie gäbe es das Regime so nicht. Wie ich in einem meiner früheren Beiträge erwähnte entschuldigen diese Iraner die jetzige Situation des Iran mit der Entmachtung von Mossadegh 1953. Diese Iraner relativieren somit den genozidalen Wahn der Henker von Teheran, die ohne Scheu Menschen am helllichten Tage an Baukränen aufhängen und Weltmeister bei der Hinrichtung Minderjähriger sind.

Und dann sollten wir die Iraner nicht vergessen, die für obskure Denkfabriken arbeiten, selbst behaupten, dass das Henkerregime nicht reformierbar sei und trotzdem den sogenannten «Reformisten» die Stange halten, obwohl unter der Herrschaft des «Reformers» Khatami, in den Neunzigerjahren keine echten Fortschritte erzielt wurden, und nach dem «Reformer» Khatami der gestörte Antisemit Ahmadinedschad an die Macht kam. Vermutlich, verdienen diese Iraner mit ihrer Apologetik für ein Regime, das damit droht, im Falle eines Konflikts mit den USA Kindersoldaten einzusetzen, gutes Geld. Darum schreiben diese Iraner seit den Anfängen des Henkerregimes nach der Islamischen Revolution über einen Aufbruch, der nur in den Köpfen von leichtgläubigen Menschen stattgefunden hat. Während das Regime weiterhin seine «Guter Cop/Böser Cop»-Masche perfektioniert, um den sogenannten «Iran-Deal» zu retten, der von Anfang an, auf die Gefahr hin, wie eine kaputte Schallplatte zu klingen, eine Totgeburt war.

Und was die antiklerikale Opposition angeht, die, meiner Ansicht nach, eine Chaostruppe sondergleichen ist und ohne Trump im Weissen Haus nicht einmal einen Blumentopf gewinnen würde und deren Unfähigkeit sich in nunmehr vierzig Jahren Terrorherrschaft von korrupten, schiitischen Geistlichen manifestiert hat: Diese Opposition ist immer noch von Subjekten infiltriert, die Geiseln ihres ur-eigenen Grössenwahns sind, deren chauvinistisches Denken gegenüber allen nicht-iranischen Minderheiten auf vermeintlich* iranischem Territorium zu einem Problem bei der Demokratisierung des Iran werden könnte. Wenn es denn zu einem Regime-Change im Iran kommen wird. Denn derzeit dementiert der amerikanische Aussenminister Mike Pompeo noch Kriegsabsichten gegenüber der sogenannten islamischen Republik. Aus eigener Kraft schafft es die iranische, antiklerikale Opposition offensichtlich nicht, mit dem korrupten Regime der Statthalterschaft der Gelehrten fertig zu werden.

All dies wirft kein gutes Licht auf die antiklerikale Opposition, denn neben dem chauvinistischen Denken zeichnet sich die antiklerikale Opposition auch durch das Fehlen von Führungspersönlichkeiten aus, mit Ausnahme natürlich, von seiner Hoheit, Kronprinz Reza Pahlavi. Nur, man möge mir diese ketzerische Frage gestatten: Was macht die iranische, antiklerikale Opposition, wenn der Kronprinz vor dem Regime-Change aus dem Leben scheidet? Dies ist eine echte Bedrohung, wenn man bedenkt, dass das Regime, trotz über vierzig Jahren unmenschlicher Terrorherrschaft, immer noch an der Macht ist, während andere Despoten aus dem Amt gejagt wurden, wie zuletzt der Massenmörder Omar Al-Baschir im Sudan. Diese Tatsache ist demütigend für manche Iraner, die sich selber als Angehörige einer alten Kulturnation sehen, sehr stolz auf ihren Hafez, ihren Ferdowsi und ihren Rumi sind. Gerade deshalb sollte die Opposition dringend über die Bücher, um zu sehen was allgemein schief läuft in der iranischen Diaspora und was genau die Probleme der Opposition selber sind. Denn weiter wie bisher, kann es nicht gehen.

 

 

*Vermeintlich deshalb, weil der Iran seit über 200 Jahren keine Kontrolle mehr über den Kaukasus ausübt.

Das Henkerregime zu Teheran droht (mal) wieder

Nichts Neues im Mittleren Osten. Am 09. Mai 2019 berichtete die in London ansässige exil-iranische Nachrichtenseite «Iran International», dass der stellvertretende Aussenminister des Henkerregimes, Abbas Araghchi, alles andere als zurückhaltend damit gedroht hat, dass die sogenannte Islamische Republik die afghanischen Immigranten/ Flüchtlinge ausweisen wird, wenn die amerikanische Regierung die Sanktionen gegen das Regime nicht aufhebet. Über 800 000 afghanische Staatsbürger wurden vom Regime schon herausgeekelt.

Da Afghanistan ein von Bürgerkrieg, islamistischem Terrorismus und Tribalismus zerrissenes Land ist und die Zentralregierung in Kabul nicht über die militärische Kontrolle über alle Landesteile verfügt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass betroffenen Afghanen nach Afghanistan zurückkehren werden. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie sich der afghanischen Diaspora in Westeuropa und in Nordamerika anschliessen werden. Was verständlich ist, denn in Afghanistan würde auch ich nicht leben wollen. Die Migration von Afghanen könnte zu einem wirtschaftlichen und sozialen Problem werden, da viele von ihnen, bestenfalls, nur mit dem persisch-arabische Alphabet alphabetisiert sind und über wenig bis gar keine Schulbildung verfügen. Diese Menschen quasi in einem Crashkurs für die Wirtschaft 4.0 auszubilden ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Da der Iran von einem verbrecherischen Regime regiert wird, das gewöhnlichen Wegelagerern die Schamesröte ins Gesicht treiben würde, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die derzeitige Regierung die Misere ihres Nachbarlandes, Afghanistan, kaltblütig ausnutzt, um damit die Welt zu erpressen. Angesichts der Sanktionen der amerikanischen Regierung, die dem Regime von Teheran den Ölhahn und damit den Geldhahn zudreht, greift das Regime zu bewährten Mitteln, die in halbwegs zivilisierten Staaten eher im Bereich der organisierten Kriminalität zu verorten wären, nämlich Erpressung, Drohung, Drogenhandel und (versuchtem) Mord.

Letzteres zeigt der Fall um den mörderischen «Diplomaten» Assadollah Assadi, der an einer Autobahnraststätte in Deutschland verhaftet wurde, weil er versucht hatte einen Mordanschlag auf Exiliraner in Villepinte, bei Paris, zu organisieren. Der Versuch scheiterte, und nun sitzt Assadollah Assadi in Untersuchungshaft, weil er angeklagt wurde wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit und Verabredung zum Mord. Das sind keine Kleinigkeiten!

Auch der Bombenanschlag auf das AMIA-Gebäude 1994, das schlimmste Attentat in der Geschichte Argentiniens und dem grössten Massenmord an Juden nach dem zweiten Weltkrieg, war keine Kleinigkeit. Trotzdem gab man damals dem Regime einen Freipass und ermunterte es damit zum Weitermachen beim Export der «Islamischen Revolution», d.h. Terror gegen Exiliraner, Juden und andere, vermeintlich, westliche Ziele, wie beim Anschlag von Burgas in Bulgarien, bei dem neben den Attentätern, fünf israelische Touristen und der bulgarischen Busfahrer sterben mussten.

Der Versuch eines «kritischen Dialogs» von Seiten europäischer Diplomaten, fruchtet beim Henkerregime zu Teheran nicht, da es nur eine Sprache versteht: die der harten Hand. Der «Wandel durch Annäherung» funktioniert bei Despoten, wie den Mullahs nicht, die jegliche Diplomatie und Dialoge als Schwäche des Westens wahrnehmen und dementsprechend handeln. Denn nicht nur drohen die Mullahs mit einer afghanischen Migrationswelle, sondern auch damit den sogenannten «Iran-Deal» zu kündigen. Der, offen gesagt schon von vornherein eine Totgeburt war. An dieser Totgeburt hat man aber jahrelang festgehalten und nun kündigt das Regime den «Iran-Deal» schamlos. Gerade auch dieses Vorgehen zeigt mir, dass man nur mit Sanktionen und Härte arbeiten kann, da das Regime inzwischen nicht nur die eigenen Staatsbürger als Geiseln genommen hat, und nicht davor zurückschreckt, Ausländer als Geiseln zu nehmen, sondern wie oben bereits erwähnt seinen Terror über die Grenzen, in den Nahen- und Mittleren Osten, aber auch nach Süd-Amerika und Europa exportiert und so eine tatsächliche Drohung für jüdisches Leben in Israel und in der Diaspora schafft.

Dies ist deshalb auch möglich, weil die iranische, antiklerikale Opposition daran scheitert eine tatsächliche Alternative zum Regime zu sein. Dieses Versagen der Opposition hat sich in einer nunmehr vierzigjährigen Terrorherrschaft manifestiert. Das Regime dagegen, das aus Imperialisten unter der Maske von Revolutionären besteht, die ihre chauvinistische Ideologie auch exportieren können, ist eine echte Gefahr für die Sicherheit der Welt.