Ali B. ist und war kein Flüchtling

Am 17. März 2019 schoss das ZDF wieder mal den Vogel ab, in dem es den Mord an Susanna durch Ali B relativierte. Ali B. ist ein kurdischer Iraker, der im Zuge der Flüchtlingswelle von 2015, mit seiner Familie versucht hatte, in Deutschland Asyl zu erhalten und während seines Asylverfahrens zunehmend kriminell wurde, bis zum erwähnten Mord an Susanna. Ali B. ist und war kein Flüchtling. Das zeigt die Tatsache, dass er nach dem Mord an Susanna, mit seiner Familie, zurück in den Irak/ KRG gehen konnte, um sich dort vom Zugriff der deutschen und kurdischen Behörden zu verstecken. Das heisst der eigentliche Fehler ist es, dass man Trittbrettfahrer, wie Ali B, die sich als Flüchtlinge ausgeben, nicht schnell genug ausgeschafft hat. Ungeachtet der Tatsache der langen Asylverfahren und der Perspektivlosigkeit, unter denen auch echte Flüchtlinge leiden und die deshalb noch lange nicht zu gemeingefährlichen Kriminellen, wie Ali B. werden, der übrigens inzwischen den Mord an Susanna gestanden hat.

Generell sollte man damit aufhören, jeden Menschen mit Migrationshintergrund zu einem Flüchtling zu stilisieren. Damit wird man echten Flüchtlingen nicht gerecht, sondern ist hart an der Grenze zum Paternalismus und schürt am Ende noch Ressentiments gegenüber ALLEN Menschen mit Migrationshintergrund.

Ich, zum Beispiel bin ein Mensch mit Migrationshintergrund, bin aber keine Geflüchtete, sondern wurde als Tochter eines Schweizer Vaters in Zürich geboren. Trotzdem gibt es heute in Georgien, dem Land, indem ich meine Wurzeln habe, um die 300 000 Binnenflüchtlinge als Folge, des Augustkrieges. Das sind echte Flüchtlinge, die es aber nicht nach West-Europa geschafft haben. Tatsache ist hingegen, dass nicht jeder Mensch, der aus einer Diktatur, wie zum Beispiel der Islamischen Republik Iran migriert, ein Flüchtling ist. Denn selbst in einer Diktatur sind nicht alle Einwohner entweder Täter, die für das Regime foltern und morden, oder unschuldige Oppositionelle, sondern es gibt auch genug opportunistische Mitläufer, die das System am Leben erhalten durch ihre Gleichgültigkeit.

Mir sind Menschen bekannt, die aufgrund ihrer Opposition seit über dreissig Jahren im Exil leben und nicht einmal für die Beerdigung ihrer eigenen Eltern in den Iran zurückkehren konnten, aus Angst von den Häschern des Regimes gefoltert und/oder ermordet zu werden. Mir ist aber auch ein junger Deutsch-Iraner bekannt, der in seinem links-alternativen Bekanntenkreis in Berlin als Flüchtling posiert, um Frauen abschleppen zu können, obwohl er regelmässig Urlaub, bei seiner Familie im Iran verbringen kann und dann regelmässig in den Sozialen Medien Bilder von sich am Kaspischen Meer und in Persepolis postet.

Zurück zum ZDF: Diese Täter-Opfer-Umkehr und der Relativismus von misogyner Gewalt sind von Seiten des ZDF, in meinen Augen, schlicht und ergreifend pietätlos, besonders wenn man bedenkt, dass Susanna noch rechtlich gesehen ein Kind war. Ein Kind, das gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde, von jemandem, der schon lange hätte ausgeschafft werden können. Es ist deshalb unschwer nachzuvollziehen, dass Susannas Mutter bis heute darunter leidet, wie ihre Tochter sterben musste und dass die Mutter von Susanna psychologische Unterstützung benötigte, um am Prozess gegen Ali B. als Nebenklägerin teilnehmen zu können. Es ist mir deshalb unbegreiflich, wie ein moralisch nicht vollkommen verkommener Mensch, ohne Not, nur um sich zu profilieren, eine solche Täter-Opfer-Umkehr betreiben kann, wie man es beim ZDF, in diesem Fall, getan hat.

Meiner Ansicht wäre eine Entschuldigung das Allermindeste, das die Verantwortlichen für dieses Debakel tun könnten. Denn gerade, wenn behauptet wird, dass der Feminismus nun endgültig im Mainstream angekommen sei, verbietet es sich doch von selbst, misogyne Gewalt zu entschuldigen und zu relativieren. Egal ob diese misogyne Gewalt von einem Hans oder einem Hassan praktiziert wird, oder wie in diesem Fall, von einem Ali. Alles andere wären reine Lippenbekenntnisse zum Feminismus, die Frauen effektiv nichts nützen würden. Schliesslich lässt sich feststellen, dass man nicht einerseits Feminismus predigen und andererseits Kulturrelativismus betreiben, und dabei auch noch misogyne Gewalt relativieren kann, wie es im Fall Ali B. geschehen ist, ausser man möchte als Heuchler dastehen. Alles in allem wird das ZDF so dem Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien nicht gerecht, sondern ist auch noch extrem pietätlos gegenüber den Angehörigen des Mordopfers Susanna und das alles, wie mir scheint, zu profilierungszwecken und dies setzt dem ganzen effektiv die Krone auf. Denn es ist niemandem damit geholfen, wenn man misogyne Gewalt relativiert.

Das AKP-Regime dürstet es nach weiteren Geiseln

Bei einer Kundgebung in Ankara hat Süleyman Soylu, der Innenminister des AKP-Regimes, das zugegeben, was sowieso kaum zu leugnen war: Dass nämlich das AKP-Regime und seine Spitzel ausserhalb der Türkei Erdogan-Kritiker ausspioniert haben, um diese dann festnehmen zu können, sobald sie türkischen Boden betreten. Dieses neuerliche Dürsten nach Geiseln des AKP-Regimes ist aus zwei Gründen gefährlich:

  • Wie frühere Fälle zeigen, zum Beispiel die Affäre um den deutschen Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner, der beschuldigt wird eine bewaffnete Terrororganisation unterstützt zu haben, nimmt das AKP-Regime nicht nur türkischstämmige Menschen als Geiseln.
  • Der Flughafen von Istanbul ist ein wichtiger Hub für Reisen von Europa nach Asien und vice-versa. Das heisst als Reisender muss man nun höllisch aufpassen, wo man umsteigt, weil man sonst beim Umsteigen in Istanbul verhaftet werden könnte, da man Erdogan und seine korrupte Clique irgendwann auf Facebook kritisiert hat. De facto schränkt Erdogan so die Reise- und Bewegungsfreiheit vieler Menschen ein.
    Wenn ich zum Beispiel. nach Tbilisi will, um dort die Gräber meiner Grosseltern zu besuchen. habe ich effektiv nur noch die Möglichkeit über Frankfurt oder Kiew zu fliegen.

Dies zeigt, dass die Politik des Teekessel-Diktators vom Bosporus und seiner Gehilfen uns alle, früher oder später, trifft und deshalb Relativierungen und sogenannte «kritische Dialoge» absolut fehl am Platz sind. Was es stattdessen braucht, sind harte Sanktionen, welche die nepotistischen Islamisten des AKP-Regimes das Fürchten lehren. Denn es gibt eine Zeit für Dialog und eine Zeit in der man zu handeln hat. Ganz besonders gilt es zu handeln, wenn vor unser aller Augen die türkische Billigstversion von Khomeini, der Teekessel-Diktator vom Bosporus, dabei ist die Türkei immer mehr in eine islamische Republik, sprich eine Theokratie zu verwandeln und er zudem die Unverschämtheit besitzt Ausländer als Geiseln zu nehmen, einem gemeinen Wegelagerer gleich. Sonst bekommt der olle Marx doch noch Recht mit seinem Satz: «Geschichte wiederholt sich, zuerst als Tragödie, dann als Farce.»