Die Revolutionsgarden und die Sicherheit

Am Freitag, dem 21. September berichtete die iranische Nachrichtenagentur IRNA, dass die IRGC/ Revolutionsgarden und das iranische Militär/ Artesh eine Militärübung in der Strasse von Hormoz, im persischen Golf durchgeführt haben. Dabei drohten die Revolutionsgarden den USA und anderen Staaten damit die Strasse von Hormoz zu blockieren. Dies zeigt mir, dass der Iran derzeit von kompletten Vollidioten und religiösen Fanatikern regiert wird. Für besagte Idioten und Fanatiker ist “Casus belli” ein italienisches Gericht und kein lateinischer Begriff, welcher eine Tat oder eine Begebenheit beschreibt, welche einen Krieg legitimiert. Ein Krieg, der möglich wäre, wenn die iranische Führung weiterhin mit dem Feuer spielt und den Ägyptern vor dem Sechstagekrieg gleich, eine, für die internationale Schifffahrt, wichtige Meerenge blockiert. Was die Blockade den Ägyptern brachte und wie der Sechstagekrieg ausging, können halbwegs gebildete Menschen in Geschichtsbüchern nachlesen.

Am darauffolgenden Tag, am 22. September gab es im südiranischen Ahvaz einen Anschlag auf eine, von den Revolutionsgarden organisierte Militärparade, die zur Erinnerung an den Iran-Irak-Krieg durchgeführt wurde. Die meisten Opfer des Anschlags waren Revolutionsgardisten und die mit Islamischen Staat assoziierte Terrororganisation «Al-Ahwasieh» bekannte sich kurze Zeit später zu besagtem Anschlag. Wenn dieser Anschlag wirklich von einer mit dem Islamischen Staat assoziierten Terrororganisation durchgeführt wurde und keine false-flag Operation des Henkerregimes zu Teheran war. so würde dies beweisen, dass die greisen Ayatollahs und ihre Statthalter weder willens noch fähig sind den Iran effektiv zu beschützen und stattdessen nur Oppositionelle schikanieren können. Denn, und da kann Javad Zarif mit noch so viel Zeter und Mordio twittern und den USA und schwarzen Einhörnern die Schuld geben, es ist eigentlich die Aufgabe der iranischen Regierung für die innere Sicherheit zu sorgen. Wenn hingegen irgendwelche sunnitisch-separatistischen Jihadisten in Ahvaz Anschläge auf Revolutionsgarden begehen können, so zeigt dies, dass es trotz der Repression des Henkerregimes zu Teheran, wirklich sehr schlecht um die innere Sicherheit des Iran bestellt ist.

Dies hat meiner Ansicht damit zu tun, dass Teile des Regimes der Islamischen Republik suizidale Tendenzen haben und lieber damit beschäftigt die «Islamische Revolution» zu exportieren, anstatt sich effektiv um die Sicherheit des Iran zu kümmern und zum Beispiel die Polizei und den Grenzschutz mit der nötigen Ausrüstung auszustatten, stattdessen finanziert das Regime Terrorgruppen, wie die Hisbollah oder die antisemitisch-islamistische Houthi-Miliz im Jemen. Fehlende innere Sicherheit ist allerdings nur ein Aspekt, der aufzeigt, wie schlecht es um die allgemeine Infrastruktur des Iran nach fast 40 Jahren Herrschaft des schiitischen Klerus bestellt ist. Strassen verfallen und gleichen eher Mondlandschaften mit kraterförmigen Schlaglöchern, während die Mehrheit der Iraner unter der grössten Dürre der vergangen 50 Jahre leidet und Menschen, in Städten, wie Khorramshahr diesen Sommer tagelang kein Trinkwasser hatten. Das Regime der Islamischen Republik, reagiert darauf natürlich, wie gehabt, mit noch mehr Repression gegenüber der iranischen Zivilgesellschaft, während man weiterhin eine bizarre Mischung aus Revolutionsrhetorik und Koran-Zitaten von der Kanzel herab predigt. Dies alles zeigt mir, dass das Regime sogar zu einer echten Gefahr für die künftige Stabilität innerhalb des Iran sein könnte. Denn, das ist nämlich etwas, das ich oft predige: Eine vermeintliche Stabilität, die auf Repression fusst, kann nicht nachhaltig sein, wie der Zerfall der Sowjetunion so schön zeigt. Und dass ein repressives Regime, wie das Henkerregime zu Teheran unfähig ist, Anschläge, wie in Ahvaz zu verhindern, spricht nicht für, sondern gegen das Regime. Tatsächlich offenbart der Anschlag von Ahvaz ganz klar die Schwachstellen dieser schiitischen Klepto-Theokratie, welche so gerne ein Imperium wäre, aber bestenfalls nur eine Regionalmacht ist, welche sich massiv übernommen hat. Daran kann auch der Twitter-Account von Javad Zarif nichts ändern. Besagter Twitter-Account und die Tatsache, dass Javad Zarif offensichtlich twittert, zeigen nur offen auf, was für Heuchler die Repräsentanten des Henkerregimes sind, welche offen etwas praktizieren, wie in diesem Fall die Nutzung von sozialen Medien, wie «Twitter», was sie ihrer eigenen Bevölkerung verweigern. Des wegen lautet meine Schlussfolgerung, das ein Regime-Change das Beste für den Iran wäre, auch und gerade die innere Sicherheit des Iran.

Verschwörungstheorien und der 11. September

Meine Damen und Herren!

Wussten Sie, dass der 11. September der Tag der Verschwörungstheorien ist? Eigentlich ist das traurige Ironie, wenn man bedenkt, wie viele Verschwörungstheorien es um das Attentat auf das World Trade Center und das Pentagon gibt.

Aber um ganz ehrlich zu sein: Mich wundern VT schon lange nicht mehr, nach dem mir genug gebildete Menschen begegnet sind, die ernsthaft glauben, dass wir Juden Matzot, unser ungesäuertes Brot, aus dem Blut von nicht-jüdischen Kindern machen würden. Aber das ist noch nicht die bizarrste Verschwörungstheorie, die ich über unser kleines Völkchen mitbekommen habe, besonders viele Menschen aus Osteuropa und dem Nahen- und Mittleren Osten, glauben allen Ernstes, das wir Juden Hörner haben. Viele russischsprachige Menschen glauben mir oft nicht, dass ich Jüdin bin, weil ich ganz offensichtlich keine Hörner habe. Auch ein schiitischer Hazara aus Afghanistan, mit dem ich ein paar Dates hatte, glaubte daran, dass alle Juden Hörner haben und ich demzufolge keine Jüdin sein könnte. Dabei weiss doch jedes Kind, das nur Ron Perlman als «Hellboy» Hörner trägt. Aber Spass beiseite: Beide Verschwörungstheorien, sowohl die Ritualmordlegende, wie auch die Sache mit den Hörnern können erklärt und aufgeklärt werden. Die Ritualmordlegende wurde von christlichen Judenhassern erfunden, um uns Juden über Jahrhunderte zu verleumden. Während der Sache mit den Hörnern ein simpler Übersetzungsfehler zugrunde liegt, der uns Juden noch Jahrhunderte heimsucht. Als die fünf Bücher Mose zum allerersten Mal in eine Fremdsprache, in den griechischen Koine-Dialekt, übersetzt wurden, verwechselte der damalige Übersetzer das hebräische Wort «Zohar» (dt: Glanz) mit dem Wort für Horn, «Schofar» und somit war eine weitere Verschwörungstheorie gegen mein Völkchen geboren, ob aus Unachtsamkeit, oder Ignoranz, heute weiss man es nicht. Was man hingegen weiss: Spätere Übersetzungen, wie die Lutherbibel oder in die King James-Bibel im angelsächsischen Raum, hatten diese Verwechslung/ diesen Fehler nicht mehr. Aber da war es schon zu spät, denn: «Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.» Und das führt dazu, das man fast etwas resigniert im Kampf gegen Verschwörungstheorien.

Aber zurück zu den Verschwörungstheorien um den 11. September, die auch vielfach antisemitisch gewürzt sind. Zum Beispiel schrieb die mit dem syrischen Regime assoziierte Zeitung Al-Thawra, dass die Attentate auf das World Trade Center und das Pentagon ein Inside-Job der Amerikaner und Israelis gewesen sei und deshalb, angeblich, nur ein Jude im World Trade Center starb. Tatsächlich wurden bis zu 500 Juden, darunter ein Israeli, getötet damit waren fast 17% aller Opfer der Anschläge vom 11. September jüdisch. Trotz solcher harten Fakten, hielten 2008 43% der Ägypter, 31% der Jordanier und 19% der sogenannten Palästinenser Israel für die Urheber der Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon. Natürlich versucht man, bis heute, solchen Wahn zu rationalisieren, in dem man zum Beispiel behauptet, dass die Anschläge vom 11. September an einem Schabbat geschehen sind und angeblich deshalb keine oder kaum jüdische Opfer gegeben hat. Dies obwohl 9/11 ein Dienstag war und ein Schabbat, komme was wolle, immer an einem Freitagabend beginnt und am Samstagabend endet. Diese Tatsachen, die sich auch mit harten Fakten kaum, oder gar nicht bekämpfen lassen, führen dazu, dass ich, als Jüdin in der Diaspora, mich als Kämpferin auf verlorenem Posten fühle. Zu guter Letzt frage ich mich, wie es möglich ist, in unserer Welt Verschwörungstheorien wirksam zu bekämpfen, wo selbst solch bizarre Verschwörungstheorien, wie die Ritualmordlegende in gewissen Kreisen Urstände feiert?! Wie kommt man gegen etwas an, dass sich so ins kollektive Bewusstsein von Menschen eingebrannt hat? Ich habe darauf, leider, keine Antwort und wünschte doch, auch meinetwillen, eine Antwort zu kennen.