Covid-19 und Veganismus

Geehrte LeserInnen!

Eigentlich will ich nichts über Covid-19 und Corona schreiben, aber wie es nunmal ist, so muss ich dies wieder tun. Es geht, welche Überraschung, um Veganismus, Vegetarismus und die Covid-19-Pandemie. Gerade jetzt gehen Kampfveganer auf Tour, um Leute vom Veganismus zu bekehren, obwohl nicht der Fleischkonsum per se zur Covid-19-Pandemie geführt hat, sondern die Tatsache, dass in China auf diesen sogenannten «Wet Markets» alle Hygieneregeln und der gesunde Menschenverstand über Bord geworfen wurden und man Wildtiere auf engstem Raum in unhygienischen Verhältnissen gehalten hat, um diese dann zum Verzehr und für Quacksalberei wie sogenannte «Traditionelle Chinesische Medizin» zu schlachten.

Dies geschah nicht zum ersten Mal, man denke nur an die SARS-Pandemie vor ein paar Jahren. Das danach die sogenannten «Wet Markets» nicht geschlossen wurden, war grob fahrlässig von den chinesischen Behörden. Wenn diese Wet-Markets nun weiterhin offen bleiben werden, ist das gar gemeingefährlich von Seiten der chinesischen Behörden. D.h. es würde schon reichen, wenn die chinesischen Behörden, die sonst jeden Scheiss ihrer Bürger bewachen und sanktionieren, endlich konsequent gegen den Konsum von Wildtieren und auch gegen sogenannte «Traditionelle Chinesische Medizin vorgehen würden. Es nützt aber nichts, wenn wir hier, in unseren Breitengraden plötzlich alle vegan werden und die sogenannten «Wet Markets» weiterhin bestehen bleiben würden.

Denn was bisher bekannt ist, haben sowohl SARS wie auch das neue Corona-Virus (Covid-19) ihren Ursprung auf einem dieser «Wet-Markets» und als Reservoir in beiden Fällen Fledermausarten, wie die grosse Grosse Hufeisennase, gelten, die auch in unseren Breitengraden verbreitet sind. Bedeutet dies, dass man nunmehr Fledertiere ausrotten soll? Ganz bestimmt nicht! Fledertiere sind nützliche Teile des Ökosystems, denen wir dank Guano exzellenten Dünger und Tequila, weil Fledermäuse Agaven bestäuben, zu verdanken haben. Auch zeigt die Tatsache, dass die Grosse Hufeisennase zwar als Reservoir für das neue Corona-Virus gilt, aber es vor 2019 zu keiner Übertragung auf den Menschen kam, dass es wirklich vollkommen reicht, diese «Wet Markets» und die dazugehörigen regressiven Handlungen, wie das Schlachten von Wildtieren, auch gefährdeter Arten für sogenannte «Traditionelle Chinesische Medizin»  zu verbieten.

Allerdings mache ich mir da wenig Hoffnungen, dass die chinesischen Behörden dies von alleine tun werden, weil ihr Verhalten während und nach der SARS-Pandemie schon grob fahrlässig gewesen ist. Ohne internationalen Druck wird da nichts!

Auch bezweifle ich, dass diese Fakten Kampfveganer davon abhalten werden, weiterhin zu versuchen, Leute zu bekehren. Für viele Menschen ist Veganismus in unseren Breitengraden ein säkularer Religionsersatz. Im Zeitalter der leeren Kirchen glauben Menschen zwar nicht an Religion im klassischen Sinn, aber an anderen, teilweise gefährlichen Schwachsinn als Erlösungsideologie.

Aber das Menschen auch ohne Religion, gerade in stressigen Zeiten, zu teilweise schaurigen Erlösungsideologien greifen können, ist auch für mich nichts Neues unter der Sonne. Und so sollte uns auch nicht der Versuch der Seelenfängerei von den Ideologen unserer Zeit überraschen, die allen Fakten zum Trotz ihr Weltbild als Erlösungsideologie zu verbreiten versuchen.

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Der Iran und das Leben als Schachspiel

Geehrte LeserInnen!

Dieser Tage konnte man, aufgrund der Covid-19-Pandemie und der geradezu sträflichen Inkompetenz des Regimes in Bezug auf diese, interessante Artikel von (ehemaligen) Regime Apologeten wie Ali Sadrzadeh und Natalie Amiri lesen. In diesen Artikel kritisieren sowohl Sadrzadeh wie auch Amiri die Herangehensweise des Regimes und stellen gar fest, dass das Regime nicht davor zurückschreckt, aus ideologischen Gründen die iranische Zivilbevölkerung in der Covid-19-Pandemie zu opfern, den Bauern beim Schachspiel nicht unähnlich. Vielleicht kommen Regime-Apologeten wie Natalie Amiri und Ali Sadrzadeh nun zur Besinnung. Ich würde darauf aber nicht wetten. Auf was ich auch nicht wetten würde, wäre ein Mentalitätswandel innerhalb der iranischen, auch exil-iranischen Gesellschaft, was persischen Chauvinismus angeht.

So begegnet mir diese Mentalität, in der man Menschen mit Schachfiguren und das Leben mit dem Schachspiel vergleicht, häufig, wenn ich mit Iranern in Kontakt trete. Man könnte denken, dass dies historische Gründe hat, da vielfach angenommen wird, dass das Schachspiel in Persien, sprich dem heutigen Iran erfunden wurde. Diese Annahme ist falsch und das Schachspiel stammt ursprünglich aus Indien. Allerdings ist es richtig, das viele Iraner passionierte Schachspieler sind.

Und während es nicht weiter überraschend ist, dass das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten, angetrieben durch Islamo-Faschismus und andere regressiver Ideologien wie dem persischen Chauvinismus, ist der Fakt, dass der persische Chauvinismus auch innerhalb der antiklerikalen Opposition Urstände feiern kann, eine Tragödie, die den Regime-Change und damit echten Fortschritt für den Iran verhindert. Zwar kann der persische Chauvinismus durch das koloniale Erbe des Iran, sprich durch die Kolonialherrschaft der Perserreiche im Kaukasus und Kampagnen wie Nader Schahs Indien-Feldzug erklärt werden. Eine Entschuldigung ist dies aber nicht, sondern immer noch ein Anzeichen für Regression. Denn im 21. Jahrhundert ist es absolut inakzeptabel, Menschenrechte und Menschenwürde zur Disposition zu stellen.

Es ist zum Heulen. Während der Iran unter der Herrschaft des Regimes der Statthalterschaft der Gelehrten immer weiter vor die Hunde geht und nun nach all den Erdbeben und anderen Naturkatastrophen, auch noch vom Covid-19-Virus/Corona-Virus heimgesucht wird, ist die antiklerikale Opposition ein Kasperletheater und würde ohne Donald Trump als Präsidenten der USA nicht einmal einen Blumentopf gewinnen. Die Unfähigkeit der Opposition manifestiert sich stattdessen in solchen Ereignissen wie dem Folgenden:

Ich hatte kürzlich wieder eine verbale Auseinandersetzung mit einem iranischen Oppositionellen, bei der mir wieder Landesverrat gegenüber dem Iran vorgeworfen wurde, des Weiteren wurde ich als Koli, als landlose Herumtreiberin/«Zigeunerin», beschimpft und mir wurde gesagt, dass mein Verrat schlimmer sei als der von Trita Parsi. Trita Parsi ist ein bekannter Lobbist für das Regime der Islamischen Republik Iran. Ausserdem wurde ich mit Schachfiguren verglichen. Der Herr erdreistete sich, von mir zu verlangen, mein Leben für den Iran zu geben, und als ich ihn fragte, warum er nicht mit gutem Beispiel vorangehen würde und in die Schweiz geflohen sei, sagte er mir, dass er als «richtiger Perser» der Nachfahre von Königen wie Kyros, Darius und Anushshirvan sei, deshalb der Schachfigur des Königs entsprechen würde und darum unter keinen Umständen sterben dürfe. Ich hingegen sei aufgrund meiner kaukasischen Herkunft ein «Aniran*» und «Koli», entspreche deshalb einem Bauern beim Schach, mein Tod wäre demzufolge ein «Bauernopfer», und deshalb mache mich meine Weigerung für den Iran mein Leben zu geben zu einer schlimmeren Verräterin als Trita Parsi, da Trita Parsi zumindest ein richtiger Perser ist. Ich hoffe, ich muss hier nicht näher darauf eingehen, warum ich Entmenschlichung als solche für gefährlich halte und kann deshalb nur auf den Bürgerkrieg in Ruanda verweisen.

Nun fragen mich manche Oppositionelle, warum ich mit diesen Oppositionellen interagieren würde, und meine Antwort darauf ist, weil das eben auch Oppositionelle sind oder das keine richtigen Oppositionellen seien, die klassische «No true Scotsman»-Argumentation, und es deshalb meine Schuld sei, wenn ich beschimpft, bedroht und geschlagen werde. Was falsch ist, denn dieser persische Chauvinismus innerhalb der Opposition ist ein Problem der Iraner und sollte von Iranern selber gelöst werden, schon aus ureigenem Interesse, wie ich oben dargelegt habe, und Victim-Blaiming hat noch nie zu etwas Fortschrittlichem geführt. Deshalb sollte man das sein lassen.

*Ein «Aniran» ist ein Nicht-Arier/Nicht-Iraner, sprich jemand der türkischer oder kaukasischer Herkunft ist und nach Ansicht vieler Iraner deshalb primitiv und verräterisch.

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