Beobachtungen zu den Folgen des Mordes an Susanna F.

Wie schon Michael Wuliger in der «Jüdischen Allgemeinen» schrieb, sind die Relativierer, welche nach dem Mord an Susanna F. aus ihren Löchern kriechen, genauso lästig und gefährlich wie Menschenfeinde am rechten Rand, welche den Mord politisch ausschlachten zu versuchen.

In dieser kurzen Polemik geht es um die Relativierer, welche jeglichen Anstand und Vernunft vermissen lassen. Zu allererst: Der vermeintliche Täter, Ali Bashar Soundso, ist kein Flüchtling. Sondern ein Migrant, welcher sich als Flüchtling ausgab und nach der Tat wieder in den Irak flüchtete. Das sagt alles über seine Existenz als Flüchtling aus. Ich kenne echte Flüchtlinge aus dem Iran, welche aufgrund ihrer Opposition zum Regime nicht mal zur Beerdigung ihrer Eltern zurückkonnten. Personen, wie Anis Amiri und Ali Bashar Soundso zu Flüchtlingen zu stilisieren, hilft echten Flüchtlingen NICHT. Ganz im Gegenteil, damit erweist man echten Flüchtlingen einen Bärendienst, Jetzt wäre es echt an der Zeit auszusieben, wer tatsächlich Legitimität hat in Europa zu sein und wer, wie Ali Bashar und Anis Amiri nicht hierhergehört, bevor es zur nächsten Tat in diesem Ausmass kommt. Was jetzt absolut Fehl am Platz ist, ist der sich zu den Relativierungen gesellende Fatalismus, welcher genau so menschenfeindlich ist, wie Slogans von ewig Gestrigen, die in jedem geflüchteten Menschen mit südländischen Teint einen potentiellen Vergewaltiger sehen.  Der oben genannte Fatalismus ist deshalb gefährlich, weil der Mord an Susanna F. gut und gerne zu verhindern gewesen wäre, hätte man Ali Bashar Soundso rechtzeitig ausgeschafft. Morde geschehen nicht aus heiterem Himmel und jeder Mord der geschieht ist einer zu viel, aber besonders tragisch wird es, wenn es offensichtlich ist, dass ein solcher Mord, wie im Falle von Susanna F. hätte verhindert werden können. Susanna F. war eine Heranwachsende, noch ein halbes Kind, welches grausam aus dem Leben gerissen wurde und sie und ihre Familie verdienen es zumindest, dass ihr Tod weder instrumentalisiert noch relativiert wird.

Auch wenn ich bezweifle, dass meine Worte irgendeine Wirkung haben, denn schon zu oft wurde ich nach solchen Vorfällen, wie auch nach den Anschlägen von Toulouse wegen meiner Ansichten der «Islamophobie» und dergleichen beschuldigt.

Meine two-cents zum Ramadan

Liebe Ladies und Fellas

Seit der Ramadan dieses Jahr angefangen hat, wurden einige Beiträge bei CNN und, unteranderem, in der «Zeit» darüber publiziert, wie Nicht-Muslime sich während des Ramadan gegenüber Muslimen verhalten sollten. Der Beitrag in der Zeit, geschrieben von Esra Ayari, hat besonders Eindruck bei mir hinterlassen und das nicht in einem positiven Sinne. Denn besagter Beitrag lässt mich mit Fragen und Zweifeln zurück, unteranderen frage ich mich, wie Menschen, welche harte, körperliche Arbeit verrichten müssen, wie Pflegekräfte und Bauarbeiter, dies an Ramadan durchhalten. Esra Ayari, welche neben ihrer Tätigkeit als Journalistin, studiert, sagt in ihrem Beitrag selbst, dass sie in den Vorlesungen (!) während des Ramadan völlig fertig ist. Ich, als Jüdin welche an Yom Kippur faste, kann mir nicht vorstellen, dass Menschen, die eine körperlich anspruchsvolle Arbeit haben, diese Tätigkeit während des Ramadan wie gewohnt ausführen können, wenn eine Studentin in den Vorlesungen schon schwächelt.

Alles in allem, stiess mir der Artikel von Frau Ayari sauer auf. Auch deshalb, weil sich Frau Ayari darüber echauffiert, dass der Ramadan in Deutschland und anderen Staaten ausserhalb der Ummah, als etwas Exotisches angesehen wird. Etwas, dass ich nur zu gut kenne, wenn ich jüdische Bräuche und Feste erkläre oder mir, für den oben erwähnten Yom Kippur, frei nehme. Dieses Erklären-Müssen hat damit zu tun, dass wir Juden und Muslime in Europa Minderheiten sind und deshalb als exotisch und «anders» angesehen werden, sich da zu echauffieren hilft nicht, dass kann können Sie mir glauben. Ein echter Dialog und der Wille alles genau zu erklären schon eher. Denn mich interessiert es zum Beispiel ernsthaft, wie in aller Welt körperlich hart arbeitende Menschen den Ramadan durchhalten, wenn ich daran denke, wie der Ayalon, die meistbefahrene Strasse Israels, an Yom Kippur aussieht…