Traumlogbuch/ Teil 1. Vampire

Liebe Ladies und Fellas

Mit diesem Traumlogbuch probiere ich etwas Neues aus und teile mit Ihnen hier die Dinge und Geschichten, welche ich geträumt habe. Seit einigen Jahren führe ich eine Art Traumtagebuch, in welchem ich die Träume, welche mich nach dem Aufwachen noch beschäftigen, aufschreibe. Sie werden gleich merken, welche Träume zu meiner Manie geworden sind…

Erster Traum:

In diesem Traum sind meine zwei Freunde Dariush und Arya* zu Vampiren geworden. Nach Sonnenuntergang bekommt Arya eine SMS von seinem Bruder, in welchem dieser Arya bittet ihn aus dem Sarg zu befreien, in welchem Dariush feststeckt. So geht Arya zum Balkon und springt ähnlich wie Selene (Kate Beckinsale) in «Underworld» in die Dunkelheit nach unten… Bei Dariush angekommen, geht schnurstracks Arya zum Sarg im Wohnzimmer, in welchem Dariush meist mit seinen Eroberungen «nächtigt». Auch dieses Mal ist Dariush im Sarg, doch er ist nicht alleine dort. Im Eifer des Gefechts aus Sex und Nahrungsaufnahme, vergass er die Leiche seiner Eroberung aus dem Sarg zu werfen und nun hat die Leichenstarre bei der toten Frau eingesetzt und Dariush muss neben dem kalten, nackten Körper liegen. Gewohnt greift Arya zu Beil und Säge und zerschneidet die Leiche der Eroberung seines Bruders, um Dariush aus seinem selbsterschaffenen Gefängnis zu befreien. Nach dem die Leiche entsorgt wurde, gehen die beiden Brüder in Küche, dort isst Dariush ein Gericht, welches seine Mutter für die Beiden zubereitet hat, trotz Aryas Warnung, da das Gericht Knoblauch enthält. Während sich Dariush wegen des Knoblauchs übergeben muss, geniesst Arya einen Cocktail aus Whisky und Blut. Später brechen Dariush und Arya ins Charité ein, um sich mit neuen Blutkonserven einzudecken.

*Dariush und Arya sind nicht die richtigen Namen meiner Freunde, aber da meine Freunde iranische Staatsbürger sind und ich die Beiden nicht gefährden will, habe ich ihnen hier in meinem Blog diese Namen gegeben.

 

Zweiter Traum:

In diesem Traum träume ich von einem Polizisten in einem post-sowjetischen Estland. Besagter Polizist trauert darüber, dass seine grosse Liebe, eine exzentrische Schauspielerin, aus seinem Leben verschwunden ist. Es ist nicht klar, ob sie ihn verlassen, um in den Westen zu gehen, oder ob sie verstorben ist. In die Trauer des Polizisten mischen sich Tagträume über sein Aufwachsen in einem Industriequartier, neben einer heruntergekommenen, düsteren Fabrik und das plötzliche, ungelöste Verschwinden einer Nachbarin von ihm, einer Krankenschwester, welche alleine ihren Sohn grosszog, der damals ungefähr gleichaltrig war. Vom damaligen Fall so besessen, zieht der Polizist schliesslich in das gleiche Haus, neben der heruntergekommenen Fabrik, in welchem er aufgewachsen ist. Hier passiert es schliesslich, er erinnert sich, wie er in regenreichen Nächten zu sehen glaubte, wie die verschwundene Krankenschwester vor dem Haus dastand und in die Fenster sah, fast um sich zu vergewissern, ob ihr Sohn noch in dem Haus lebte. Angespornt durch diese Erinnerungen beschliesst der Herr Polizist nun sich auf eigene Faust in der Fabrik umzusehen. Die Sonne geht unter und es beginnt zu regnen, als der Polizist auf einer alten, knarzigen Treppe runtersteigt, plötzlich wird er von einem blassen, hageren Mann angegriffen, der ihn herunterzerrt und in den Hals beisst. Der Polizist verliert das Bewusstsein und kommt dann zu sich, umgeben von Gestalten, welche so heruntergekommen sind, wie die Fabrik, welche sie bevölkern. Unter den Anwesenden kann der Polizist viele vermisste Personen erkennen, darunter auch die Krankenschwester aus seiner Jugend, welche immer noch, eine nun zerschlissene Uniform trägt, inklusive Häubchen. Perplex hört der Polizist den Anwesenden zu, welche ihm erklären, dass sie hier, auf dem Fabrikgelände hausen und während Regennächten auf die Jagd gehen, weil der Regen das Blut wegwäscht. Die ganze Zeit über starrt der Polizist auf die Krankenschwester und hat schliesslich den Mut sie anzusprechen. Die Krankenschwester bricht zusammen, Tränen aus Blut kullern über ihre Wangen. Sie erzählt, dass sie auf dem Nachhauseweg, nach einer Spätschicht in einer Regennacht eine Abkürzung über das Fabrikgelände nahm und nun hier, im Keller der heruntergekommenen Fabrik, gelandet ist. In all den Jahren brachte sie es nicht über das Herz sich ihrem Sohn zu offenbaren, aus Angst davor zu Gefahr für ihn geworden zu sein und deshalb hatte sie ihn, in der Tat, in Regennächten aus sicherer Entfernung beobachtet. Der Polizist noch unsicher über seine Rolle in diesem Stück sieht sich nun um und entdeckt eine Art Tür. Neugierig fragt er die anderen Blutsauger, wohin diese Türe führen würde. Erschrocken fahren die Anderen ihn und sagen ihm, dass diese Türe immer geschlossen bleiben, gerade und vor allem jetzt, da die Sonne aufgegangen sei, da diese Türe ein Notausgang sei und direkt nach draussen führe. Der Polizist richtet sich auf und läuft noch auf wackligen Beinen zu der verbotenen Türe. Er stösst sie auf, fühlt die Wärme der Sonnenstrahlen auf seiner Haut, welche sich dann in eine unerträgliche Hitze verwandelt. Er verbrennt.

Dritter Traum:

In diesem Traum bin ich in Tblissi unterwegs, den ganzen Abend über habe ich das Gefühl, das mir jemand folgt. Regelmässig sehe ich mich um und doch ist da nichts Auffälliges, schliesslich gehe ich nach Hause. Das Rauschen des Mtkvari im Hintergrund sehe ich mich noch einige Mal um, doch ich bin Beides, angetrunken und nachlässig und so entdecke ich wieder nicht Beunruhigendes. Zuhause angekommen, mache ich mich bettfertig und kuschle mich schlussendlich in meine Decke ein und beginne einzuschlafen. Nach einer Weile stelle ich erschrocken fest, dass jemand zwischen mir und der Wand liegt, und fahre hoch. Im Dunklen taste ich die Wand ab, doch wieder ist da niemand. Doch plötzlich bemerke ich, wie sich ein Schatten schnell im Zimmer umher bewegt. Ich denke, dass dies ein Vogel oder eine Fledermaus ist, welche sich in mein Zimmerchen verirrt hat und so stehe ich auf, um das Licht einzuschalten und das Tier einzufangen. Doch als ich das Licht angemacht habe, stelle ich erschrocken fest, dass der Schatten des Tieres nicht nur riesig ist, sondern mit übermenschlicher Geschwindigkeit bewegt. Bevor ich losschreien kann, steht Deus ex machina ein Vampir vor mir steht und mich anlächelt, so dass man seine Fangzähne sieht. Unsereins. Gebannt von der Präsenz des Vampirs, käme ich mit meinen Fingern meine Haare zur Seite und bitte dem Vampir meinen Hals. Jedes Mal, bevor der Vampir mich beissen konnte, bin ich aufgewacht…

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen

Liebe Ladies und Fellas

Am 22.05.2018 wurde in der österreichischen Zeitung «Die Presse» ein Beitrag des ehemaligen Chefredakteurs und Herausgebers, Thomas Chorherr. In besagtem Beitrag echauffiert sich Herr Chorherr über die Hässlichkeit der israelischen ESC-Gewinnerin, der übrigens selber alles Andere als ein Beau ist, und über chinesische und japanische Touristen im Wiener Stephansdom, gleichermassen.

Meiner Ansicht nach ist Chorherr ist ein frustrierter, europäischer Konservativer, der das heute nicht versteht und es deshalb verachtet. Er verachtet sowohl asiatische Touristen, welche den Stephansdom besuchen und seiner Ansicht nach, aufgrund ihrer Herkunft keine Christen sein können, wie auch die dicke Netta, welche Toleranz predigt. In meinen Augen hat sich Thomas Chorherr in eine für ihn bequeme Position begeben, aus welcher er auf alles, was er nicht nachvollziehen kann, wie die Tatsachen, dass die hässliche und dicke Netta den Eurovision Song Contest gewonnen hat und das es christliche Japaner, wie den japanischen Finanzminister Taro Aso gibt, welche den Stephansdom besuchen können, verbal Gift und Galle spucken kann. Zu mehr ist er nicht in der Lage, denn er hat sich selbst in die Position eines Relikts vergangener Tage gebracht, die, seien wir ehrlich, ihn auch überfordert hätten, hätte er anno dazumal gelebt. Aus seiner Position heraus zeigt Herr Chorherr übrigens vortrefflich, warum europäische Konservative grosse Mühe haben Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund als Wähler zu gewinnen: Unser alter Bekannter, der Chauvinismus ist quasi ein Wiedergänger unter den Konservativen Europas und so vergrault man halt, Gift und Galle spuckend, jüdische Frauen und japanisch- und chinesisch stämmige Menschen willentlich und wissentlich, im Glauben etwas Besseres zu sein, während man rechts von noch viel grösseren Chauvinisten überholt wird und die eigentlich vernünftige, politische Miete erodiert.