Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: Das Jubiläum des Foltermordes an Mahsa Amini

Liebe Leserinnen und Leser!

Auch in diesem Blogeintrag geht es um ein Jubiläum, das mit dem Land der Arier, dem Iran, zusammenhängt. Nämlich: Um den Foltermord an Mahsa Amini durch das Regime der Islamischen Republik, das noch immer in Teheran herrscht.

Zwar hat die iranische Opposition einen Erfolg zu verbuchen, nämlich die Tatsache, dass der amerikanische Kongress den MAHSA Act gebilligt hat, allerdings steht die iranische Opposition immer noch schlechter da als zum Beispiel die Opposition von Belarus, welche Svitlana Tsikanouskaya an der Spitze hat.

Dies hat meiner Meinung nach verschiedene Gründe. Einer der Gründe, ist der Folgende:

Anstatt sich für effektive Sanktionen einzusetzen, wie zum Beispiel dafür, dass man Artesh, das ist die reguläre Armee des Iran, und genauso so böse und korrupt wie die Revolutionsgarden, wie die Revolutionsgarden zu Terroristen zu designieren, drohen diese Oppositionellen damit,  Tbilisi dem Erdboden gleichzumachen, obwohl sie über keinerlei Kontrolle über Teheran verfügen!

Das ist leider kein Witz, und nicht nur etwas das sich in den Untiefen der sozialen Medien tummelt, sondern auch im echten Leben! Ich wurde schon bespuckt, geohrfeigt und mit Klemmbrettern geschlagen, weil ich Georgierin bin, kein Persisch spreche und nicht will, dass Georgien oder Teile davon von einem Grosspersischen Reich annektiert wird bzw. werden.

Aber in Bezug auf die sozialen Medien, habe ich Beweise dafür, die ich hier einfügen werde, und das ist nur die Spitze des Eisbergs!

Wie gesagt, überrascht mich diese Rhetorik nach all den Jahren und Erniedrigungen nicht mehr, aber weder ist die Rhetorik noch die Mentalität hilfreich, die hinter einer solchen Rhetorik steckt!

Ganz im Gegenteil! Offensichtlich hat die Mentalität, die hinter dieser Rhetorik steckt, unter anderem, dazu geführt, dass das Regime der Islamischen Republik Iran nunmehr seit bald 40 Jahren in Tehran und darüber hinaus seinem Tagwerk aus Mord und Folter ungestört nachgehen kann. Daran konnten die Proteste des vergangenen Jahres leider nichts ändern.

Um endlich effektiv gegenüber dem Regime zu sein, muss die antiklerikale Opposition im Exil endlich aus den Fehlern vergangener Tage lernen, aufhören von einem Grosspersischen Reich zu träumen und von denen Strategien derjenigen abschauen, die bisher erfolgreicher waren, sich gegen menschenverachtende Regime zu behaupten wie zum Beispiel Svitlana Tsikanouskaya aus Belarus.

Besonders deshalb, weil sowohl die Opposition in Belarus 2020 als auch die iranische Opposition 2022 dezentrale Proteste als Taktik benutzt haben, um die jeweiligen Regime in ihren Heimatländern herauszufordern, im Gegensatz zur Ukraine, wo die Opposition  2014 zentrale Proteste wie auf dem berühmt-berüchtigten Unabhängigkeitsplatz in Kyiv gewählt hat, um das Yanukovich-Regime herauszufordern, und am Ende, zu besiegen.

Aber wie gesagt: Selbst in Belarus, das 2020 von der Welt ignoriert wurde, sieht die Sache besser aus als im Iran, weil Belarus mit Svitlana Tsikanouskaya und Pavel Latushka de facto eine Regierung im Exil hat. Etwas, das die antiklerikale Opposition des Iran in den letzten mehr als vierzig Jahren nicht vollbracht hat.

Und das ist weder die Schuld von Carter, Biden oder Georgien. Das ist das anhaltende Versagen der antiklerikalen Opposition. Und so lange bei der  antiklerikalen Opposition diesbezüglich nichts ändert, werden wir weitere Jubiläen wie den Foltermord an Mahsa Amini, den Jahrestag der Islamischen Revolution und so weiter erleben, während das Regime in Teheran weiter schalten und walten kann, wie es ihm beliebt.

Und ich werde weiterhin gezwungen sein, Beiträge wie diesen zu verfassen…

* Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

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Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: Howard Baskerville und Präsident Zelensky

Geehrte Leserinnen und Leser!

Es ist mal wieder Zeit uns auf meinem Blog mit dem Land der Arier, nämlich dem Iran, zu befassen, denn die antiklerikale Opposition des Iran ist beleidigt, nicht beleidigt genug darüber, das Teheran Russland aktiv bei der Invasion der Ukraine mit Shaheed-Drohnen unterstützt, sondern beleidigt über die Tatsache, dass ein ukrainischer Athlet einem iranischen Athleten den Handschlag verweigert hat, und darüber, dass der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky die Iranerinnen und Iraner für ihre Untätigkeit und Unfähigkeit, die Kollaboration mit Russland zu stoppen, kritisiert hat.

Deshalb stürmten Iranerinnen und Iraner die sozialen Medien, um den Präsidenten der Ukraine aufzufordern, sich Howard Baskerville zum Vorbild zu nehmen und aufzuhören, den Iran zu kritisieren. Zur Erinnerung: Howard Baskerville war ein amerikanischer Lehrer in Täbris, der während der konstitutionellen Revolution für den Iran starb. D.h. diese Menschen wollen, dass der Präsident der Ukraine für sie stirbt.

Nun überrascht mich nichts mehr, was persischen Chauvinismus, Arroganz und Feudalismus angeht, denn ich wurde schon von iranischen Oppositionellen mit Klemmbrettern geschlagen und geohrfeigt weil ich Georgisch sprach und mir und meiner damals schon verstorbenen Mutter, wurde mit Vergewaltigung gedroht. Des Weiteren werde ich regelmässig als Vatanforoosh (die Inspiration für diese Blog-Serie), bisharaf (dt. ehrlos) und Gendeh (dt. Hure) beschimpft und mir wurde schon gedroht, mich mit dem gleichen Strick zu erhängen wie Khameini, weil ich als Georgierin meinen eigenen Strick nicht verdienen würde, weil Georgier Bumeh Iranieh (dt. iranische Erde, aber auch arische Erde) verschmutzen würden.

Aber nochmals zurück zu Howard Baskerville: Ich bin der Ansicht, dass sein Tod auf lange Sicht nichts Gutes für den Iran getan hat, denn er hat absolut unrealistische Erwartungen in Teilen der iranischen Gesellschaft geweckt, die nun erwarten, dass Menschen wie meine Wenigkeit, aber auch der Präsident der Ukraine, für den Iran ihr Leben lassen sollten.

Dies liegt daran, dass der Iran damals noch eine sehr feudalistische Gesellschaft war. Nur zur Erinnerung, Sklaverei wurde erst 1929 im Iran abgeschafft, und deshalb habe ich schon vielfach erlebt, dass Iraner vor mir damit geprahlt haben, das ihre Familien bis 1929 georgische Sklaven** besessen hätten. Dass in dieser feudalistischen Gesellschaft ein Amerikaner für den Iran starb, ist nunmehr noch mehr Futter für das eigene Ego und die Erwartungen gegenüber Anderen, dem Beispiel Howard Baskervilles zu folgen.

Aber diese Erwartungen beschränken sich nicht nur darauf, dass Nicht-Iraner für den Iran ihr Leben lassen, sondern auch zum Beispiel die Botschaften der Islamischen Republik Iran zu schliessen und das Botschaftspersonal zu Personae non gratae zu erklären. Dies ist nicht möglich, da die Islamische Republik Iran die international anerkannte Regierung des Iran ist und dies so lange bleibt, wie die antiklerikale Opposition damit beschäftigt ist Menschen wie den Präsidenten der Ukraine und meine Wenigkeit zu belästigen und von der Einnahme und Okkupation von Tbilisi zu träumen, obwohl man selber über keinerlei Kontrolle Teherans hat.

Summa summarum: Die Tragödie des Iran geht weiter vor unser aller Augen und das Regime, das nur dem Namen nach eine Republik ist und im 21. Jahrhundert Strategien vergangener, gescheiterter Dynastien nutzt, kann weiter seinem Tagwerk aus Mord und Folter nachgehen. Und das nicht nur innerhalb des Iran, denn wie schon geschrieben, so ahmt das Regime die Sassaniden nach, die anno dazumal versuchten, im Kaukasus die Verbreitung des Christentums mit Feuer und Schwert zu stoppen, während sie ihre Westflanke ungeschützt liessen, was dazu führte, dass die Araber einfallen konnten.

Heute praktiziert Teheran einen in keiner Weise nachhaltigen Expansionismus und nunmehr Irredentismus, während der Iran selber vor die Hunde geht und die Opposition im Exil auch vom Ruhm vergangener Zeiten, als Sklavenhalter und Feudalherren träumt. Und so lange sich hier  nichts ändert,  wird das Regime auch weiterhin die international anerkannte Regierung des Iran bleiben und frustrierte Iranerinnen und Iraner werden Menschen wie Volodymyr Zelensky und mich als Fussabtreter zu verwenden versuchen, und dies wird wiederum Inspiration für solche Schreibe bleiben.

*Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of Patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

** Georgische Sklaven deshalb weil der Kaukasus in der Nähe des Iran ist, und viele iranische und persische Herrscher den Kaukasus ausplünderten, um die dortige Bevölkerung zu Versklaven, und in Georgien war es besonders schlimm, weil sich Georgien am meisten der persischen Gewaltherrschaft widersetzte.

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