Mein Senf zum NATO-Beitritt von Schweden und Finnland

Geehrte Leserinnen und Leser!

Es ist mal wieder an der Zeit für eine neue, kleine Polemik von meiner Wenigkeit, denn die beiden nordischen Staaten Finnland und Schweden haben, aufgrund des russischen Gemetzels in der Ukraine, beschlossen, der NATO beizutreten. Wenn Finnland und Schweden der NATO beigetreten sind, dann werden alle nordischen Staaten NATO-Mitglieder sein, denn Dänemark, Norwegen und Island sind schon NATO-Staaten.

Das ist gut und recht so, denn nicht nur ist Russlands Invasion der Ukraine ein guter Grund für einen NATO-Beitritt, wenn man selbst in unmittelbarer Umgebung dieses gescheiterten Imperiums, das sich als Grossmacht inszeniert, sich befindet. Weil russische Nationalisten bis heute nicht verwunden haben, dass Finnland seit 1918 nicht mehr Teil des russischen Imperiums ist und Helsinki, bis heute, aufgrund der Uspenski-Kathedrale, als russische Stadt ansehen. Putin selber sagte 2014, dass für ihn Helsinki, aufgrund dieser Kathedrale, genauso wie Kyiv eine russische Stadt sei. Hinzu kommt, dass russische Truppen regelmässig die Einnahme der strategisch wichtigen schwedischen Insel Gotland üben.

Ob den russischen Truppen das im Ernstfall gelingen würde, steht natürlich auf einem anderen Blatt, aber warum etwas riskieren, wenn ein NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands russischem Imperialismus in den nordischen Staaten einen Riegel vorschiebt? Denn der ukrainische Präsident Zelenskiy hat in einem Punkt ganz klar recht: Wäre die Ukraine ein NATO-Mitglied gewesen, so hätte es Russland nicht gewagt, in die Ukraine einzumarschieren, denn Russland greift nur die Staaten an, die es als schwächer ansieht. Russland griff 2008 Georgien an, russische Truppen sind in der Republik Moldau und Russland okkupiert ukrainisches und georgisches Territorium. Russland wagt hingegen nicht die baltischen Staaten anzugreifen und die Existenz von Norwegen ignoriert man in Russland geflissentlich, trotz der Tatsache, dass das nordische Land eine Grenze mit Russland hat und NATO-Mitglied ist.

Diese Tatsache bringt mich zu meinem einzigen Kritikpunkt am Beitritt von Finnland und Schweden zur NATO: Es ist eine Tragödie, dass man Staaten wie der Ukraine und Georgien eine NATO-Mitgliedschaft Jahre, im Falle von Georgien Jahrzehnte vorenthalten hat, um Russland nicht zu düpieren und man nun so zackig Finnland und Schweden zu NATO-Mitgliedern machen will. Ich werde weiter unten einen Artikel auf Englisch aus dem Jahr 2018(!) verlinken, der dieses Problem aus georgischer Sicht beleuchtet. Denn jahrelang hat man Staaten wie Georgien und Ukraine wie Bittsteller behandelt und russische Aggression belächelt, das rächt sich jetzt gewaltig.

Aber wie ich schon oft gesagt habe, so wäre all das, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Flüchtlinge und alles andere zu verhindern gewesen, wenn man Russland nach dem Augustkrieg 2008 sanktioniert hätte.

Aber selbst diesen Fehler kann Russland nicht nutzen, um einen Keil zwischen europäische Staaten zu treiben Finnland und Schweden werden NATO-Mitglieder, die Ukraine erhält Waffen und Munition aus westlichen Staaten über seine West-Grenze und in Georgien wollen über 60% des Elektorats die NATO-Mitgliedschaft Georgiens. Es ist nämlich so, dass Putin kein genialer Stratege ist, sondern jemand der, sich ganz gewaltig verzockt hat und so oder so das Gesicht verlieren wird, denn auf dem Schlachtfeld hat Russland schon verloren. Das sich einzugestehen wäre nun an der Zeit in Moskau, aber auch in Paris und Berlin. Man muss endlich einsehen, dass Russland nicht mehr der Region seine Befehle diktieren kann. Man muss endlich einsehen, dass russischer Expansionismus und Irredentismus eine Gefahr für Frieden und Progress sind und es Russland selber ist, dass Staaten wie Schweden, Finnland, die Ukraine und Georgien dazu veranlassten, dass dort eine Mehrheit des Elektorats eine NATO-Mitgliedschaft will.

Op-ed: Georgia-NATO, 10 years of walking in circles

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