Spielball der Diktatoren

Geehrte Leserinnen und Leser!

Wie das Schicksal es so will, schreibe ich mal wieder einen Quickie über das Land östlich des Bugs, das letzte Land Europas in dem noch die Todesstrafe vollstreckt wird, nämlich über Belarus, das leider immer noch vom Kolchose-Diktator Alexander Lukaschenko regiert wird.

Denn wie nunmehr kurdische Medien wie «Rudaw» und Nachrichtenseiten der belarusischen Opposition im Exil berichtet haben, sitzen jesidische Flüchtlinge aus Shingal im Niemandsland zwischen Belarus und Polen fest und drohen, dort elendig entweder an Hunger oder Kälte zu sterben, denn nach Polen können sie nicht, da andere Staaten, in denen sie waren, als sicher gelten. Nach Shingal können sie nicht zurück und nun sind sie ein Spielball eines gestörten Diktators, der Menschen als Spielball benutzt und mit einem Gewehr über Minsk fliegt, während Menschen in Belarus gegen Wahlfälschung protestieren.

Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass Gestalten wie der Kolchose-Diktator ruchlose Despoten sind, die andere Menschen wie Spielzeug oder Schachfiguren benutzen. Lukaschenko benutzt die eigenen Bürgerinnen und Bürger, wie auch die Elenden der Welt sowie natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger, der Nachbarstaaten von Belarus in seinem Racheakt gegen Europa. Er und andere Despoten degradieren Menschenwürde zu einem Spielball ihrer Machtgelüste und Launen.

Das wiederum sollte uns allen eine Lehre sein, dass man auch vermeintlich kleine, machtlose Diktatoren nicht ignorieren oder relativieren sollte. Denn Kleinvieh macht auch Mist und so ist Belarus, wie gesagt, die letzte legale Entität in Europa, die anderen Entitäten sind Kreml-Proxies, in der noch die Todesstrafe vollstreckt wird, und diese Nachlässigkeit, dieses Laissez-faire, Laissez-aller zieht einen ganzen Rattenschwanz an Widerlichkeiten nach sich.

Zuallererst: Man verhindert einen Regimechange, die Sanktionen, welche die Tabak- und Kali-Industrie von Belarus treffen, die man 2020 und 2021 gegen den Kolchose-Diktator verhängt hat, hätte man auch 2000 und 2001 verhängen können, denn er war schon damals ein Diktator. Zum anderen: Man macht sich abhängig und somit erpressbar von Despoten. Wenn schon ein Diktator vom Rang eines Lukaschenko aufgrund seiner Laune europäische Staaten wie Litauen und Polen schikanieren kann, was können dann Regime wie das in Teheran anstellen? Das war natürlich eine rein rhetorische Frage meinerseits, denn ich weiss genau, dass Regime wie das iranische ausländische Staatsbürger als Geiseln nehmen und somit auch diese Menschen, die keine iranische Staatsbürgerschaft haben, zu einem Spielball degradieren.

Aber zurück zu Belarus und der Tatsache, dass man in Bezug auf den Kolchose-Diktator, zwar spät, aber doch endlich konsequent reagiert. Darum kann meiner Ansicht nach Belarus zur Blaupause dafür werden, wie man in Zukunft mit blutrünstigen Despoten und menschenverachtenden Regimen umzugehen hat, wenn man endlich dieses Laissez-faire und Laissez-aller sein lässt und den unsinnigen «kritischen Dialog» und «Wandel durch Annäherung» endgültig begräbt, um der Menschenrechte und der Zivilisation Willen!

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Was Philipp Ruch und Andrzej Duda gemeinsam haben.

Geehrte LeserInnen!

Es wird Sie sicher überraschen, doch meiner Ansicht nach, haben der Präsident von Polen, der katholische Rechtspopulist Andrzej Duda, und der «radikal humanistische» Aktionskünstler Philipp Ruch vom sogenannten «Zentrum für politische Schönheit» etwas gemeinsam: einen bizarren Opferneid gegenüber Juden. Anders kann ich mir deren Verhalten sonst nicht erklären.

Aber lassen Sie mich das erörtern, das, in meinen Augen mehr als groteske Verhalten sowohl des polnischen Präsidenten wie auch Herrn Ruch,  das beide in letzter Zeit an den Tag legten, als es um den Holocaust ging.

Was sich Philipp Ruch mit seinem «Zentrum für politische Schönheit» in Bezug auf Holocaustgedenken und die Würde der Opfer und von uns Juden allgemeinen geleistet hat, passt auf keine Kuhhaut mehr. Zuerst die ganze Affäre um die Stele und die Überreste der Ermordeten und dann das mehr als befremdliche Interview mit dem «Tagesspiegel», in dem er seine für uns demütigende Aktion verteidigt hat. Es erwartet niemand von Herrn Ruch, dass er das «Zentrum für politische Schönheit» zu einem Häkelverein umbaut, aber etwas Anstand gegenüber Holocaust-Opfern und uns Juden wäre angebracht. Denn ja, der Holocaust geht uns alle an, aber nicht alle sind und waren vom Holocaust gleich betroffen.

Ins gleiche Horn bläst der Präsident von Polen, Andrzej Duda, der aufgrund der Tatsache, dass er bei der Holocaust-Gedenkfeier zur Befreiung von Auschwitz am 23. Januar in Yad Vashem keine Rede halten darf, der Veranstaltung gleich ganz weg bleibt. Auch hier: Ja, mir ist bewusst, dass die Polen auch unter der deutschen Besatzung gelitten haben,das streite ich gar nicht ab, aber das Ziel des Holocausts war die Auslöschung des jüdischen Volkes und nicht des polnischen Volkes, deshalb starben die polnischen Juden in Auschwitz nicht, weil sie damals polnische Staatsbürger waren, sondern weil sie Juden gewesen sind. Und was Putins Auftritt dort angeht: Russland unter Putin zieht seit Jahren die gleiche Show ab, doch als noch die Bürgerplattform die Regierung gestellt hat, hat das offizielle Polen noch souveräner reagiert. Heute benimmt sich Andrzej Duda wie ein Elefant im Porzellanladen und düpiert so Israel und uns Juden. Aber der PiS-Regierung ist es nicht genug, Juden zu düpieren, nein, man geht noch weiter und sucht nun auch die Konfrontation mit den USA wegen einem Gesetz, das der amerikanische Senat verabschiedet hat und in dem es um die Restitution von jüdischem Vermögen geht, das sich Nicht-Juden während der Nazi-Zeit angegeignet haben. Die Art und Weise, wie sowohl Andrzej Duda wie auch Mateusz Morawiecki auf dieses Gesetz, auch bekannt als JUST/Justice for Uncompensated Survivors Today, reagieren, lässt einen erschaudern.

Dies lässt mich zu dem Schluss kommen, dass sowohl Philipp Ruch wie auch Andrzej Duda aufgrund eines tiefsitzenden Opferneids und damit einhergehenden antisemitischen Ressentiments uns Juden nichts gönnen, weder den Dreck unter unseren Fingernägeln noch würdiges Gedenken. Und das haben diese beiden Herren gemeinsam. Mir ist bewusst, dass dies den beiden Herren, wie auch ihren Anhängern egal ist, aber mir als Jüdin ist diese Tatsache nicht egal und ich betrachte solche Entwicklungen mit Sorge.

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