Der Hohn und Spott nach dem Terror

Geneigte Leser, wie Sie ja sicher mitbekommen haben kriegen manche Hinterbliebene, die Angehörige beim Anschlag vom Breitscheideplatz durch Terror verloren haben, eine Hinterbliebenenrente von sage und schreibe 140 Euro pro Monat. Mir muss keiner sagen, dass die Entschädigungen von Gewalt- und Terroropfern in den DACH-Staaten unzureichend sind. Dies habe ich am eigenen Leib erfahren und auch darübergeschrieben, wie zum Beispiel im Falle von Rami Elyakim, der auch beim Anschlag vom Breitscheideplatz schwer verletzt wurde und dort seine Frau, die Liebe seines Lebens verloren hat. Aber dieser Fall setzt allen vorherigen Fällen die Krone auf, nach dem Terror jetzt auch noch Hohn und Spott. Mit einer Hinterbliebenenrente von 140 Euro pro Monat kann man nicht mal den Therapeuten zahlen, der nun mal bitter notwendig ist, wenn man einen nahen Angehörigen durch Terrorismus verloren hat. Apropos Therapeut: Manche Angehörige mussten noch, zu allem Leid im Überfluss, bis zu einem Jahr auf einen Termin bei besagtem Therapeuten warten.

Wie schon oft gesagt, mahlen die Mühlen der deutschen Bürokratie langsam und es scheint mir so, dass dies System hätte, in der Hoffnung das sich die Ansprüche mit der Zeit selbst erledigen würden, weil sie entweder verjährt wären oder weil die Hinterbliebenen des Attentats vom Breitscheideplatz wegsterben würden. Anders kann ich mir nicht erklären, warum bis heute und gerade in Deutschland, mit seiner Geschichte im Falle der Ghettorenten, immer noch keine Entschädigungen und Hinterbliebenenrenten gezahlt werden, welche diese Namen auch verdienen. Denn so wie es jetzt läuft demütigt man alle Opfer des Terrors vom Breitscheideplatz. Geld wäre theoretisch genug da, denn kürzlich wurde das staatliche Budget für die Parteienfinanzierung um 25 Millionen auf satte 190 Millionen Euro zu erhöhet.

Mit den jetzigen Rechtlinien und Mechanismen lässt man die Opfer des Attentats vom Breitscheideplatz alleine und wirkt obendrein, wie kaltherzige, boshafte Apparatschiki, die nur ihre eigenen Felle retten wollen.

Eine hässliche deutsche Tradition/ Eine Polemik

Liebe Ladies und Fellas

Am 8. März brachte die ARD-Sendung «Kontraste» eine kurze Reportage über den Israeli Rami Elyakim, welcher beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, schwer verletzt wurde und seine Frau, die Liebe seines Lebens, verloren hat. Aufgrund des Anschlags wird Rami Elyakim bis an sein Lebensende mit körperlichen Behinderung und dem Trauma ob des Verlusts seiner Frau leben müssen. Trotzdem verweigert ihm Deutschland eine Rente, die steht nämlich, laut deutschen Gesetzen, nur deutschen Staatsbürgern oder EU-Bürgern zu. Zwar haben deutsche Beamte gesagt, dass man an einer Änderung der Gesetze arbeite, damit auch Herr Elyakim eine Art finanzieller Genugtuung zuteilwird, doch dies brauche Zeit. Langsam würden die Mühlen der deutschen Bürokratie mahlen.

Mich persönlich erinnert dieses beschämende Verhalten von deutschen Beamten an die Affäre um die Renten von Zwangsarbeitern in den Ghettos, bei welcher man auch hoffte sich dieses Problem mit der Zeit von selbst erledigt und die Überlebenden aus den Ghettos nach und nach wegsterben würden. Personen, welche sich dieser zutiefst beschämenden, ungeschriebenen Order nicht folgen wollten, wie der Richter Jan-Robert von Renesse, mussten mit Schikanen und mehr rechnen.

Rami Elyakim sagte in der Reportage, dass es sehr viel Kraft kosten würde, um zu begreifen das ein Teil deines Lebens vorbei ist. Viel Kraft kostet es auch zu begreifen, was für ein Wind in deutschen Amtsstuben immer noch weht und wie Deutschland mit Opfern von Terrorismus umgeht, so fern besagte Opfer keine Deutschen sind.