Bekenntnisse eines Vatanforoosh*: Es ist der Feudalismus, Dummchen

Geehrte Leserinnen und Leser!

Diese Woche hat die iranische Opposition wieder ein Eigengoal geschossen und darum werden wir uns wieder auf meinem Blog mit dem Land der Arier befassen, denn so kann es nicht mehr weitergehen! Die Einzigen, die von der Arroganz, Inkompetenz und Ignoranz profitieren, sind das Regime im Iran selber und jene, die dem Regime nahestehen.

Aber der Reihe nach. Nachdem ein Teil der Opposition, sogenannte Pan-Iranisten, die denken, dass sobald ihr Shah im Iran gekrönt wird, das persische Reich auferstehen wird, haben zuerst die Schauspielerin und Demokratie-Aktivistin Nazanin Boniadi weggemobbt und nun das Gleiche bei Hamed Esmaelion erreicht. Dieser Mann hat seine Frau und Tochter verloren, weil das Regime ein ukrainisches Flugzeug abgeschossen hat, in dem sie sassen. Sowohl Boniadi wie auch Esmaelion wurden gemobbt, weil sie den Anhängerinnen und Anhängern eines grosspersischen Reiches nicht radikal genug waren.

Leider, so muss ich sagen, überrascht mich das nicht im Geringsten. Was eine Tragödie sondergleichen ist, denn wenn persischer Chauvinismus and Expansionismus einer Aniran (dt: Nicht-Arierin/Fremden), wie meiner Wenigkeit auffallen, wie schlimm muss die Situation für die Minderheiten des Iran sein?!

Wenn aber Iranerinnen und Iraner, besonders die, die der persischen Ethnie angehören, einen Regimechange wollen und oben darauf hoffen, nicht wie Russland nach dem Fall der Sowjetunion enden zu wollen, dann muss dieses Verhalten aufhören. Denn als Georgierin kann ich sagen, die Rhetorik gewisser antiklerikaler Oppositioneller erinnert mich schon jetzt an die Rhetorik russischer Chauvinisten nach dem Fall der Sowjetunion, insbesondere in Bezug auf die Grenzen, die territoriale Integrität und die Unabhängigkeit der südkaukasischen Republiken, nämlich Armenien, Aserbaidschan und, meines Heimatlandes, Georgien.

Ich habe aber auch schon iranische Oppositionelle erlebt, die darüber debattiert haben, ob die Kaviani oder die ShirOKhorshid-Flagge über einer iranisch-okkupierten Krim wehen wird. Offenbar war einigen persischen Nationalisten die ShirOKhorshid-Flagge zu „islamisch“, aus welchem Grund auch immer.

Denke ich deshalb, dass Reza Pahlavi ein gestörter Pan-Iranist ist, der, wie viele Iraner mich mit dem gleichen Strick erhängen will, den man schon bei Khameini benutzt hat, weil mir als Georgierin kein eigener Strick zusteht, und dann meinen Leichnamen an Hunde verfüttern will? Nein, denn Reza Pahlavi ist liberaler und progressiver als viele seiner gestörten Anhängerinnen und Anhänger. Das Problem ist einfach, dass er nicht fähig ist diesen Mob zu kontrollieren.

So radikalisiert sich dieser Mob weiterhin, bis es zur Eruption kommt, und Iranerinnen und Iraner können Gott, Ahura Mazda oder Grogu dankbar sein dafür, dass die Kurdinnen und Kurden und verschiedene andere Minderheiten vom Tribalismus zerfressen sind und keine Anführerinnen und Anführer wie Merab Kostava und Zviad Gamsakhurdia haben, die der territorialen Integrität des Iran gefährlich werden können. Es ist trotzdem eine groteske und zugleich tragische Situation, denn wie ich oben schon geschrieben habe, so profitiert nur das Regime von dieser Situation und ist deshalb immer noch an der Macht, trotz der Charme-Offensive des Reza Pahlavi und der Masih Alinejad.

Währenddessen geben sich genug Oppositionelle dem Grössenwahn hin und denken, dass nach der Rückkehr des Reza Pahlavi in den Iran, die Verträge von Golestan und Turkmanchay ungültig gemacht werden und diese Oppositionellen zu den Vali, den Statthaltern des Schahs im Kaukasus und auf der Krim erklärt werden. In dieser Zeit kann das Regime weiterhin seinem Tagwerk aus Mord und Unterdrückung nachgehen, und das wird auch weiterhin so sein, bis die Opposition sich wandelt und willens ist, von den eigenen Fehlern und den Fehlern, die Russland nach dem Fall der Sowjetunion begangen hat, zu lernen. Bis dahin werden Sie auch weiterhin meine Kritik hier lesen können.

*Vatanforoosh bedeutet auf Persisch «Landesverräter» und so nennen mich Iraner, weil ich als Georgierin nicht auf Georgiens Unabhängigkeit verzichten will, kein Farsi spreche, mich der persischen Kultur nicht zugehörig fühle und nicht bereit bin, für den Iran zu sterben. Den Iranern, die in mir deshalb eine Landesverräterin sehen, sei gesagt: «Dissent is the highest form of Patriotism» (dt. Dissens ist die höchste Form des Patriotismus.)

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Der Kreml und das Gescheiterte Imperium

Geehrte Leserinnen und Leser!

Es waren keine guten Wochen für die Herrschaften im Kreml und ganz besonders den KGB-Zwerg, der sich dieser Tage als Zar inszeniert. Schon bald wird Finnland NATO-Mitglied werden, die russischen Soldaten und Wagner-Söldner, die in Gefängnissen und Arbeitslagern rekrutiert werden, schaffen es ums wortwörtliche verrecken nicht, eine Kleinstadt in der Ost-Ukraine namens Bachmut zu erobern.  Zudem wird der Mangel an Ressourcen wie Drohnen, denn ein Land das Drohen aus dem Iran und Munition aus Nordkorea „importieren“ muss aufgrund der weitverbreiteten Korruption, ist wahrlich keine Grossmacht immer offensichtlicher, auch und gerade für Staaten, die noch eine Rechnung mit Russland offen haben.

D.h. Putin inszeniert sich zwar als Zar, aber er ist ein Zar ohne Imperium, denn seine Strategie der konstanten Eskalation ist nicht aufgegangen, und zwar aus zwei Gründen: Zuallererst waren Putin und die anderen Herrschaften wohl doch zu ungeduldig, obwohl sie sich ganze 6 Jahre Zeit liessen zwischen dem ersten Krieg, in Georgien, und dem zweiten Krieg, in der Ukraine, den sie beide Male vom Zaum gebrochen haben. Und zweitens hat die allumfassende Korruption in Russland ihnen ein Schnippchen geschlagen.

Und wer hier auf Russlandversteher/Russlandversteherin machen und Staaten wie Georgien und die Ukraine der Korruption bezichtigen will, dem oder der sei gesagt, dass es auch in diesen Staaten Korruption gibt, aber längst nicht so schlimm wie in Russland und da sowohl die Ukraine wie auch Georgien Rechtsstaaten mit Pressefreiheit sind, so können Korruption oder andere Probleme öffentlich angeprangert werden, und so nach einer Lösung gesucht werden.

Aber zurück zur Korruption in Russland, und den Folgen davon. Wie der Möchtegern-Zar Putin letztens gesagt hat, so fehlten Russland 2014 zwar Hyperschallraketen, was wiederum zeigt, dass sich damals stärkere Eskalation hätte verhindern lassen, wenn man Russland anno dazumal die Zähne gezeigt hätte, aber nun fehlt Russland alles andere, inklusive Verbandszeug, Panzer und Drohnen, und somit sind die Avantgarde-Hyperschallraketen mehr Säbelrasseln, als eine effektive Waffe. Und das wiederum bedeutet, dass die Nachrichten  für die Herrschaften im Kreml auch in Zukunft nicht besser werden und Putin ein Zar ohne Imperium bleiben wird.

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