Es war vorhersehbar!

Geehrte Leser!

«Was war vorhersehbar?», werden sie sich bestimmt fragen. Die Politik von gescheiterten Imperien wie der Türkei unter dem AKP-Regime, von Putins Russland und des Regimes der Islamischen Republik lautet meine Antwort. Das man es beim AKP-Regime und seinen Statthaltern mit Anhängern der türkischen Synthese, sprich: National-Islamisten zu tun hat, die von einer Wiederauferstehung des Osmanischen Reiches träumen,  zu tun hatte, dürfte jedem klar gewesen sein, der sich etwas mit Erdogan und anderen AKP-Politikern und vor allem mit der Ideologie, die hinter der AKP steckt, beschäftigt hat.

Wie ich schon in «Freiheit ist keine Metapher» (Querverlag, Berlin) geschrieben habe:

«… Dies und vieles mehr zeigt, dass analog dazu, wie die «Islamische Republik» nur auf dem Papier eine Republik ist, Antiimperialisten nur in der Theorie gegen Imperialismus sind. Faktisch handelt es sich um politische Existenzen, die von der Freiheit in liberalen Demokratien überfordert sind. Weil diese regressiven Linken höchstwahrscheinlich nie Opfer der imperialistischen Politiksolch autoritärer Staatsformen werden, die sie begeistern, schweigen sie auch jetzt, während die Rechtsnachfolger gescheiterter Imperien – Erdogans Türkei, Russland und die «Republik» der Mullahs- nach Feudalherrenmanier Syrien so parzellieren, wie ihre Vorfahren einst den Kaukasus aufgeteilt haben. Somit opfern die Antiimperialisten die Zivilbevölkerung Syriens und des Irans ihrem Weltbild, den Bauern beim Schachspiel nicht unähnlich.»

Ich habe obenstehenden Text im späten Frühling, frühen Sommer 2018 geschrieben. Er hat bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren. Schlimmer: Es ist noch viel schrecklicher geworden. Durch die Untätigkeit und die Gleichgültigkeit des Westens, wie die Tatsache, dass der amerikanische Präsident Donald Trump die Sanktionen gegen die Türkei wieder aufgehoben hat, fühlen sich die Rechtsnachfolger der gescheiterten Imperien ermutigt, mit ihrer imperialistischen und irredentistischen Aussenpolitik fortzufahren und ihre regionalen Nachbarn weiterhin zu schikanieren und zu terrorisieren. Darunter leiden dann ganz konkret zum Beispiel jetzt die Kurden in Rojava.

Es ist natürlich vollkommen naiv zu glauben, dass man zum Beispiel die Türkei aus der NATO werfen könnte. Das kann man nämlich nicht. Was man aber kann und tun sollte, ist die NATO-Mitgliedschaft der Türkei bis auf weiteres zu sistieren und stattdessen den Musterschüler der südkaukasischen Republiken, Georgien, zu einem NATO-Mitglied zu machen. Dazu braucht es Sanktionen. Harte Sanktionen, die Ländern wie der Türkei, der Islamischen Republik Iran und Russland zeigen sollen, dass es Konsequenzen hat, wenn diese weiterhin ihre regionalen Nachbarn terrorisieren und schikanieren.

Allerdings weiss ich, dass auch mein Wunsch, imperialistische und totalitäre Erben von gescheiterten Imperien effektiv zu sanktionieren, nur ein frommer Wunsch bleiben wird. Denn derzeit feiert der sogenannte «Rassismus der tieferen Erwartungen» Urstände und dies führt dazu, dass in Bezug auf Länder wie Russland unter dem KGB-Zwerg, die Türkei des AKP-Regimes und die Islamischen Republik weiterhin auf gescheiterte Methoden wie den «kritischen Dialog» und den «Wandel durch Annäherung» gesetzt wird. Vor allem beim sogenannten «Wandel durch Annäherung» frage ich mich immer wieder, warum jemand, der moralisch nicht vollkommen verwahrlost ist, eine Annäherung in irgendeiner Form an ein menschenverachtendes Regime will.

Hinzu kommt, dass eine solche Politik von der Türkei unter der AKP und des Regimes der Islamischen Republik und Russlands als Schwäche interpretiert wird. Trotz der Tatsache, dass der Westen eigentlich am längeren Hebel sitzt: Erdogan ist, bestenfalls, ein Teekessel-Diktator, der nur ein Ass im Ärmel hat, nämlich den Flüchtlingsdeal mit der EU, Russland hat die gleiche Wirtschaftsleistung wie Spanien und ist dazu von Korruption korrumpiert und abhängig vom Ölpreis und dies gilt auch für die Islamische Republik Iran, die derzeit ausser Petro-Chemie, Pistazien und Safran nichts zu bieten hat. Es gibt also keine vernünftigen Gründe, Erben von gescheiterten Imperien auf der Nase herumtanzen zu lassen, und trotzdem wird dies derzeit immer noch getan. Was eine Farce ohne Gleichen ist!

Das AKP-Regime dürstet es nach weiteren Geiseln

Bei einer Kundgebung in Ankara hat Süleyman Soylu, der Innenminister des AKP-Regimes, das zugegeben, was sowieso kaum zu leugnen war: Dass nämlich das AKP-Regime und seine Spitzel ausserhalb der Türkei Erdogan-Kritiker ausspioniert haben, um diese dann festnehmen zu können, sobald sie türkischen Boden betreten. Dieses neuerliche Dürsten nach Geiseln des AKP-Regimes ist aus zwei Gründen gefährlich:

  • Wie frühere Fälle zeigen, zum Beispiel die Affäre um den deutschen Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner, der beschuldigt wird eine bewaffnete Terrororganisation unterstützt zu haben, nimmt das AKP-Regime nicht nur türkischstämmige Menschen als Geiseln.
  • Der Flughafen von Istanbul ist ein wichtiger Hub für Reisen von Europa nach Asien und vice-versa. Das heisst als Reisender muss man nun höllisch aufpassen, wo man umsteigt, weil man sonst beim Umsteigen in Istanbul verhaftet werden könnte, da man Erdogan und seine korrupte Clique irgendwann auf Facebook kritisiert hat. De facto schränkt Erdogan so die Reise- und Bewegungsfreiheit vieler Menschen ein.
    Wenn ich zum Beispiel. nach Tbilisi will, um dort die Gräber meiner Grosseltern zu besuchen. habe ich effektiv nur noch die Möglichkeit über Frankfurt oder Kiew zu fliegen.

Dies zeigt, dass die Politik des Teekessel-Diktators vom Bosporus und seiner Gehilfen uns alle, früher oder später, trifft und deshalb Relativierungen und sogenannte «kritische Dialoge» absolut fehl am Platz sind. Was es stattdessen braucht, sind harte Sanktionen, welche die nepotistischen Islamisten des AKP-Regimes das Fürchten lehren. Denn es gibt eine Zeit für Dialog und eine Zeit in der man zu handeln hat. Ganz besonders gilt es zu handeln, wenn vor unser aller Augen die türkische Billigstversion von Khomeini, der Teekessel-Diktator vom Bosporus, dabei ist die Türkei immer mehr in eine islamische Republik, sprich eine Theokratie zu verwandeln und er zudem die Unverschämtheit besitzt Ausländer als Geiseln zu nehmen, einem gemeinen Wegelagerer gleich. Sonst bekommt der olle Marx doch noch Recht mit seinem Satz: «Geschichte wiederholt sich, zuerst als Tragödie, dann als Farce.»