Sic semper tyrannis!

Geehrte Leserinnen und Leser!

Zuerst war ich mir etwas unsicher, ob ich die folgenden Zeilen überhaupt schreiben soll, denn Gestalten wie Ramzan Kadyrow sind das, was man im Englischen «low hanging fruits» nennt. Aber dann sah ich tatsächlich westliche Putin-Apologeten, die einerseits in Putin ein Bollwerk gegen den Islam sehen, und andererseits nun der russischen Invasion der Ukraine zujubeln. Da muss ich mich einfach dazu äussern.

Zuallererst: Ein Bollwerk gegen den politischen Islam würde nie mit einem islamistischen und tribalistischen Kriegsherrn wie Kadyrow kooperieren, aber Putin und Russland sind nicht so hart, wie sie vorgeben. Putin braucht den korrupten und grotesken Kadyrow und umgekehrt.

Deshalb und weil der alte Schirinowskij nun endgültig das Zeitliche gesegnet hat, werde ich mich heute mit anderen Elendsgestalten aus der russischen Politiklandschaft befassen und da gibt es einige. Denn auf die Gefahr hin, wie eine kaputte Schallplatte zu klingen Putin ist nicht das Problem, sondern das Symptom und das eigentliche Problem sind einerseits das russische Elektorat, welches nach solchen Figuren wie Putin schmachtet und es andererseits in der Duma im Besonderen und in der russischen Politiklandschaft im Allgemeinen einige «Politiker» gibt, die Putin, das Wasser reichen können, was Skrupellosigkeit, Fanatismus und Demagogie angeht. Diese Gestalten warten nur auf das Ableben des Botox-verrückten KGB-Zwergs, der sich als Zar inszeniert.

Nun denn, stellen wir einige vor. Fangen wir mit Putins Statthalter im Kaukasus an, Ramzan Kadyrow, dessen Vater Ahmat eine «Suka» war. Ramzan Kadyrow ist an sich nichts Besonders, er ist wie viele Tschetschenen sunnitischer Muslim und würde, wie viele Tschetschenen, im Dreck hausen, wenn Putin ihn nicht brauchen würde und umgekehrt, denn Kadyrow gibt Russlands Statthalter im Kreml, ordnet sich und seine Männer Putin unter und kriegt dafür Waffen und andere Ressourcen und wenn ich von Kadyrows Männern rede, dann meine ich seinen Taip/Taipi. Denn bei den Vainakh-Völkern des Kaukasus (von denen die bekannteste Sub-Ethnie, die der Tschetschenen ist) ist Mitgliedschaft zu einem Taip/Taipi alles! Alles wird dem Taip/Taipi untergeordnet und demzufolge ist ein Mann, der zu keinem Taip gehört de jure und de facto vogelfrei! Für diese Dienste schaut Putin grosszügig weg, wenn der Despot von Russlands Gnaden, Kadyrow seine Kritiker, wie IS-Terroristen es tun, köpfen lässt. Dazu verlinke ich unten einen englischen Artikel.

Aber Putins Statthalter im Kaukasus ist nicht der einzige Gestörte in Russland, der ein öffentliches Amt mit Würden mit einem Aufenthalt in der Psychiatrie verwechselt, denn es gibt zum Beispiel noch Vitaly Milonow, einen russischen Rechts-Nationalisten, der gerne in der Öffentlichkeit T-Shirts trägt mit der Aufschrift «Orthodoxie oder Tod», womit russisch-orthodoxes Christentum gemeint ist, die ehemalige britische Premierministerin Theresa May mit Adolf Hitler vergleicht und gerne mit Antisemitismus hausiert, inklusive dem Schauermärchen, wonach Juden Jesus gekreuzigt haben* sollen und gerne allerhand christliche Heilige verleumden würden. Das alles tut Herr Milonow ungestraft, in der Hoffnung eines Tages dort zu sein, wo Putin heute ist, nämlich im Kreml.

Allerdings ist Vitaly Milonow nicht der einzige Rechts-Nationalist in Russland, der mit bizarren, revisionistischen und schlicht falschen Narrativen hausieren geht. Selbst nach dem Tod des berühmt-berüchtigten Vladimir Schirinowskij gibt es in Russland keinen Mangel an Politikern, die statt eines öffentlichen Amtes dringend einen Termin beim Psychiater und Psychopharmaka bräuchten. Ein anderes Beispiel wäre Michail Delyagin, der allen Ernstes vorgeschlagen hat Aserbaidschan mit Atomwaffen zu bombardieren. Delyagin ist nicht irgendein Hinterbänkler, sondern der Vize-Sprecher der Staatsduma, des russischen Parlaments.

Aber aufgrund der Tatsache, dass die ganze russische Politiklandschaft kontaminiert ist mit Grössenwahn, Ethno-Nationalismus und der Sehnsucht nach totalitären Ideologien, sind selbst die Opposition und deren Galionsfigur, der von mir nicht gemochte Alexey Navalny, Gefangene ihres ureigenen Irrsinns. Denn sowohl Nawalny wie auch Putin sind Anhänger eines Grossrusslands, welche Territorien der Ukraine und von Belarus einschliesst. Ich darf auch daran erinnern, dass Alexey Nawalny Georgierinnen und Georgier, wie meine Wenigkeit, als «Ungeziefer» beschimpft und den Wunsch geäussert hat, meine Landsleute mit Marschflugkörpern zu beschiessen. Auch will Nawalny, trotz der Tatsache, dass die Krim völkerrechtlich ukrainisch ist, diese weiterhin durch Russland okkupieren lassen.

Aber all diese Männer sind, glücklicherweise, nicht unsterblich und da selbst Putin 70 Jahre alt ist, müssen Russlands Nachbarn nur lange genug überleben, um EU- und NATO-Mitglieder werden und somit den Alptraum hinter sich lassen zu können. Denn wie ich oft zu sagen pflege, so haben russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger das Recht zu den Architekten ihrer eigenen Hölle zu werden, sie haben aber kein Recht darauf, diese Hölle in andere Staaten zu exportieren. Bis dahin sollten sich Putin und die Seinen etwas hinter die Ohren schreiben: Sic semper tyrannis! Denn wie gesagt, auch sie werden nicht ewig regieren.

“We will pursue you until we cut your heads off” – Chechen authorities threaten activist’s family

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*Nein, es waren die Römer, hätten Juden Jesus tatsächlich umgebracht, so wäre er nicht gekreuzigt, sondern gesteinigt worden. Kreuzigung war eine römische Hinrichtungsart.

 

https://steadyhq.com/de/pinkkoshernostra/about

 

 

Meine Kritik an Alexey Nawalny, die Zweite

Geehrte Leserinnen und Leser!

Der Anhängerschaft des Heiligen Alexey gefiel meine Kritik an ihm nicht, und deshalb muss ich mich nun dazu gewissermassen wieder melden. Wie schon in meinem vorherigen Beitrag geschrieben: Ich will Alexey Nawalny nichts Böses, er gehört weder ins Straflager noch ins Gefängnis, und schon gar nicht verdient er es, vom Kreml ermordet zu werden, wie es mit anderen unschuldigen Menschen vor ihm getan wurde. Aber es ist nunmal Fakt, dass Nawalny sich in Bezug auf die Ukraine, auf Georgien und auf diesen imperialen Fieberwahn namens «Grossrussland» ideologisch nicht von Putin unterscheidet.

Wie Putin, so will auch Nawalny die Krim weiterhin durch Russland okkupieren lassen, und ich darf daran erinnern, dass die Krim geografisch und völkerrechtlich der Ukraine gehört. Aus persönlichen Gründen will ich nicht, dass Staaten wie die Ukraine oder meine Heimat Georgien zu Bauernopfern werden, nur damit man so den russischen Chauvinismus befrieden kann, der sowohl von Nawalny wie auch von Putin praktiziert wird.

Es nützt nichts, sich da selbst zu belügen und Nawalny zu jemandem zu stilisieren, der er nunmal nicht ist. Er ist kein liberaler Demokrat, er ist ein nationalistischer Anti-Korruptions-Aktivist, dessen grösstes Problem mit Putin ist, dass Putin Russland zu einem kleptokratischen, despotischen Regime gemacht hat, und nicht die Tatsache, dass Putin widerrechtlich die Krim okkupieren lässt.

Es nicht die Schuld von Kritikern und Kritikerinnen wie mir, dass die russische Opposition es nicht schafft, nach über 20 Jahren Herrschaft des KGB-Zwergs Putin etwas Besseres als den Mini-Putin Nawalny aus dem Hut zu zaubern, und man genau dort steht, wo man schon Anfang der Nullerjahre stand, als die Wahlberechtigten in Russland anstelle des liberalen Grigori Jawlinski den KGB-Zwerg Putin gewählt haben. Es ist nicht meine Schuld, dass Russland nach dem Fall der Sowjetunion es nicht geschafft hat, zu einem normalen Staat und einer funktionierenden Demokratie zu werden, und stattdessen grosse Teile der russischen Bevölkerung dem imperialen Fieberwahn von einem «Grossrussland» verfallen sind und deshalb Politiker, die nationalistischen Nonsens von sich geben, der die regionalen Nachbarn Russlands entwürdigt, hoch im Kurs sind.

Notabene ist Nawalny nicht der Messias, als den ihn seine Anhänger sehen. Denn wie zum Beispiel die «Zeit» berichtet hat, so haben in der 12-Millionen-Stadt Moskau nur rund 40 000 Menschen für seine Freiheit demonstriert. Währenddessen haben in Belarus nach den gefälschten Wahlen im August 2020 in Minsk, das zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner hat, rund 200 000 Menschen demonstriert. Es ist deshalb lächerlich, Nawalny zu einem Erlöser zu stilisieren, der er nunmal nicht ist. Er ist ein politischer Gefangener, er hat recht mit der Tatsache, dass Putin und die anderen Herrschaften im Kreml korrupt bis ins Mark sind, aber das ändert nichts daran, dass man diesen Mann kritischer betrachten muss. Er ist kein Vaclav Havel, keine Lichtgestalt, und wenn man weiterhin denkt, dass man den Teufel des KGB-Zwergs mit dem Beelzebub Nawalny austreiben kann, so tut es mir leid, aber die Enttäuschung wird bei meinen Kritikerinnen und Kritikern gross sein, und nicht bei mir. Denn im Gegensatz zu vielen meiner Kritiker und Kritikerinnen komme ich aus Georgien und habe in Moskau gelebt, ich bin also alles andere als überrascht davon, was in Russland passiert. Mich überrascht viel mehr, wie Menschen, die sich selber als liberal sehen, einen russischen Chauvinisten so anhimmeln können. Dass das nicht gut geht, sollten die Putin-Jahre zur Genüge bewiesen haben.

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