Quickie in Bezug auf das vermeintliche Genie Putin

Geehrte Leserinnen und Leser!

In diesem Blog möchte ich Sie ein für alle Mal darum bitten die Idee zu begraben, dass der KGB-Zwerg der im Kreml haust, damit meine ich natürlich Putin, in irgendeiner Form ein Genie und die russische KGB-/FSB-Version von James Bond ist.

Putin ist ein KGB-Apparatschik, der sich dieser Tag als Zar stilisiert, um sich mit aller Kraft noch ein bisschen länger an der Macht zu halten. Die Tatsache, dass Putin beim KGB/FSB gearbeitet hat,  ist nicht im geringsten Masse beeindruckend, da er dort nur ein Bürokrat war, der in der DDR stationiert war und nicht in einem „feindlichen Land“, und in den Siebzigern, zu Anfang seiner Karrriere, wegen Trunkenheit am Arbeitsplatz, fast gefeuert worden ist. Seitdem ist Putin Abstinenzler.

Auch der Fakt, dass Putin in den Neunzigern den FSB, die Nachfolgeorganisation des KGB, geleitet hat, spricht nicht für den Möchtegern-Zaren, da in den Neunzigern viele talentierte Armeeangehörige und andere Menschen aus den Sicherheitsdiensten in die viel lukrativere Privatwirtschaft gingen, anstatt sich für Hungerlöhne in den korrupten Sicherheitsdiensten abzumühen. Geblieben sind nur jene, die zu ignorant, talentfrei oder sonstwie unbrauchbar waren, um zum Beispiel als Security in einem Kaufhaus oder als Bodyguard für einen Mafioso oder Oligarchen zu arbeiten.

Bis heute leiden russische Sicherheitsdienste, die Armee und andere Institutionen unter diesem Braindrain, der in den Neunzigern seinen Höhepunkt in, aber nicht nur in Russland hatte. Dies sieht man zum Beispiel dieser Tage in der Ukraine, wo es Russland an allen Ecken und Enden an höheren Offizieren mangelt, und die, welche da, sind nicht lange den Fleischwolf der Ukraine überleben.

Nicht im geringsten hilfreich dabei ist die Tatsache, dass Putin sich in seiner endlosen Arroganz als grosser Stratege sieht. Trotz dem Fakt, dass er nicht den Offizierskurs besucht hat und deswegen offensichtlich absolut unfähig ist, seinen Generälen eine Strategie aufzuzwingen, was ihn nicht daran hindert, es doch zu tun, und was zu noch grösseren Verlusten bei russischen Truppen führt!

Im Gegensatz dazu schikaniert der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky seine Generäle nicht und das führt dazu, dass nur Leute wie Prigoschin, der auf der Seite Russlands kämpft, seine Kämpfer in Müllsäcken zurück in die Heimat schicken muss.

Summa summarum lässt sich sagen, dass Putin kein Genie ist und die letzten Monate der russischen Invasion der Ukraine haben das noch mal ganz klar bewiesen. Denn jedes Genie hätte zum Beispiel von Anfang versucht, via Luzk die ganze Ukraine einzukesseln, anstatt zu versuchen, aus Prestigegründen in drei Tagen Kyiv einzunehmen.

Putin hat in den letzten Jahren versucht, mit allen Mitteln das Images eines Genies, der sowjetischen/russischen Version von James Bond, und starken Mannes aufrecht zu erhalten und ist damit grandios gescheitert, denn es ist und war alles nur Schall und Rauch, und dahinter ist ein KGB-Zwerg, der sich als Zar stilisiert, um noch ein bisschen länger an der Macht zu bleiben.

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Putin, die STASI und der mündige Bürger

Kürzlich wurde bekannt, dass der STASI-Ausweis von keinem geringeren als Wladimir Wladimoriwitsch Putin, dem jetzigen russischen Präsidenten, in einem Dresdner Archiv gefunden wurde. Die Boulevard- und einige seriöse Medien haben sich auf diesen «Scoop» gestürzt und auch Teile der Bevölkerung in vielen zivilisierten Staaten waren schockiert. Mich hat dieser Fund des STASI-Ausweises von Putin weder überrascht noch schockiert, denn Putin war Leiter des FSB, der Nachfolgeorganisation des KGB, bevor er zum Präsidenten von Russland gewählt wurde. Ja, meine Damen und Herren, das russische Wahlvolk wählte vor bald zwanzig Jahren den Leiter der Nachfolgeorganisation des KGB zu seinem Präsidenten. Die Folgen dieser verhängnisvollen Wahl dürften jedem bekannt sein, der gelegentlich Medien konsumiert und nicht unter einem Stein in Usbekistan haust. Aber ich nenne trotzdem gerne ein paar Stichwörter: Chodorkowski, Okkupation der Zchinwali-Region und der Krim, «Pussy-Riot» etc. Dies alles wäre einigermassen und vorhersehbar und verhinderbar gewesen, wenn man so etwas wie bürgerliche Kultur in Russland hätte und mündige Bürger sich bewusst gemacht hätten, zu was es führen würde, wenn man einen Mann zum mächtigsten Politiker macht, von dem nur bekannt ist, das er in St.Petersburg geboren und aufgewachsen war und dann jahrelang, zuerst dem KGB und dann dem FSB gedient hatte, bis er schliesslich an der Spitze von eben diesem FSB stand.

Mir geht es nicht darum irgendwelche Verschwörungstheorien oder Hirngespinste breitzuschlagen und so zu tun, als ob Putin die russisch-sowjetisch Version von James Bond gewesen wäre. Bei seiner Statur und seinen lächerlichen Fremdsprachenkenntnissen würde ich eher vermuten, das er seine Zeit bei der STASI, beim KGB und dem FSB in einer ähnlich armseligen Position verbracht hat, wie der fiktive STASI-Agent im deutschen  Film «Das Leben der Anderen».  Trotzdem finde ich persönlich es nicht gut, dass ein öffentliches Amt, wie das des Präsidenten mit einem Mann besetzt ist, der vom Prinzip her ein Enigma ist, weil seine Akte immer noch als «streng vertraulich» unter Verschluss gehalten wird. Aber das sieht das russische Wahlvolk offenbar anders, denn die einzigen Proteste, die in den letzten Jahren von breiten Schichten in der russischen Bevölkerung begrüsst und getragen wurden, waren die Proteste gegen die Erhöhung des Rentenalters. Nicht der Augustkrieg gegen Georgien, nicht die Invasion und Okkupation der Ost-Ukraine und der Krim, sondern die Erhöhung des Rentenalters. Eine Tragödie. Fast scheint es, dass es den russischen Bürger nicht sonderlich kümmert, was sein Staat, seine Regierung macht, so lange sein Wodka auf dem Tisch steht und er zeitig, mit sechzig Jahren, in Rente gehen kann. Dies lässt auf einen absoluten Mangel von politischem Bewusstsein eines mündigen Bürgers schliessen.

Denn und da sind sich die Wähler und Anhänger von Putin und Erdogan ähnlich: Es war von Anfang klar, dass man keinen Wolf im Schlafspelz wählt, sondern den Wolf ohne jegliche Verkleidung und es war auch von Anfang klar wohin die Reise gehen würde. Aber das war der Anhängerschaft dieser beiden Autokraten egal, so lange andere Personengruppen als Sündenböcke und Fussabtreter hinhalten mussten. Und so ist es notwendig, dass man auch die Bürger von Staaten wie Russland und der Türkei in die Verantwortung nehmen muss, denn Demokratie bedeutet nicht nur am Wahltag ein Couvert in die Wahlurne werfen zu dürfen, sondern auch das Bekenntnis zu einem Rechtsstaat, zu Gewaltentrennung und zur Wahrung von Menschen- Bürger- und Minderheitenrechten. Mit einer solchen Regierung und einem solchen Wahlvolk wundert es mich nicht, wenn Staaten wie Russland und die Türkei noch für ein paar Jahre Schwellenländer bleiben werden. Denn ohne funktionierenden Rechtsstaat gibt es in den seltensten Fällen wirtschaftlichen Aufschwung, oder irgendeine, denkbare Form von Progress. Stattdessen bleibt man im besten Fall in einem Sumpf von Elend stecken, oder gibt sich gar völlig dem Regress hin, wie in den oben genannten Staaten zu beobachten ist. In Russland feiert der russisch-orthodoxe Chauvinismus Urstände unter einem Ex-KGB-Apparatschik und in der Türkei wird die laizistische Republik Atatürks von Erdogan, einem Anhänger des Neo-Osmanismus, der mit der Muslimbruderschaft verbandelt ist, zu Grabe getragen. All das getragen von einem, im besten Fall, passiven Wahlvolk. Kurzum: Nicht der in einem Dresdner Archiv gefundene STASI-Ausweis von Putin, oder das Gedicht von Ziya Gökalp, dass Erdogan vorgetragen hat, sind die Probleme. Nein, sowohl der Ausweis wie auch das Gedicht symbolisieren viel mehr einen Mangel an Bürgerbewusstsein in Russland und der Türkei. Dieser Mangel ermöglichte es Autokraten, wie Putin und Erdogan Macht zu erlangen.