Neue Horrornachrichten aus dem ehemaligen Ostblock

Geehrte LeserInnen!

Nachdem ich letzte Woche über den Imperialismus und Irredentismus der Sowjetunion und deren Rechtsnachfolger, Russland, geschrieben habe, erreichen uns neue Horrornachrichten aus dem ehemaligen von der Sowjetunion kontrollierten Ostblock. Wie der «Guardian», einer Publikation der man weder Bellizismus noch Russophobie vorwerfen kann, aber auch andere Medien berichtet haben, wollte Moskau den Bürgermeister Prags meucheln.

Diese Meldung ist kein verspäteter Aprilscherz! Es ist tatsächlich so, dass, nachdem die Sowjetunion Imre Nagy absetzen und ermorden liess und Alexander Dubcek, den Mann, der für einen «Sozialismus mit menschlichem Antlitz» stand, absetzte, Russland heute Politiker in demokratisch regierten Staaten ermorden will. Der Bürgermeister steht zwar nunmehr unter Polizeischutz aufgrund Moskaus Grössenwahn, aber dass man von Seiten Russlands überhaupt solche Ideen verfolgt, spricht nicht dafür, dass man derzeit irgendeinen Dialog mit dem Kreml praktizieren sollte.

Ganz allgemein gedeiht Regression wie Unkraut in russisch kontrolliertem Territorium. Denn in der von Kreml-Proxies okkupierten Zchinvali-Region, die auch als Süd-Ossetien bekannt ist, wollen die Moskau-treuen Machthaber die georgische Stadt Zchinvali, die von Georgiern gegründet wurde und deren Name auf Deutsch in etwa «Ort der Hornbuchen» bedeutet, zu Ehren Stalins am 9.Mai dem «Tag des Sieges», wieder in Staliniri umbenennen. Als ob die ethnischen Säuberungen an Georgiern nicht gereicht hatten, die dazu führten, dass nunmehr 10% der georgischen Gesamtbevölkerung Binnenflüchtlinge sind!

Wie ich schon oft geschrieben habe, ist die Tragödie Russlands, die eines gescheiterten Imperiums, das sich bis heute nicht damit abgefunden hat und deshalb seine regionalen Nachbarn schikaniert, zu einer Tragödie für Nicht-Russen, die unter dem russischen Chauvinismus zu leiden haben.

Darum wird ein wie auch immer geartete «kritischer Dialog» und ein sogenannter «Wandel durch Annäherung» mit dem Kreml in einem Desaster enden. Gerade beim «Wandel durch Annäherung» frage ich mich immer noch: Warum sollte jemand, der moralisch nicht vollkommen verwahrlost ist, eine Annäherung in irgendeiner Form an ein menschenverachtendes Regime wollen, das dafür berühmt-berüchtigt ist, seine regionalen Nachbarn zu schikanieren und demokratisch legitimierte Politiker zu meucheln versucht?

Doch Russophilie treibt gerade dieser Tage seltsame Blüten und so stellen viele Menschen, die sich als progressiv sehen, einem irredentistischen und von russischem Chauvinismus getriebenen Imperium einen Persilschein aus. Dies ist eine Schande und degradiert Menschen, die im ehemaligen Ost-Block leben und dadurch vom Kreml als Untertanen angesehen werden, die zu tun oder zu lassen haben, wie es Moskau beliebt, zu Bürgern zweiter Klasse, die wie der Bürgermeister von Prag nicht mal in ihrer eigenen Heimat sicher sein können von den Aggressionen des Kremls.

Es ist auch eine surreale Groteske, wenn dieses barbarische Verhalten Russlands konstant relativiert oder nach Entschuldigungen für dieses Verhalten gesucht wird. Dabei gibt es keinerlei Entschuldigungen oder Legitimierungen dafür, dass man für eine Allianz mit einem Land, das die gleiche wirtschaftliche Leistung hat wie das krisengebeutelte Spanien, dem Kreml praktisch den ganzen Ostblock zum Frass vorwirft. So etwas ist nicht nur grotesk, sondern absolut pervers.

Aber es ist leider auch nicht weiter überraschend, denn das Verhalten des Kremls wurde bisher nicht effektiv sanktioniert, und so fühlt sich Moskau bestärkt, seine regionalen Nachbarn weiterhin zu schikanieren und zu terrorisieren.

Genau deshalb wäre es wichtig, jetzt gegenüber Moskau Zähne zu zeigen, es effektiv zu sanktionieren und den Machthabern im Kreml zu verstehen zu geben, dass Russland sich endlich damit abfinden muss, dass seine Zeit als Imperium der Vergangenheit angehört und zu einem international geächteten Pariastaat zu werden.

Denn Russlands irrendentistische und imperialistische Politik endete bisher immer in Desastern, zuletzt beim Zusammenbruch der Sowjetunion. Und auch innenpolitisch läuft es für Russland nicht gut, wenn das Hauptziel im Kreml eine halsbrecherische Expansionspolitik ist, die darauf beruht, die regionalen Nachbarn zu schikanieren und zu terrorisieren, wie die Tatsache beweist, dass Russland nun nicht nur Europa-Meister bei HIV-Neuinfektionen ist, von einer Tuberkoluse-Krise heimgesucht wird und nunmehr, was die offziellen Zahlen angeht, mehr Corona-Neuinfektionen hat als China.

Somit wäre es eigentlich nicht nur im Interesse von Nicht-Russen, sondern auch von den BürgerInnen Russlands selber, wenn Russland seinen Imperialismus, Irrendentismus und russischen Chauvinismus begraben würde und sich darauf konzentrieren würde die zahlreichen Probleme innerhalb von Russlands tatsächlichen Grenzen zu lösen.

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Was ist Mansplaining?

Geehrte LeserInnen!

Auch dieser Text wird wieder ein Quickie! Und wie der Titel schon andeutet, geht es um Mansplaining. Als Frau habe ich dazu nämlich etwas zu sagen. 😉

Vor einiger Zeit hatte ich eine Konversation mit einem Bekannten, bei dem er sich während des Gesprächs für vermeintliches Mansplaining seinerseits entschuldigte. Das, was er getan hat, war allerdings kein Mansplaining. Er hat mir stattdessen ganz normal einen Sachverhalt erklärt. Mansplaining ist, wenn ein Mann einer Frau ungefragt etwas «erklärt», was diese Frau eh schon weiss. Schlimmer noch, wenn das, was der Mann sagt, nachweislich falsch ist.

Ein Beispiel: Ich war vor einiger Zeit mit einem Iraner befreundet und hatte mit diesem eine Auseinandersetzung über die korrekte Aussprache der ukrainischen Stadt Lugansk. Auf Russisch wird Lugansk als «Lugansk» ausgesprochen und auf Ukrainisch spricht man «Gs» oft als glutarale «Hs» aus. So spricht man also auf Ukrainisch Lugansk als «Luhansk» aus. Das weiss ich, weil ich Russisch in Wort und Schrift beherrsche und genug Ukrainisch kann, um die Lieder von MusikerInnen wie Khyrystina Soloviy zu verstehen. Mein ehemaliger  iranischer Bekannter hat zwar in der DDR gelebt, kann aber weder Russisch noch Ukrainisch sprechen, und schon gar nicht diese beiden Sprachen voneinander unterscheiden, bestand aber darauf, dass der Name der Stadt «Logansk» sei. Als ich ihn versuchte aufzuklären, nannte er mich «ein dummes Mädchen» und «Mahang» (dt.Dummchen).

Ich hätte noch ähnliche Geschichten auf Lager, meist von Männern, die alterstechnisch meine Väter und Grossväter sein können, mir aber selbst in den Feldern, in denen ich nachweislich mehr weiss als sie, von vornherein die Expertise absprechen und mir versuchen Dinge, zu erklären, die ich schon lange weiss oder so nicht stimmen.

Aber da bin ich nicht die einzige Frau auf dieser Welt, der es so geht. Darum gibt es ja auch den Begriff «Mansplaining». Eine Bekannte von mir ist angehende Ärztin und studierte Bio-Ethikerin, und auch sie muss sich regelmässig damit rumschlagen, dass Männer die keinerlei medizinische Ausbildung haben, ihr versuchen ihren Fachbereich zu erklären.

Natürlich ist «Mansplaining» nicht der Weltuntergang, aber trotzdem ist es nervtötend und überflüssig, und es wäre mir demnach Recht, wenn die Herren der Schöpfung dies in Zukunft unterlassen würden.

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