Donald Trump und die Tragödie des Iran

Am 25. September berichtete «Iran Journal» über die Reaktionen von Internetnutzern im Iran auf Donald Trumps Rede in der UN-Vollversammlung, in der der amerikanische Präsident sagte: «Solange der Iran sein bedrohliches Verhalten fortsetzt, werden die Sanktionen nicht aufgehoben. Sie werden verschärft.» Viele Internetnutzer schrieben, dass man das Verhalten des Henkerregimes zu Teheran nicht mit Sanktionen ändern könne. Auch ich bin der Meinung, dass Sanktionen nicht zum Fall des Regimes führen werden, da viele Iraner Migration anstelle von Revolution wählen. Sie machen so eine Abstimmung mit den Füssen und haben in der Schweiz die Eritreer als viertgrösste Gruppe der Asylsuchenden verdrängt, was dazu führt, dass ich auf den Strassen Zürichs immer mehr Persisch höre. In der Diaspora werden dann, von gewissen Iranern, Menschen wie ich als „Aniran“ und „Vatanforoosh“ beschimpft. Allerdings dienen Sanktionen primär als Schadensbegrenzung, indem die Sanktionen helfen, den Handlungsspielraum des Regimes einzuschränken und somit zu verhindern, dass das Regime der Islamischen Republik weiterhin Terrorismus exportieren kann und Staaten in der Region, wie den Jemen, Syrien und Libanon, destabilisieren.

Das Regime zu Fall zu bringen, ist die eigentliche Aufgabe der iranischen Bevölkerung, die aber schon jetzt in Scharen das Land verlässt. Und wie Amir Hasssan Cheheltan in der «Neuen Zürcher Zeitung» schrieb, denken gut 30%, d.h. 24 Millionen, der iranischen Bürger ernsthaft darüber nach auszuwandern. Die Sanktionen der Amerikaner unter Trump offenbaren vielmehr die Tragödie des Iran, das nunmehr vierzigjährige Versagen der Iraner mit dem Henkerregime alleine fertig zu werden. Dieses Versagen zwingt Nicht-Iraner wie mich zu einem Engagement gegen das Regime zu Teheran, da dieses Regime nicht nur die iranische Bevölkerung als Geiseln hält und seine regionalen Nachbarn sabotiert und schikaniert, sondern auch ganz konkret den Juden unter den Staaten, Israel, durch seine Proxies, wie Hisbollah und Hamas, und direkt bedroht. Wie ich aber schon in früheren Beiträgen schrieb, wird das Engagement von Nicht-Iranern von Iranern nicht immer goutiert, d.h. es wird schon goutiert, aber aufgrund der iranischen Neigung zum Chauvinismus kommt als eine Erwartung an Nicht-Iraner ein Kadavergehorsam gegenüber dem Iran und der Sache zu praktizieren und diese Erwartungshaltung, kombiniert mit den Ressentiments der Iraner gegenüber Kaukasiern, Türken und Arabern sorgt für eine giftige Mischung. Hinzu kommt noch die Tendenz vieler Iraner, Trost im Grössenwahn zu suchen und das Scheitern und anschliessende Zusammenbrechen der Sowjetunion nicht als Warnung, sondern als Einladung zu verstehen, um sich die kaukasischen und zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken einzuverleiben, um das Persische Reich wieder auferstehen zu lassen. So lange aber solche Wahnvorstellungen bei Iranern Urstände feiern, gibt es keine Alternative zum jetzigen Regime und die Sanktionen der Amerikaner sind somit nur Schadensbegrenzung.

Denn derzeit ist es effektiv die Inkompetenz, die Arroganz und der Chauvinismus der iranischen Diaspora, und der iranischen Opposition, die das Henkerregime der Islamischen Republik, das keinerlei moralische oder sonstige Legitimität hat, um über den Iran zu herrschen, am Leben halten. Dies zeigt beispielsweise die Tatsache, dass die iranische Opposition so angewiesen ist auf Charaktere wie Donald Trump und John Bolton, denn ohne amerikanische Sanktionen würde diese Opposition nicht einmal einen Blumentopf gewinnen. Im Gegensatz zum Beispiel zu den Ukrainern, Georgiern und Sudanesen, die mit viel weniger internationaler Unterstützung echte Veränderungen in ihrem Land herbeigeführt haben. Alleine in den letzten Jahren hatte Georgien zum Beispiel zwei jüdische Minister ( Zurab Zhvania und Temur Iakobashvili) und hat die allumfassende Korruption praktisch besiegt, wie der «Transparency International Index» zeigt, während die Ukraine mit Wolodymyr Zelenskij auf demokratischem Wege einen jüdischen Präsidenten bekam und selbst die Sudanesen es schafften, den brutalen Massenmörder Omar Al-Baschir auf friedlichem Weg zu entmachten. Währenddessen sind Teile der iranischen Opposition immer noch Geiseln ihres eigenen Grössenwahns und stehen damit sich selbst im Weg. verschärft

Die Heuchelei der Machthaber von Teheran

Geehrte Leser!

Wussten Sie, dass es in keinem Land der Welt, ausser in den USA selber, so viele Minister gibt, die in den USA studiert haben, wie in der Islamischen Republik Iran?  Das bekannteste Beispiel ist Javad Zarif, der Aussenminister des Henkerregimes zu Teheran. Nicht nur profitierte Javad Zarif, wie auch andere Regime-Minister, wie Mohammad-Javad Larijani, Mohammad-Ali Najafi und Mostafa Tajzadeh, von den mehr als grosszügigen Stipendienprogrammen des Schahs in den Sechzigern und Siebzigern und konnten deshalb beim «Grossen Satan» studieren, sondern Javad Zarif benutzt «Twitter» ganz offiziell, obwohl «Twitter» eigentlich in der Islamischen Republik verboten ist.

Aber die obengenannten Fälle sind nicht die einzigen, in denen die Heuchelei des Regimes der Statthalterschaft der Gelehrten offensichtlich ist. Während das Regime konstant Krokodilstränen wegen der Araber in Israel vergiesst, werden die Araber in Chuzestan, einer Provinz im Iran, sukzessive vom Regime unterdrückt, Und während das Regime sich wegen des Verbots der Gesichtsverschleierung in Frankreich und Belgien vordergründig über die Religionsfreiheit der Muslime im Westen besorgt zeigt, unterdrücken die Herrscher in Teheran jeden, der nicht schiitisch-muslimischer Konfession ist.

Und wer erinnert sich noch an den Fall von Sepanta Niknam?  Sollte es nicht zu Ihren Hobbies gehören, sich akribisch über den Nahen- und Mittleren Osten zu informieren, werden Sie wohl kaum etwas über den tragischen Fall des Wirtschaftskommisars und Stadtrats in der iranischen Stadt Yazd gehört haben. Sepanta Niknam wurde aus seinem Amt gehoben und ihm drohte eine Strafe. Was war sein Verbrechen? War Sepanta Niknam etwa korrupt? Nein, das „Verbrechen“ von Sepanta Niknam besteht darin, dass er ein Zoroaster ist und als solcher sind ihm eigentlich höhere Posten in Politik und Verwaltung in der Islamischen Republik verwehrt. Sepanta Niknam nahm trotzdem an der Wahl in den Stadtrat von Yazd teil, gewann und übte sein Amt über Jahre, gewissenhaft aus. Dies liess die Machthaber des Regimes zu Teheran Gift und Galle spucken.

Was dem Fall die Krone aufsetzt, ist der Fakt, dass Sepanta Niknam als Zoroaster einer Minderheit angehört, die in der Islamischen Republik Iran «geschützt» und «toleriert» sein sollte. De jure gehören Christen, Juden und Zoroaster zu den «geschützten Minderheiten» der Islamischen Republik. Die Realität ist aber eine andere, wie der Fall von Sepanta Niknam exemplarisch zeigt. So ist Sepanta Niknam in seinem Geburtsland, in der heiligen Stadt der Zoroaster, ein Bürger zweiter Klasse, weil er kein schiitischer Moslem ist.

Aber Begebenheiten wie die Causa «Niknam» gibt es in der Islamischen Republik im zuhauf. Kürzlich berichtete der Journalist Benjamin Weinthal bei «Fox News» über den Umgang der Islamischen Republik mit Christen und Bahai. Im Artikel von Weinthal, der auch für die renommierte, israelische Zeitung «Jerusalem Post» schreibt, kam der amerikanische Aussenminister Mike Pompeo zu Wort. «Die brutale Unterdrückung der Christen und Bahai sei ein Schock für das Gewissen», sagte Pompeo. Alireza Nader, der Vorsitzende der Nichtregierungsorganisation «New Iran» sagte im gleichen Artikel, dass sich die Unterdrückung von Minderheiten, wie Christen und Bahai während der Präsidentschaft des angeblich «moderaten» Rohani sogar verschlimmert hätte!

Aber selbst die scheinheiligen Machthaber in Teheran sind zu halbwegs rationalen Entscheidungen fähig, wenn es darum geht ihren Machterhalt zu sichern. Während des Iran-Irak-Kriegs, trafen sich Emissäre des Mullahregimes mit Mossad-Agenten in Paris, um zu verhindern, dass Saddam Husseins Irak an Atomwaffen gelangte. Bei diesem Treffen übergaben die Emissäre der Islamischen Republik den Israelis auch ihr Dossier der gescheiterten Operation «Schamschir e-Susan» (dt: glühendes Schwert/glühende Löwenpfote), bei der iranische Piloten versucht hatten den irakischen Atomreaktor zu zerstören und dabei gescheitert sind. Nach den Worten eines iranischen Piloten, hätte man bei dem kläglichen Ergebnis einfach «auch einen Sack Steine auf die Iraker werfen können.» Die IAF war hingegen erfolgreich und verhinderte damals, dass der Irak an Atomwaffen gelangen konnte.

Das selbe Regime, das den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde des Iran, Habibollah «Haji Habib» Elghanian, ermordet hatte (er war der erste Zivilist und erste Jude, der nach der Islamischen Revolution, am 9. Mai 1979 hingerichtet wurde und somit 90% der iranischen Juden ins Exil getrieben hat), hat keinerlei Probleme damit, Hilfe beim «kleinen Satan» , d.h. Israel anzunehmen, wenn es darum geht die eigene Haut zu retten. Bei jenem konspirativen Treffen in Paris, war auch der jetzige, iranische Präsident, Hassan Rohani, dabei! Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Um zu überleben waren die Mullahs bereit mit Israel zusammenzuarbeiten, heute dagegen wollen dieselben Mullahs Israel von der Landkarte fegen. Das, obwohl die klandestine Kooperation mit Israel während des Iran-Irak-Krieges nicht mit der Zerstörung des irakischen Atomreaktors endete, sondern bis zum Ende des Krieges, 1989, weiter ging. Israel war während dieses Krieges immer wieder bereit, der Luftwaffe des Iran, die nach der Revolution durch Säuberungen und Sanktionen, geschwächt wurde, Ersatzteile zuzuschanzen. Trotz des Waffenembargos gegen die Islamische Republik Iran. Denn damals dachten die Verantwortlichen in Israel, dass die durch Revolution und die anschliessenden «Säuberungen» geschwächte Islamische Republik, im Vergleich mit dem durch den Massenmörder Saddam Hussein beherrschten Irak, das kleinere Übel sei.

Das Regime der Statthalterschaft der Gelehrten ist somit ein Paradebeispiel für Scheinheiligkeit. Denn heute verbietet das Regime iranischen Sportlern bei internationalen Wettkämpfen gegen israelische Gegner anzutreten und bestraft jene Dissidenten harsch, die sich für diplomatische Beziehungen zum Juden unter den Staaten, Israel, einsetzen. Dazu gibt das Regime für seinen wahnwitzigen Kampf gegen Israel Millionen für seine terroristischen Proxies aus, die Houthis im Jemen und die Hisbollah im Libanon. Obwohl Israel nie eine Bedrohung für den Iran darstellte und sogar dem Iran half, während des Iran-Irak-Krieges, als Saddam Hussein die territoriale Integrität des Iran bedrohte. Dies «dankte» das Regime 1994 mit dem AMIA-Attentat, dem grössten Massaker an jüdischen Zivilisten nach dem zweiten Weltkrieg und dem schlimmsten Terror-Angriff auf argentinischem Boden. Beim AMIA-Attentat wurden in Buenos Aires 85 jüdische Argentinier kaltblütig ermordet.

Dies zeigt, dass der sogenannte «kritische Dialog» und der «Wandel durch Annäherung» nicht funktionieren, wenn es um den Umgang mit dem korrupten und bigotten Henkerregime zu Teheran geht. Denn viele Repräsentanten dieses Regimes hatten alle Möglichkeiten die Privilegien des Westens zu geniessen und halten trotzdem die iranische Bevölkerung in kollektiver Geiselhaft, bedrohen Israel und erpressen die Welt. Es gibt eine Zeit des Dialogs und eine Zeit in der man zu handeln hat und im Fall des Mullahregimes von Teheran braucht es harte Sanktionen, denn das Regime versteht nur eine Sprache: die der harten Hand. Durch die Blume hat das übrigens kein geringerer als Rohani selber gesagt, nämlich beim obenerwähnten Treffen mit Mossad-Agenten in Paris. Das endlich einzusehen, tut in Europa wirklich Not.

Bisher feierte bei europäischen Diplomaten der «Rassismus der tieferen Erwartungen» Urstände und stärkte dadurch das Regime in Teheran. Dies führt dazu, dass dieses Regime munter sein Tagwerk aus Mord und Unterdrückung fortsetzen und dieses Jahr sogar das vierzigjährige Jubiläum seiner Abscheulichkeiten zelebrieren kann, während Flüchtlingsströme nach Europa kommen, nicht nur durch Kriege im Jemen und in Syrien wo  antisemitischen Terroristen wie die Houthis und der Hisbollah unterstützt werden, sondern auch durch die Tatsache, dass immer mehr Menschen das iranische Kernland verlassen als Folge, der, durch jahrzehntelange Misswirtschaft und Korruption, zerstörten Wirtschaft des Irans.